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TTB 104: 200 Millionen Jahre später

TTB 104: 200 Millionen Jahre später

Titel: TTB 104: 200 Millionen Jahre später
Autoren: A. E. van Vogt
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etwa vier Minuten war alles vorüber. Sofort flatterten Schwärme von Babyskreers von ihren Schlägen in einem massiven Steingebäude zur Rechten heran und begannen zu fressen.
    »Sie gewöhnen sie schon frühzeitig an Fleisch, nicht wahr?« sagte Holroyd mit fester Stimme. Der Kommandant schien es nicht zu hören, aber Cred blickte Holroyd erstaunt an. Bevor er sprechen konnte, schnappte Holroyd ärgerlich:
    »Schon gut, tut nichts zur Sache! Was ich wissen möchte ... wer zum Teufel hat jene jämmerlichen Pilzschilde erfunden?«
    Wieder öffnete der überraschte Cred den Mund, wie um etwas zu sagen, doch diesmal war es der grauhaarige Mann, der ihn nicht zu Wort kommen ließ. Er sagte müde:
    »Und darf ich fragen, was ...«
    Er stutzte und verstummte. Er hatte sich umgewandt und schien Holroyd zum erstenmal zu sehen. Seine Augen wurden groß. Dann schüttelte er den Kopf mit einer Geste unermeßlicher Erleichterung; und dann ...
    »Prinz Ineznio!« hauchte er. »Prinz ... Ineznio.« Er fiel auf die Knie. Tränen liefen ihm über die lederartigen Wangen. Er ergriff Holroyds Hand und drückte rauhe Lippen darauf.
    »Ich wußte es«, flüsterte er. »Ich wußte, daß die Göttin früher oder später jemanden schicken würde. Ich wußte, daß diese lästerlichen Greuel nicht ewig weitergehen konnten. Oh, Dank sei der Göttin! Dank sei der Göttin!«
    Holroyd zwang sich, ganz still zu stehen. Es war unvorstellbar schwer, denn in ihm sammelte sich eine derartig konzentrierte Wut, daß sein Körper auseinanderzuplatzen drohte.
    Dank sei der Göttin! Welch monströse Obszönität! Dank sei der Göttin! Üble, ekelhafte, verbrecherische geile Hexe! Verkommenes, lasterhaftes, blutdürstiges Teufelsweib!
    Der Wahnsinn in ihm und der blindwütige Zorn wichen zurück und machten einer großen Sanftmut Platz, mit der sich die Erkenntnis verband, daß des Kommandanten Erkennen Ineznios und sein Glauben an die Göttin seinem eigenen Plan nur förderlich sein konnten.
    Er sagte mitfühlend: »Erhebt Euch, Marschall, und haltet diesen Glauben während der kommenden Tage, die noch hart sein werden, aufrecht. Die Göttin hat mich in der Tat geschickt –« er sprach die Lüge ohne Bedauern aus – »und mich mit großen Kräften ausgestattet, um gegen das entsetzliche Übel hier vorzugehen.« Er fuhr drängender fort: »Doch bestimmt habt Ihr bessere Verteidigungsmethoden gegen jene Menschentöter entwickelt als hölzerne Regenschirme, Marschall!«
    Der Marschall richtete sich auf. Es war erstaunlich, wie sich sein Gesicht verändert hatte. Es zeigte noch immer Tränenspuren, doch er wischte sie mit einer ärgerlichen Geste weg und sagte mit lebhafter Stimme:
    »Das habe ich allerdings, Sir! Das habe ich. Ich befinde mich seit dem Beginn der Entführung gonwonlanischer Bürger hier, seit sieben Jahren also, und doch habe ich denen dort draußen« – er wies mit einer verächtlichen Geste in Richtung der Tribüne an der Arena – »bis heute noch keine meiner guten Ideen in Aktion vorgeführt. Schaut!« Er eilte die Stufen in die Grube hinunter und kam mit einer Lichtsäge wieder herauf. »Hier ist ein einfaches Einmann-Verteidigungsgerät, das ich mir ausgedacht habe.«
    Er skizzierte rasch auf der glatten Steinfläche, indem er mit der Spitze der Lichtsäge Rillen schnitt. »Es ist eine lange, leichte Stange aus gewöhnlichem Gand-Holz, die sich an einem Ende in ein V gabelt. Der Verteidiger stößt die Schenkel des V's über den Hals des Skreers, wenn er angelaufen kommt, und stemmt das andere Ende der Stange sofort in den Boden. Der fliegende Skreer ist ein sehr neugieriger Vogel, jedoch nicht allzu klug, und seine Fähigkeit, Instruktionen zu speichern, ist sehr beschränkt. Jene dort draußen« – der Offizier winkte mit der Hand zum Himmel – »sind darauf trainiert worden, Lanzenstößen auszuweichen. Gelingt ihnen das Ausweichmanöver nicht, so rücken sie trotzdem rücksichtslos vor und verlassen sich auf ihre mit ungeheuer zäher Lederhaut gepanzerte Brust und das ungewöhnlich breite Brustbein darunter.
    In der Gabel eingeklemmt, wird der Skreer deshalb nichtsdestoweniger vorwärtsdrängen und mit den Flügeln schlagen. Als Resultat wird er sich etwas vom Boden erheben und seine weiche Bauchseite den Lanzen und Pfeilen aussetzen. Natürlich wird es viele Tote geben, doch wird jedermann, wie Ihr sehen könnt, immerhin die Möglichkeit haben, sich wirkungsvoll zu verteidigen. Wenn Ihr wünscht, lasse ich mit der nächsten
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