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TS 85: Endstation Zukunft

TS 85: Endstation Zukunft

Titel: TS 85: Endstation Zukunft
Autoren: Edmund Cooper
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beobachtete, wie die kleine Rakete an der großen anlegte.
    „Ich bin nach wie vor der Meinung, daß nur einer von uns nachsehen sollte, was mit Whiz los ist!“ Dr. Blane beobachtete die Gesichter der anderen und sah, daß sie anderer Meinung waren.
    „Ich glaube, Sie sind ein wenig zu abergläubisch und vertrauen zu wenig auf wissenschaftliche Methoden“, bemerkte der Captain mit leisem Lächeln. „Ich werde zusammen mit Dr. Luiss nachsehen. Wir werden auf jeden Fall w/s Vibratoren und den HFC-Apparat mitnehmen. Einer von uns wird ständig in der Rakete bleiben – es sei denn, daß der andere in Gefahr ist.“
    „Sie können aber auch Pech haben und auf etwas stoßen, gegen das HFC-Waffen wirkungslos sind!“
    „Dann ist es bestimmt kein lebendes Wesen …“, versicherte ihm der Captain. „Wir müssen uns allmählich beeilen, sonst ist Whiz schon über alle Berge, bevor wir unten sind.“
    Dr. Blane zeigte sich als guter Verlierer. „Waidmannsheil!“ sagte er. „Ich werde die Sache hier am Lautsprecher verfolgen.“
    „Wir werden Ihnen ein paar zahme Schmetterlinge mitbringen – mit denen können Sie dann spielen“, versprach ihm Dr. Luiss, als er sich in seinen Druckanzug zwängte.
    Die beiden Männer überprüften nochmals ihre Sprechfunkgeräte und bestiegen dann die kleine Rakete. Dr. Blane sah ihnen nach, bis sie nach einigen Minuten verschwunden waren. Eine Viertelstunde später kam Dr. Luiss Stimme aus dem Lautsprecher.
    „Wir sind soeben gelandet und haben Whiz bereits gesichtet. Er ist nur hundert Meter von uns entfernt und balanciert wie eine Ballerina auf dem rechten Bein. Die Schmetterlinge kreisen immer noch über seinem Kopf.“ Dr. Luiss lachte leise. „Ich möchte wetten, daß sie froh sind, daß sie Schmetterlinge sind, wenn sie ihn ansehen! Eigentlich paßt er ganz gut in die Landschaft.“
    „Sind irgendwelche Anzeichen dafür erkennbar, daß es auch noch andere Lebewesen gibt – außer Schmetterlingen?“ fragte Blane.
    „Nein, bis jetzt noch nicht. Ich werde mir jetzt einmal unseren übergeschnappten Freund ansehen und in der Zwischenzeit wird Captain Trenoy weiterberichten.“
     
    *
     
    Dr. Blanes Hände zitterten, und sein Gesicht war kreidebleich. Er ging hastig auf dem Navigationsdeck auf und ab, während er ab und zu einen mißtrauischen Blick auf Whiz warf.
    „Ich möchte den ganzen Bericht noch einmal von vorn hören“, sagte er schließlich. „Vor allem die Stelle, an der er ungenau ist!“ Es hatte keinen Sinn, den Roboter einen Lügner zu nennen, weil er so konstruiert war, daß er nicht lügen konnte – aber er konnte manchmal reichlich ungenau sein …
    „Das letzte, woran ich mich erinnern kann, waren die Tests, die Captain Trenoy mir befohlen hatte. Dann weiß ich gar nichts mehr – bis zu dem Zeitpunkt, wo plötzlich Dr. Luiss vor mir stand und mich einen übergeschnappten Trottel nannte.“
    „Wo waren die Schmetterlinge, als Dr. Luiss mit dir sprach?“
    „Sie kreisten wieder über der Rakete, Sir, das heißt etwa hundert Meter von uns entfernt. Dr. Luiss sagte mir, daß er sie mit Ultraschall verjagt hatte.“
    „Hat er noch etwas über seine weiteren Absichten gesagt?“
    „Er sagte nur, daß er sich noch ein bißchen umsehen wolle und daß er auch gleich ein paar Gesteinsproben mitnehmen wolle. Dann befahl er mir zur Rakete zurückzugehen.“
    „Was tat Captain Trenoy in der Zwischenzeit?“
    „Er fragte mich aus, Sir. Dann berichtete er Ihnen, beschrieb Ihnen die Landschaft und erzählte genau, was Dr. Luiss gerade tat.“
    „Warum hat Captain Trenoy die Rakete verlassen?“
    „Dr. Luiss setzte sich mit ihm über sein Funksprechgerät in Verbindung. Er schien sehr aufgeregt und sagte, daß er soeben das Skelett eines großen Paarzehers gefunden habe. Dann schlug er dem Captain vor, die Rakete zu verlassen und sich das Skelett selbst anzusehen. Captain Trenoy wollte zuerst nicht, aber Dr. Luiss überredete ihn schließlich doch. Er sagte, daß kein Lebewesen in Sicht sei und daß sich die Schmetterlinge bestimmt durch Ultraschall vertreiben lassen würden.“
    Dr. Blane nickte zustimmend. „Das stimmt. Ich habe einen Teil ihrer Unterhaltung hier am Lautsprecher mitgehört. Hat dir Captain Trenoy irgendwelche Befehle gegeben, bevor er die Rakete verließ?“
    „Er machte einen einfachen Test mit mir, um sicher zu sein, daß mein Datenspeicher keine mechanischen Schäden erlitten hatte. Dann befahl er mir, unter allen Umständen in der
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