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TS 88: Das Ende der Zeitreise

TS 88: Das Ende der Zeitreise

Titel: TS 88: Das Ende der Zeitreise
Autoren: H. G. Ewers
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mit dem Gleiter hier aus.“
    „Ich weiß. Ich bat das Gehirn darum; und es verstand meine Beweggründe. Du durftest nichts von meiner Existenz ahnen und mich doch suchen und finden. Verzeih mir, wenn ich dir deshalb die Qualen der Ungewißheit aufbürdete; aber nur wer mich ohne ausdrücklichen Hinweis fand, war meiner Beachtung wert.“
    „So ist das also!“ dehnte Hagar. Im Unterbewußtsein hatte er etwas Ähnliches vermutet; jetzt schoß ein neuer Gedanke aus seiner Erinnerung an die Oberfläche des Bewußtseins. „Dann warst du es auch, der mich an der Meeresküste vor dem Monster rettete und mich gesundpflegte?“
    „Nicht direkt, Hagar. Doch darüber reden wir noch. Mich wundert, daß du nicht nach dem Verbleib deines Schiffes fragst.“
    Hagar winkte ab. „Das ist jetzt unwichtig. Wichtiger erscheint mir, daß ich dich gefunden habe. Übrigens, der Gedanke mit dem Video-Schach war nicht übel. Nur schade, daß wir zu keinem Rückspiel gekommen sind.“
    Wieder klang das Lachen auf. „Ich bewundere deine Ruhe und ersehe daraus, daß du der Mensch bist, den ich brauche.“
    „Keine voreiligen Schlüsse!“ wehrte Hagar ab. „Ich weiß zwar nicht, was du von mir willst, aber du wirst mich nie zu etwas zwingen können, was ich nicht gutheiße.“
    „Das freut mich. Aber nun laß mich reden. Wenn ich fertig bin, kannst du dich für oder gegen meinen Vorschlag entscheiden. Es wird dir kein Nachteil aus einer Ablehnung erwachsen.“
    „Sprich!“ sagte Hagar ruhig.
    „Zuerst sollst du zu meinem Aufenthaltsort kommen und mich in meiner wirklichen Gestalt sehen. Erschrick bitte über nichts, es geht alles mit rechten Dingen zu.“
    Hagar lauschte den Worten nach. Er wußte nichts Rechtes damit anzufangen. Wie sollte er zu dem Unbekannten kommen? Würde sich jetzt eine Teilwand beiseite schieben, um ihn hindurchzulassen?
    Aber dann zuckte er doch unwillkürlich zusammen. Wie gebannt starrte er auf die Statue, die sich lautlos mit ihrem flachen Podest zur Seite bewegte. Im Boden des Saales wurde eine quadratische Öffnung sichtbar, aus der eine flimmernde Energiespirale stieg, sich zu etwa drei Meter Höhe aufrichtete und dann die Form eines Kubus annahm.
    „Tritt ein!“ forderte die Stimme. „Was du siehst, ist ein Materietransmitter und die einzige Möglichkeit, zu mir zu gelangen.“
    „Ein Materietransmitter!“ Hagar hatte geglaubt, sich über nichts mehr wundern zu können. Jetzt revidierte er seine Meinung. „Weißt du, .daß man im Imperium seit mehr als zwei Jahrhunderttausenden immer wieder versucht hat, ein solches Aggregat zu bauen und daß niemals ein Versuch glückte?“
    „Dieser Transmitter wurde vor zwei Milliarden Jahren geschaffen!“ Aus der Stimme klang Stolz. „Doch nun komm!“
    Hagar trat voll Vertrauen an den kaum noch sichtbaren Kubus heran und in ihn hinein. Er verspürte weder einen Schmerz noch die Empfindung verrinnender Zeit. Trotzdem stand er plötzlich in einem anderen Raum, wenn auch noch in dem nun durchsichtigen Transmitterkubus. Er stieg aus und betrachtete die elliptisch geformten Wände. Sie waren durchsichtig. Hinter ihnen schienen sich wabenförmige Zellen mit hauchdünnen, gelblich durchscheinenden, vibrierenden Wänden zu befinden. In diesen, etwa 40 mal 40 Zentimeter durchmessenden, Zellen schwammen grauweiße, klumpige Gebilde von etwa Faustgröße in einer rosa Flüssigkeit, die sich beständig in rhythmischem Takt hin- und herbewegte und offenbar durch die Zellwände diffundierte. Noch konnte Hagar Sinn und Zweck dieser Anlage nicht verstandesmäßig erfassen, aber er fühlte, wie sein Herz zu einem Eisklumpen erstarrte.
    „Sei willkommen!“ klang die Stimme erneut auf. Sie schien von überallher zu kommen, rief aber kein Echo hervor. „Wir wollen keine Zeit mit Nebensächlichkeiten verschwenden, Hagar – denn die Zeit arbeitet gegen uns. Was du siehst – und worin du stehst – ist der Hohlraum einer Epiphyse.“
    Hagar preßte die Lippen zusammen, so daß sie zwei blutleere, farblose Striche bildeten. Er entgegnete nichts.
    „Ich nehme an, du weißt, wo eine Epiphyse normalerweise zu finden ist …?“
    „Ja!“ stieß Hagar mit rauher Stimme hervor. „Die Epiphyse, oder auch Zirbeldrüse, sitzt am hinteren oberen Abschnitt des dritten Hirnventrikels. Sie hängt durch zwei kleine Stiele mit den oberen Abschnitten des Sehhügels zusammen. Sie ist …“
    „Danke, das genügt! Deine Kenntnisse ersparen mir lange Erklärungen. Du weißt also, daß
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