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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs
Autoren: Jeff Sutton
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zurückbleiben – für den nächsten Flug.“
    „Und … ?“
    „Das läßt sich nicht so einfach sagen. Ich glaube, daß ich eine Chance habe, aber Waco, Myers und die anderen haben sie ebenfalls. Reine Glückssache.“
    „Du darfst dich nicht zu billig verkaufen, Les.“
    „Ich bin nur ehrlich“, erklärte ihm der andere.
    „Trotzdem …“
    Mallon warf noch einen Blick auf die mächtige Rakete, dann trat er seine Zigarette aus. „Was hältst du von einem Bier in der Kantine,Joe?“
     
    *
     
    In gewisser Beziehung hatte Phil Herndon den verantwortungsvollsten Posten in der National Aeronautics and Space Administration (NASA). Er stand zwar nicht an der Spitze, aber von seiner Entscheidung hing die Auswahl der drei Astronauten für den Mondflug ab. Er wußte, daß die Verantwortung über Erfolg oder Mißerfolg – Leben oder Tod – auf seinen Schultern lag. Das machte seine Arbeit so schwierig.
    Herndon stand auf, als Faulk sein Büro betrat und schüttelte ihm die Hand. Er sah ihn prüfend an, dann deutete er auf einen Stuhl und setzte sich selbst hinter seinen Schreibtisch.
    „Ich habe Sie kommen lassen, um Ihnen zu sagen, daß Sie zu der Besatzung von Apollo gehören werden“, sagte er kurz, denn er verlor nicht gern viele Worte.
    „Das habe ich nicht zu hoffen gewagt“, antwortete Faulk überrascht.
    Herndon sah ihn an. „Denken Sie an den abgebrochenen Versuch, Joe?“
    „Ja.“
    „Kann passieren.“
    „Ich weiß.“ Faulk lächelte leicht. „Schließlich habe ich es selbst mitgemacht.“
    „Ein Versagen der Instrumente“, stellte Herndon fest. „Denken Sie nicht mehr daran.“
    „Aber die anderen tun es noch“, antwortete Faulk. „Ich bin Ihnen für Ihr Vertrauen dankbar, Phil, aber ich möchte den Erfolg nicht gefährden.“
    „Wieso gefährden?“ fragte Herndon.
    „Wegen der anderen. Werden sie Vertrauen zu mir haben?“
    „Warum nicht?“
    „Joe Faulk, der aus der Apollo ausgestiegen ist – das wird mir ewig nachhängen.“
    „Beweisen Sie ihnen das Gegenteil!“ sagte Herndon scharf. „Ich gebe Ihnen den Auftrag, weil ich weiß, daß Sie ihm gewachsen sind, Joe. Wenn ich einen Besseren wüßte, würde ich ihn nehmen. Schließlich überlege ich mir meine Entscheidungen lange genug …“
    „Ich werde es tun“, sagte Faulk einfach.
    „Gut“, meinte Herndon und setzte sich bequem zurück. „Sie haben es verdient.“
    „Das könnte man von jedem behaupten.“ Faulk dachte an die enttäuschten Gesichter der anderen, wenn die Besatzungsmitglieder feststanden. Pilot? Er sah Herndon fragend an. Der andere schien seine Gedanken erraten zu haben.
    „Sie sind Nummer Eins, Joe. Der Vogel gehört Ihnen.“ Faulk nickte nur, weil er seiner Stimme nicht traute. „Noch Fragen?“ Herndon zündete sich eine Pfeife an.
    „Stehen die anderen schon fest?“
    „Die Besatzung? Nein.“ Herndon sah ihn ruhig an. „Diesmal trifft ein anderer diese Entscheidung, Joe.“
    „Oh?“
    „Normalerweise sollte ich sie treffen“, fuhr Herndon fort, „aber ich finde, daß Sie die Besatzung selbst aussuchen sollten. Allerdings muß ich eine Bedingung stellen – Sie können nicht Max Kovac und Whitey Burke haben. Einen von beiden brauchen wir für den nächsten Flug.“
    „Das weiß ich, Phil. Ich möchte Kovac.“
    „Max?“ Herndon schien nicht überrascht.
    „Ich dachte, daß er oder Burke meinen Job bekommen würde“, gab Faulk zu.
    „Daran dachte ich auch schon“, bestätigte Herndon. „Und wen möchten Sie als Nummer Drei?“
    „Les Mallon“, entschied Faulk.
    „Den zufriedenen Junggesellen“, meinte Herndon mit einem leichten Lächeln. „Weiß er denn, daß es auf dem Mond keine hübschen Mädchen gibt?“
    Faulk grinste. „Das kleine Opfer wird er gern bringen.“
    „Schön.“ Herndon sah ihn nachdenklich an. „Sind Sie sich über die Folgen von Erfolg oder Mißerfolg klar, Joe? Das Prestige Amerikas hängt davon ab!“
    „Das weiß ich“, erwiderte Faulk einfach.
    „Sicher“, stimmte Herndon zu, „aber dazu kommt noch etwas anderes. Ein Mißerfolg könnte bedeuten, daß das gesamte Projekt beendet werden muß.“
    „Senator Halpern?“
    Herndon nickte. „Er schreit am lautesten, aber es gibt noch eine Menge andere … Sie alle regen sich wegen der fünfundzwanzig Milliarden auf, die unser Programm bis jetzt gekostet hat. Diese Trottel!“ Sein Gesicht verzog sich verächtlich. „Können sie denn nicht einsehen, daß wir dafür Planeten
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