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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs
Autoren: Jeff Sutton
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Bullaugen aus Glas und Plastik und beleuchtete die Instrumente vor Faulk.
    „Viel Glück …“ Der Rest von Burkes Worten ging unter, als die Verankerungen der Rakete sich lösten. Faulk spürte eine leichte Aufwärtsbewegung.
    „Rakete hebt ab – Uhr läuft“, meldete er.
    „Verstanden.“
     
    *
     
    Martin Lorry, der Reporter der NBC, umklammerte sein Mikrophon und sprach aufgeregt hinein:
    „Die mächtigen Triebwerke der Saturn C-5 arbeiten jetzt mit vollem Schub. Dampfschwaden steigen aus dem Abgaskanal auf, der mit Wasser gefüllt wurde, um die feurigen Strahlen aus den Triebwerken zu kühlen, und verhüllen die untere Hälfte der Rakete. Die Saturn steigt jetzt, steigt senkrecht in die Höhe. Die Bewegung geht trügerisch langsam vor sich – wie die einer Fliege, die an einem Wolkenkratzer emporkrabbelt. Die fünf gigantischen F-1-Triebwerke stoßen lange Flammen aus – vier Millionen Kilogramm Schub entwickeln sie jetzt.
    Ein wunderbarer Anblick, meine Damen und Herren. Heute, am fünften Juli 1969 dürfen wir Zeugen sein, wie die Welt die ersten Menschen auf den Mond schickt. Ein erhebendes Gefühl …
    Die Saturn gewinnt langsam an Geschwindigkeit. Auf den Gesichtern der Männer hier um mich herum spiegelt sich höchste Konzentration, aber auch Zuversicht und das Bewußtsein, gute Arbeit geleistet zu haben. Noch wenige Sekunden, dann wird die Saturn auf die Bahn einschwenken, für die ihre Steuergeräte programmiert worden sind …“
    „Alles klar“, kam Burkes ruhige Stimme durch Faulks Kopfhörer.
    „Verstanden“, antwortete Faulk. Einen Augenblick später spürte er, daß die Triebwerke geschwenkt wurden, während die Saturn auf den Kurs ging, der sie in eine Kreisbahn um die Erde bringen würde. Die Schwerkraft stieg langsam an und lastete auf den drei Männern.
    „Alles in bester Ordnung …“
    „Der Himmel ist strahlend blau“, berichtete Faulk. „Treibstoff und Sauerstoff normal. Druck innerhalb der Kabine nullkommaneun atü, fällt weiter.“
    „Geschwindigkeit steigt rasch. Wie geht es euch?“
    „Ausgezeichnet.“ Faulk konzentrierte sich auf die Instrumente. „Andruck noch verhältnismäßig gering.“
    „Max … Les?“
    „Großartig“, antwortete Kovac gleichmütig.
    „Wie ein Schmetterling in einem Hurrikan“, gab Les Mallon zurück.
    Der Andruck stieg gleichmäßig.
    Einige Minuten später meldete Faulk sich wieder. „Nähern uns Endgeschwindigkeit … keine besonderen Schwierigkeiten.“
    „Verstanden.“
    „Himmel wird dunkler. Treibstoff und Sauerstoff normal. Kabinendruck bei nullkommadrei atü stabilisiert. Rakete giert etwas.“
    „Ich höre dich gut.“
    „Verstanden, Ende.“ Faulk starrte wieder auf die Instrumente. Die Zahlen waren undeutlich und verschwommen zu erkennen. Faulk dachte daran, daß jetzt Millionen von Menschen den Flug der Rakete verfolgten. Sie würden nicht sagen: Wie funktioniert die Apollo, sondern: Was macht Joe Faulk jetzt? Wenn etwas schiefging, würde es heißen: Faulk hat versagt. Aber er würde nicht versagen!
    „Sieht wirklich gut aus.“ In Burkes Stimme schwang seine Erregung mit. Unter Faulk verbrannten die Triebwerke eine hochexplosive Mischung aus Kerosin und Sauerstoff, und die heißen Gase erreichten eine Geschwindigkeit von über neuntausend Stundenkilometern. Vier, fünf, sechs g – ihre Geschwindigkeit stieg immer noch. Ein rotes Licht blinkte, und Faulk warf einen besorgten Blick auf die Instrumente. Nummer Vier lieferte etwas weniger Schub als die anderen Triebwerke. Während er die Tatsache meldete, trat der Autopilot in Tätigkeit. Das rote Blinklicht erlosch.
    Faulk biß die Zähne zusammen. Er dachte an die Fahrten auf dem Raketenschlitten, an die Versuche mit der Zentrifuge auf Randolph Field. Er dachte an …
    „Ein schöner Kondensstreifen“, berichtete Burke beruhigend.
    Sie ließen die Troposphäre hinter sich und drangen in die Stratosphäre ein. In vierunddreißig Kilometer Höhe herrschte eine starkeLuftströmung, die sie nach Westen abzutreiben drohte. Der Autopilot reagierte sofort – die Triebwerke wurden um fünf Grad geschwenkt, so daß die Saturn weiterhin auf Kurs blieb.
    „Längsneigung fünfunddreißig Grad. Alles in bester Ordnung“, sagte Burke.
    „Verstanden“, antwortete Faulk mühsam.
    Die Stimme in dem Kopfhörer kam wieder unerwartet laut und klar. „Haupttriebwerk Brennschluß – wie vorgesehen.“ Im gleichen Augenblick fühlte Faulk eine unendliche Erleichterung, als der
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