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3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms

Titel: 3 Die Rinucci Brüder: Unter der goldenen Sonne Roms
Autoren: Lucy Gordon
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Lucy Gordon Unter der goldenen Sonne Roms
    3. Teil der Miniserie „Die Rinucci Brüder“
    1. KAPITEL
    Ich müsste hier bleiben und um Olympia kämpfen, dachte Luke Cayman, als er am Tag nach der Verlobung seines Bruders Primo die Koffer packte. Dennoch setzte er sich in seinen neuen Sportwagen und verließ Neapel so schnell, als wäre der Teufel hinter ihm her. Schon bald hatte er die Autobahn erreicht und fuhr mit der höchsten erlaubten Geschwindigkeit in Richtung Rom, wo er zweieinhalb Stunden später eintraf.
    Im „Contini“, dem Fünf-Sterne-Hotel in dem noblen Stadtviertel Parioli, mietete er sich eine Suite. Ich brauche mir nichts vorzumachen, ich hätte nie eine Chance bei Olympia gehabt, auch dann nicht, wenn ich in Neapel geblieben wäre, überlegte er, während er im Restaurant des Hotels zu Abend aß. Gerade hatte er sich entschlossen, früh ins Bett zu gehen, als jemand ihm die Hand auf die Schulter legte und fragte: „Warum haben Sie mich nicht informiert, dass Sie heute kommen wollten?“ Es war der Hotelmanager Bernardo, ein freundlicher, untersetzter Mann in den Vierzigern. Er und Luke kannten sich gut, denn er hatte schon öfter auf Geschäftsreisen in diesem Hotel übernachtet. „Ich habe mich ganz spontan dazu entschlossen“, antwortete Luke betont unbekümmert. „Eher zufällig bin ich in den Besitz einer Immobilie in Rom gekommen, um die ich mich kümmern muss.“ „So? Ich wusste gar nicht, dass Sie im Immobiliengeschäft tätig sind.“
    „Das bin ich auch nicht. Ein zahlungsunfähiger Kunde hat mir sein Mietshaus überschrieben.“ „Hier in der Nähe?“
    „Nein, in Trastevere.“ Dieser volkstümliche, malerische Stadtteil mit den zahlreichen Trattorien und Kneipen war ein beliebtes Ausgeh- und Flanierviertel. „Wahrscheinlich befindet sich das Gebäude in einem schlechten Zustand“, fügte er hinzu. „Sobald ich es renoviert habe, verkaufe ich es.“ „Warum verkaufen Sie es nicht gleich? Soll es doch jemand anders in Stand setzen.“
    „Damit wäre Signora Pepino bestimmt nicht einverstanden“, entgegnete Luke lächelnd. „Sie ist Rechtsanwältin und hat sowohl ihre Wohnung als auch ihre Kanzlei in dem Haus. Schriftlich hat sie mir mitgeteilt, was ich ihrer Meinung nach zu tun habe.“
    „Wollen Sie etwa die Forderungen dieser Frau erfüllen?“
    „Sie scheint ein Drache zu sein. Um das Haus ungestört besichtigen zu können, habe ich mein Kommen nicht angekündigt.“
    „Sind Sie nur wegen des Hauses in Rom?“, fragte Bernardo und betrachtete ihn skeptisch. Luke zuckte die Schultern.
    „Ah ja, eine schöne Frau hat Ihnen das Herz gebrochen, und Sie …“
    „Keine Frau bricht mir das Herz“, unterbrach Luke ihn scharf. „So etwas würde ich nie zulassen.“ „Ein weiser Entschluss.“
    „Zugegeben, ich habe mich ein wenig zu sehr für eine bestimmte Frau interessiert, obwohl ich wusste, dass sie einen anderen Mann liebt. Es war falsch, aber Fehler kann man korrigieren. Ein kluger Mann erkennt die Gefahr rechtzeitig und handelt entsprechend.“
    „Demnach haben Sie die Sache mit der Ihnen eigenen Nüchternheit und Sachlichkeit geregelt.“ „Wie bitte?“
    „Sie stehen in dem Ruf, nie den Überblick zu verlieren und unverletzlich zu sein. Wirklich
    beneidenswert. Das macht das Leben leichter. Doch jetzt sollten Sie sich in Gesellschaft guter Freunde, die Sie anschließend ins Bett bringen, sinnlos betrinken.“
    „Du liebe Zeit, Bernardo, wie oft haben Sie mich betrunken erlebt?“
    „Viel zu selten, was meiner Meinung nach nicht normal ist.“
    Luke lächelte verhalten. „Das mag sein, aber für mich ist nur wichtig, nie die Kontrolle über mich und mein Leben zu verlieren.“ Er stand auf, verabschiedete sich und eilte in seine Suite.

Offenbar hielt Bernardo ihn für einen kühlen, harten Mann, dem Selbstbeherrschung über alles ging und der sich genau überlegte, was er tat. Das kam der Wahrheit sehr nahe, wie Luke sich eingestand. Bisher war er mit sich und seinem Leben recht zufrieden gewesen, doch plötzlich verspürte er ein gewisses Unbehagen.
    Als er die Nachrichten auf seinem Handy abfragte, stellte er fest, dass seine Mutter angerufen hatte. Lächelnd rief er sie zurück. Hope Rinucci war seine Adoptivmutter, seine leibliche Mutter kannte er nicht.
    „Hallo, mamma. Ich bin gut angekommen. Alles ist in Ordnung. Das wolltest du doch wissen, oder?“ „Ja. Hast du schon Signora Pepino getroffen?“
    „Nein, ich habe nur etwas gegessen, das
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