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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise
Autoren: H. G. Ewers
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Vorfahren machen können. Unüberschaubare Abgründe liegen dann zwischen ihnen und dir. Jetzt ist es nur wichtig, die Entwicklung der Intelligenzen in die richtigen Bahnen zu leiten.“
    Hagar fühlte sich leer, ausgebrannt und mutlos. Als er endlich sprach, klang seine Stimme so verändert, daß er sie selbst nicht mehr wiedererkannte. „Und was soll ich, was kann ich dabei tun?“
    „Sehr viel, Hagar. Du kennst das Imperium der Bloodbees?“
    Hager nickte zögernd. „Aus geheimen Speicherkristallen, ja. Es soll einen großen Teil des Andromeda-Nebels umfassen. Aber …“
    „Gut. Merke dir zuerst, daß dort der Name Bloodbee als Beleidigung empfunden wird. Sie selbst nennen sich Ovvanes. Was weißt du noch über sie?“
    „Nicht viel.“ Hagar zuckte mit den Schultern. „Die Inquisition Themans läßt keine Nachrichten von dort zu uns gelangen. Wir sind völlig isoliert.“
    „Die Ovvanes auch, Hagar. Beide Imperien taten das gleiche aus dem gleichen Grunde. Sie fürchteten um ihre Unabhängigkeit. Doch längst haben beide Seiten ihren Fehler eingesehen. Nur ist jeder zu stolz, mit der Annäherung zu beginnen. Wenn aber niemand den erforderlichen Anstoß gibt, endet alles in Stagnation.“
    „Aha! Und dieser Anstoß soll durch mich erfolgen?“
    „Du hast begriffen. Wenn die Ovvanes den Besuch eines themanischen Gesandten erhalten, werden sie annehmen, er wolle die Möglichkeiten einer Annäherung auskundschaften. Das wird ihnen nicht gefallen, denn es würde ihren Stolz verletzen, anderen die Initiative überlassen zu müssen. Ovvane wird schnellstens offizielle Verhandlungen mit dem Großrat Themans aufnehmen, der wiederum aus den gleichen Beweggründen wie das Direktorium von Ovvane bemüht sein wird, die Initiative an sich zu reißen. Kannst du dir die Folgen ausmalen, Hagar?“
    Hagar nickte erregt. Sein Gesicht rötete sich; er fühlte seinen Puls schneller schlagen. „Ja, es wird nicht nur zu Ende sein mit der Isolation Themans und Ovvanes, sondern auch mit der Abkapselung beider Imperien vom übrigen Universum.“
    „Und eine Kettenreaktion des Geistes wird die Folge sein. Neue Grenzen werden sich auf tun; und die Entwicklung wird in den richtigen Bahnen verlaufen.“
    „Und die Denkmaschinen?“ fragte Hagar. „Werden die Menschen ohne sie auskommen?“
    „Aber weshalb denn? Wenn die Isolierung verschwindet, wird der Mensch – und überhaupt jede Intelligenz – sich der Maschinen in noch viel größerem Umfang bedienen als jetzt. Aber nie wieder wird er in die Versuchung geraten, sich resignierend in sie zurückzuziehen. Alles Weitere kommt von selbst. Wir sollten ruhig der Kraft vertrauen, die sich in jedem Atom des Universums manifestiert. Bist du bereit, zum NGC-224 zu fliegen und den Anstoß zu geben?“
    „Ich bin bereit. Aber was nützt das schon? Mein Raumschiff ist nicht für den intergalaktischen Verkehr geeignet. Außerdem kenne ich noch nicht einmal meine jetzige galaktische Position.“
    „Was das letztere angeht, so darfst du beruhigt sein. Schließlich ist deine jetzige Position die meine. Ein anderes Raumschiff kann ich dir allerdings nicht geben. Aber ich habe die Möglichkeit, dich und dein Schiff durch einen meiner Transmitter in den NGC-224 zu befördern. Von dort aus kannst du mit der Delegation Ovvanes in deine Heimat zurückkehren.“
    Hagar schüttelte heftig den Kopf. „In meine Heimat? Ich, ein Verbannter? Man wird mich nicht über die Grenzen lassen.“
    „Man wird dich mit Ehrungen überhäufen“, widersprach das Gehirn. „Oder denkst du, der Großrat deines Imperiums möchte sich von der ovvanesischen Initiative beschämen lassen? Er wird froh sein, daß du existierst. Durch dich haben sie nämlich den ersten Schritt getan, ohne sich etwas dabei zu vergeben. Ist die Annäherung aber erst einmal Tatsache, wird die Inquisition der Vergangenheit angehören und mit ihr alle von ihren Richtern verhängten Urteile.“
    Hagars Augen glänzten feucht. Er würde bald kein Verbannter mehr sein. Bald könnte er nach Vier-Eta zurückkehren und dort … Nein, bleiben würde er nicht! Wenn die Grenzen, gegen deren Verschließung er so erbittert gekämpft hatte, wieder offen waren, dann würde er sich der unvermeidlichen Flut neuer Pioniere anschließen und mehr als eine Heimat gewinnen. „Ich werde es tun!“ sagte er laut. „Wann kann ich aufbrechen? Wo finde ich mein Schiff wieder?“
    „Sofort, Freund Hagar. Dein Schiff befindet sich seit vier Stunden auf einer
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