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TS 92: Apollo auf Mondkurs

TS 92: Apollo auf Mondkurs

Titel: TS 92: Apollo auf Mondkurs
Autoren: Jeff Sutton
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Les“, tröstete er ihn deshalb. „Ohne dich würden wir es bestimmt nicht schaffen.“
    „Sicher.“
    „Du kannst ganz sicher sein, daß wir es nicht schaffen würden“, warf Kovac ein. „Du wirst uns wie ein rettender Engel vorkommen, wenn wir auf dem Mond hocken.“
    Faulk dachte an das letzte Jahrzehnt zurück. Es schien erst gestern gewesen zu sein, daß der erste Sputnik durch den Himmel raste, daß John Glenn als erster Amerikaner hier oben – fast auf dem selben Kurs – die Erde umkreiste. Dann kamen die ersten Sonden, die über die Verhältnisse auf der Mondoberfläche berichteten, bevor ihnen die Menschen folgen konnten. Jetzt kreisten drei Nachrichten-Satelliten um den Mond, mit deren Hilfe die Verbindung zwischen dem Mondkäfer und der Apollo aufrechterhalten werden sollte.
    Als sie sich der ersten Kontrollstation näherten, nahm Faulk noch eine Höhenkorrektur vor, dann schaltete er den Autopiloten wieder ein. Einige Sekunden später drang eine Stimme aus dem Lautsprecher des Funkgeräts:
    „Apollo, hier Station Eins auf den Kanarischen Inseln. Wie hören Sie mich? Kommen.“
    „Erstklassig“, antwortete Faulk sofort. „Laut, nur wenig Nebengeräusche. Wie hören Sie mich?“
    „Laut und deutlich. Geben Sie kurz Bericht.“
    „Kabinendruck nullkommadrei, stabilisiert. Luftfeuchtigkeit vierzig Prozent, Kohlendioxyd nullkommazweifünf, Sonnenbestrahlung normal.“
    „Verstanden. Schicken Sie Blutdruckmessungen.“
    „Wird gemacht.“ Faulk betätigte einen Schalter, wodurch der erste von zahlreichen Tests begann, die während des Aufenthalts in der Kreisbahn durchgeführt werden mußten. „Blutdruckmessung beginnt“, kündigte er dabei an.
    Die Kanarischen Inseln huschten unter ihnen vorbei, dann kam die afrikanische Küste in Sicht. Als sie sich über der Sahara befanden, warf Faulk einen Blick auf die Uhr – sechzehn Uhr GMT. Im Westen ging bereits die Sonne unter, obwohl erst zwanzig Minuten seit dem Start der Apollo vergangen waren.
    Wenige Minuten später meldete sich die Station in Kano, Nigerien. Johnny Waco, einer der elf Astronauten, der zu ihrer Überwachung eingeteilt war, rief sie an:
    „Hier Kano auf UKW/KW. Wie hören Sie mich, Apollo ?“
    „Laut und klar, Johnny. Wie hörst du mich?“
    „Deutlich, Joe. Zeit: T plus dreiundzwanzig Minuten und zehn Sekunden“, berichtete Waco. „Die Sache scheint zu klappen. Die ersten Auswertungsergebnisse sind hervorragend.“
    „Schön, daß du uns das sagst, Johnny.“
    Faulk meldete die Werte, die seine Instrumente anzeigten.
    „Und wie geht es deinen beiden blinden Passagieren?“ wollte Waco wissen.
    „Sie benehmen sich wie erfahrene Raumflieger“, antwortete Kovac. „Was hast du über die normalen Sterblichen zu sagen?“
    „Wir beneiden euch alle.“
    „Nur Geduld, ihr bekommt schon noch eine Chance“, tröstete ihn Mallon.
    Sie unterhielten sich, bis Kano hinter ihnen zurückblieb. Dann sahen sie den Weißen Nil und Nairobi auftauchen und verschwinden. Nördlich von Madagaskar überquerten sie die afrikanische Küste und rasten über den Indischen Ozean hinweg. Dort erlebten sie den erstenSonnenaufgang – ein grandioses Farbenspiel aus Gelb, Orange, Rot und Purpur. Dann stürzten sie wieder in die Nacht.
    Faulk versuchte Kontakt mit der nächsten Station aufzunehmen, die weit unter ihnen schwimmen mußte, aber ein elektrischer Sturm machte jede Verständigung unmöglich. Schließlich gab er es auf, funkte aber noch dreimal das Rufzeichen der Apollo.
    „Jetzt müssen wir bald den Wendekreis des Steinbocks erreicht haben – neunzig Grad östlicher Länge“, stellte Kovac nach einiger Zeit fest. Einen Augenblick später meldete sich die Station in Muchea, an der Westküste Australiens, die von dem Astronauten Gary Myers geleitet wurde, der allgemein als „Dad“ bekannt war.
    „Wie hörst du mich?“ fragte er, als die Verbindung hergestellt war.
    „Prima, Dad. Wie hörst du mich?“
    „Kristallklar.“
    „Wir haben nicht mit der schwimmenden Station sprechen können, weil in der Gegend starke Gewitter herrschten.“
    „Sie haben dein Rufzeichen aufgenommen und uns verständigt. Wie steht es bei euch?“
    „Gut, alles grün“, antwortete Faulk.
    „Eure Geschwindigkeit beträgt nach unseren Messungen 29300 Kilometer pro Stunde, Apogäum dreihundertzwölf Kilometer“, berichtete Myers.
    „Uns reicht es jedenfalls, Dad.“
    „Wie wäre es mit einer offiziellen Meldung – nur so aus Spaß?“ Als Faulk die
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