Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Überraschung kommt selten allein

Überraschung kommt selten allein

Titel: Überraschung kommt selten allein
Autoren: D Holt
Vom Netzwerk:
Verhältnis von Frauen zu Männern im Parlament.«
    »Ich hole meinen Mantel«, sagte Alberta,
    Beim Essen brachte er sie mit skurrilen Geschichten über die Großen und wahrscheinlich gar nicht so Guten zum Lachen. Er bestürmte sie mit Fragen. Arbeitete sie gern in einem Restaurant? Warum wollte sie Köchin werden? Hatte sie einen Freund? Warum nicht? Wer war ihr letzter Freund? Warum hatten sie sich getrennt? Als sie versuchte, ihn nach seiner eigenen Vergangenheit auszufragen, sagte er: »Das ist jetzt alles völlig unwichtig«, und sah sie auf eine Art an, die ihr Blut in Wallung brachte. Doch er fasste sie nicht an, selbst als er sie nach Hause brachte und sie sich absichtlich Zeit bei der Suche nach ihrem Schlüssel ließ. Sie erwähnte ganz beiläufig, so dass er es merken musste, dass ihre Eltern am Wochenende verreisten. Hatte er nicht Lust, am Samstagabend ihre Kochkünste zu testen? Sie war selbst verblüfft über ihren Vorstoß, aber ihn schien es nicht zu überraschen. Er sagte, er sei Punkt acht da, und verließ sie mit einem Lächeln, das sie noch stundenlang wach hielt.
    Am nächsten Abend rief er an und erklärte, er habe vergessen, dass er am Samstag bereits eine Verabredung zum Abendessen habe. Er sagte, es tue ihm sehr leid. Und dass er den vergangenen Abend genossen habe. Er sagte nicht, dass er sie wiedersehen wollte. Alberta wusste, dass sie naiv und unerfahren war, aber sie war nicht so dumm, dass sie nicht merkte, wenn jemand versuchte, sich aus einem ungewollten Date herauszureden.
    Am Freitagabend kam sie von der Arbeit nach Hause und schüttete ein Drittel des Badeöls ihrer Mutter in die Wanne. Sie ließ sich ins Wasser gleiten und schwor sich, nie mehr an den Cocktailpartys ihrer Eltern teilzunehmen. Als sie aus der Wanne stieg, wickelte sie sich ein Handtuch um und musterte ihr Spiegelbild. Sie wünschte, sie hätte glattes Haar, längere Beine und irgendetwas, das Ed gefallen könnte.
    Sie ging in ihr Zimmer, zog eine Schlafanzughose und ein altes T-Shirt an, und dann hörte sie die Türglocke.
    Es war Ed. Er trug einen Anzug und eine Krawatte und kam offensichtlich direkt aus dem Büro. Er hielt eine Flasche in der Hand, die er ihr entgegenstreckte. »Hast du Zeit für ein Glas?«, fragte er.
    Sie war versucht zu sagen, dass sie eine Verabredung hatte, hatte aber schreckliche Angst, dass er nie wiederkommen würde, wenn sie ihn wegschickte. Sie wählte einen Kompromiss, indem sie, wie sie hoffte, unbestimmt mit den Schultern zuckte.
    Beide mit einem Glas in der Hand saßen sie jeder an einem Ende des Sofas.
    »Alberta«, sagte Ed, »ich habe dir gesagt, dass ich morgen schon eine Verabredung habe. Das war eine Lüge.«
    »Oh«, sagte Alberta und warf ihre Haare zurück. »Das weiß ich.«
    »Ich habe kalte Füße bekommen.«
    Sie trank einen Schluck Wein und stellte das Glas auf den kleinen Tisch links neben sich. »Verstehe«, sagte sie.
    »Nein, du verstehst nicht.« Auch er trank einen Schluck Wein und stellte das Glas ab. »Ich habe gerade erst angefangen, für deinen Vater zu arbeiten. Ich mag ihn sehr. Ich glaube, er mag mich auch. Ich kann es mir nicht leisten, mit seiner Tochter auszugehen und Mist zu bauen. Und ich neige dazu, Mist zu bauen.«
    Sie zog die Beine an und legte das Kinn auf die Knie. »Ich hätte nichts dagegen.«
    »Oh doch, das hättest du. Ich bin hergekommen, um zu sagen, dass ich … dass ich dich am Mittwochabend gefragt hätte, ob du mit zu mir kommst, wenn du nicht die Tochter deines Vaters wärst.«
    Alberta sah zu ihm auf. »Ich hätte Ja gesagt.«
    Er starrte sie an. »Du hast unter dem T-Shirt nichts an.«
    »Und unter der Schlafanzughose auch nicht.«
    »Wirklich?« Er zog die Augenbrauen hoch. »Ich wünschte, du hättest mir das nicht gesagt.« Er blickte stirnrunzelnd nach unten auf ihre Füße. »Dein Zeh blutet«, sagte er. »Was ist passiert?«
    »Nichts Schlimmes. Ich habe mich am Wasserhahn gestoßen.«
    Er richtete sich auf und nahm ihren rechten Fuß in seine Hände wie ein Wissenschaftler, der eine seltene Spezies inspiziert. Dann senkte er ganz langsam den Kopf und leckte den verletzten Zeh ab. Auf jede sanfte Berührung seiner Zunge antwortete ihr Körper mit brennend heißer Lust. Schließlich ließ er von ihrem Zeh ab und erhob sich. Er starrte eine gefühlte Ewigkeit auf die Tür. Dann zog er sein Jackett aus und lockerte seine Krawatte. »Oh Gott«, sagte er, fasste sie an den Händen und zog sie an sich, »sollen wir es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher