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TTB 109: Unendlichkeit x 5

TTB 109: Unendlichkeit x 5

Titel: TTB 109: Unendlichkeit x 5
Autoren: Isaac Asimov
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können. Ohne unsere Hilfe würden sie sich nur nochmals selbst vernichten.«
    »Und was haben Sie davon?«
    Devi-en starrte den Wilden ungläubig an. Mußte er ihm tatsächlich erklären, weshalb die Hurrianer sich damit befaßten? Er sagte: »Macht es Ihnen denn kein Vergnügen, anderen aus einer Notlage zu helfen?«
    »Lassen Sie die schönen Reden. Ich meine etwas anderes. Was haben Sie davon?«
    »Selbstverständlich erheben wir bestimmte Abgaben.«
    »Aha.«
    »Aber wir haben doch Anspruch auf eine gerechte Belohnung für die Rettung einer Rasse«, protestierte Devi-en. »Außerdem müssen wir unsere beträchtlichen Unkosten bestreiten. Die Abgaben sind nie sehr hoch und werden den Umständen angepaßt – Holz von einem bewaldeten Planeten, Mineralien von anderen. Der Planet der Mauvs verfügt über keine nennenswerten Bodenschätze, deshalb haben sie uns eine Anzahl persönlicher Assistenten angeboten. Sie sind selbst für Primaten ungewöhnlich kräftig, und wir behandeln sie schmerzlos mit einer Gehirndroge ...«
    »Um Idioten aus ihnen zu machen!«
    Devi-en erriet die Bedeutung des Wortes und widersprach heftig: »Keineswegs. Dadurch sind sie nur besser für ihre Rolle als Diener geeignet und vergessen ihre Heimat. Wir möchten nicht, daß sie unglücklich sind. Schließlich sind sie intelligente Lebewesen!«
    »Und was hätten Sie mit der Erde vor, wenn es dort zu einem Krieg kommen würde?«
    »Wir haben fünfzehn Jahre lang Zeit gehabt, um darüber nachzudenken«, antwortete Devi-en. »Ihre Welt weist größere Eisenvorkommen auf und hat in der Stahlherstellung einen sehr hohen Stand erreicht. Ich glaube, daß ihre Abgabe aus Stahl bestehen würde.« Er seufzte. »Aber in diesem Fall würde die Abgabe wohl kaum ausreichen, um die Kosten zu decken, vermute ich. Wir haben mindestens zehn Jahre zu lange gewartet.«
    Der Primat runzelte die Stirn. »Wie viele Rassen entrichten diese Abgaben?«
    »Ich kann Ihnen keine genaue Zahl nennen, aber es sind bestimmt mehr als tausend.«
    »Dann sind die Hurrianer also die Sklavenhalter der Galaxis, nicht wahr? Tausend Welten mußten sich erst selbst zerstören, um den Wohlstand auf Hurria zu vermehren. Sie sind nicht nur Helfer, wissen Sie, sondern auch noch etwas anderes!« Die Stimme des Wilden war vor Erregung schrill geworden. »Sie sind einfach Geier!«
    »Geier?« fragte Devi-en, der dieses Wort noch nie gehört hatte.
    »Aasfresser. Große Vögel, die nur darauf warten, bis ein armes Lebewesen in der Wüste verhungert oder verdurstet. Dann stoßen sie herab und fressen sich an der Leiche satt.«
    Devi-en machte eine abwehrende Handbewegung. »Nein, nein, wir helfen der Rasse.«
    »Sie warten wie Geier auf einen Krieg. Wenn Sie wirklich helfen wollen, müssen Sie den Krieg verhindern. Retten Sie nicht nur die Überlebenden. Retten Sie alle.«
    Devi-ens Schwanz zuckte vor Aufregung. »Wie verhindert man einen Krieg? Wollen Sie mir das erklären?« (War die Verhinderung nicht nur das Gegenteil der Entfesselung? Bestimmt konnte man von einem Vorgang auf den anderen schließen.)
    Aber der Wilde schien keine Erklärung geben zu können, denn er sagte nur: »Landen Sie auf der Erde. Erklären Sie die Lage.«
    Devi-en war enttäuscht. Das war keine Lösung. Außerdem ... Er meinte nachdenklich: »Auf der Erde landen? Völlig ausgeschlossen.« Bei dem bloßen Gedanken an die Milliarden von Wilden, die dort unten lebten, fuhr er innerlich zusammen.
    Der Wilde schien erraten zu haben, was Devi-en in diesem Augenblick gedacht hatte, denn er versuchte sich plötzlich auf den Hurrianer zu stürzen. Einer der Mauvs riß ihn am Arm zurück und hielt ihn mühelos fest.
    Der Wilde schrie, so laut er konnte. »Nein. Bleibt nur hier und wartet! Geier! Geier! Geier! «
    Devi-en brauchte einige Tage, bis er sich wieder genügend von seinem Schock erholt hatte, um nochmals mit dem Wilden zu sprechen. Er hätte fast dem Erz-Administrator widersprochen, als dieser behauptete, er habe noch nicht genügend Informationen zur Verfügung, um die Denkweise der Wilden mit ausreichender Genauigkeit zu analysieren.
    »Das vorhandene Material müßte doch für eine ungefähre Antwort ausreichen, Hoheit«, sagte Devi-en so bestimmt wie möglich.
    Der Erz-Administrator fuhr sich nachdenklich mit der Zunge über die Nase. »Vielleicht für eine ungefähre Antwort. Aber ich bin mit der angegebenen Lösung nicht restlos zufrieden. Wir haben es hier mit einer ungewöhnlichen Rasse zu tun, was
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