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TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

TTB 119: Computer der Unsterblichkeit

Titel: TTB 119: Computer der Unsterblichkeit
Autoren: Mark Clifton , Frank Riley
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ihr Ernst«, bekräftigte Joe. »Mable legt keinen Wert darauf, respektabel zu sein. Sie hat es nicht nötig, zu lauschen und durch Schlüssellöcher zu spähen, Skandale zu wittern und rechtschaffene Entrüstung zu heucheln.«
    Mable warf ihm einen Blick zu. »Was weißt du schon davon, Junge?« fragte sie. »Du bist ja noch nicht trocken hinter den Ohren.«
    Joe zwinkerte ihr zu. »Wieso, Mable?« sagte er. »Sicher haben Sie von der schrecklichen jüngeren Generation gehört. Es sollte mich nicht wundern, wenn ich sogar Ihnen noch ein paar Sachen beibringen könnte.«
    Sie warf ihren Kopf zurück und kreischte vor Lachen. Dann wandten sie sich den geschäftlichen Fragen zu.
    Doc Carney sollte ihr Kontaktmann sein und alle Einkäufe für sie erledigen. Hoskins und Billings brauchten das Haus nicht zu verlassen. Im hinteren Teil der Wohnung befand sich ein großer Raum, den sie als Werkstatt einrichten konnten. Schon vor langer Zeit waren die Hauptkabel unter der Straße angezapft und Kraftstromleitungen verlegt worden. Es wurde nicht ausdrücklich erwähnt, aber nach und nach wurde deutlich, daß die früheren Mieter, die ihnen den Weg geebnet hatten, Falschmünzer gewesen waren.
    Im Laufe des Gesprächs ergab sich außerdem, daß, wie Joe geplant hatte, Mable und Carney auch sie für Falschmünzer hielten, die eine Notenpresse aufstellen wollten. Billings war offensichtlich der Graveur, wahrscheinlich ein alter Renegat, der einmal für das Schatzministerium gearbeitet hatte. Hoskins mußte der Praktiker sein, der Mann, der sich mit Papier, Druck und Farben auskannte, während Joe als Verbindungsmann fungierte und wahrscheinlich für den Absatz der Blüten sorgen würde. Und nun, da Mable und Carney alle kennengelernt hatten, hielten sie Joe auch für das Gehirn des Unternehmens. Die zwei anderen spielten ihre Rollen als Universitätsprofessoren gut, aber es war nicht alles Schauspielerei. Sie standen wirklich nicht mit beiden Beinen auf der Erde und wußten sich offenbar nicht recht zu helfen.
    Als sie einige der benötigten Gegenstände aufzuzählen begannen, sah Carney sich in seinem Verdacht bestätigt, obwohl er sich über die umfangreiche elektronische und chemische Ausrüstung wunderte, die sie zu benötigen behaupteten. Seine Miene deutete an, daß er diesen Leuten erstklassige Arbeit zutraute.
    »Sie können dieses Zeug nicht mit Blüten kaufen«, sagte er einmal und kam mit seinem Verdacht offen heraus. »Ich kann alles billig bekommen. Die Jungs holen es aus Lagerhäusern, Fabriken oder Laboratorien. Das meiste von diesem Kram ist wenig gefragt und schwer loszuschlagen, also wird es billig sein. Aber Sie müssen mit den Jungen fair umgehen. Wenn Sie mit Blüten bezahlen, schneiden Sie sich selbst die Nase ab.« Er blickte von Billings zu Joe. »Was sagst du, Joe? Habe ich recht?«
    Joe nickte. »Das Geld wird in Ordnung sein, Carney«, versicherte er ihm. »Es ist ein sauberes Geschäft, darauf hast du mein Wort.«
    »Mehr will ich nicht wissen«, sagte Carney erleichtert. »Wie du das Zeug verwendest und gutes Geld bekommst, um die Jungen zu bezahlen, ist deine Sache.«
    »Aber wie sollen wir zu dem Geld kommen?« fragte Hoskins. »Wir werden eine hübsche Summe brauchen. Und wir arbeiten jetzt nicht mehr mit Subventionsgeldern.«
    »Es wird nicht soviel kosten, wie Sie glauben«, erwiderte Joe. »Wir sind fast fertig. Es sind nur noch ein paar Veränderungen und Umbauten vorzunehmen. Um das zu finanzieren, habe ich bei Pferderennen gewettet. Ich habe da ein System.«
    Carney warf ihm einen bewundernden Blick zu. Der Junge dachte an alles. Das würde jede Frage nach der Herkunft des Geldes beantworten. Ein alter Vorwand, aber ein guter. Er warf seinen Kopf zurück und lachte.
    Mable dachte, Joe wolle die anderen auf den Arm nehmen, und stimmte in Carneys Lachen ein. Jeder weiß, daß Systeme für die Lämmer sind, die geschoren werden wollen. Hoskins glaubte, Joe ärgere sich, weil er das Thema vor Fremden angeschnitten hatte. Er lachte, um seinen Faux pas zu bemänteln.
    »Ich bin nicht sicher, daß man mit solchen Wetten zu regelmäßigen Gewinnen kommt«, sagte Billings zweifelnd.
    Nun mußten sie alle lachen.
    »Machen Sie sich keine Sorgen«, sagte Joe. »Das ist mein Job.«
    »Paß nur auf, daß dir die Nase sauber bleibt, Junge«, dröhnte Mable.
    Alle saßen da und bewunderten einander. Jeder war überzeugt, alle anderen zu verstehen. Und Joe wußte, daß keiner von ihnen etwas verstand.
    Denn
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