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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls
Autoren: Fredric Brown
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das ist nicht mein Fach. Wie ist es euch ergangen?“
    Blicke waren die einzige Antwort, von Hauser und den Frauen.
    Crag schüttelte langsam den Kopf. „Gardin, ich glaube, ich machte einen Fehler. Wenn es euch hier nicht gefällt, wenn euch das Leben auf diesem Planeten nicht zusagt, habe ich mich geirrt. Wollt ihr noch immer zur Venus und dort eure Chancen wahrnehmen?“
    „Wollen? Crag – vielleicht könnte ich mich an dieses Leben gewöhnen, wenn es Bea auch könnte; aber du brauchst sie doch nur ansehen, um ihre Antwort zu kennen. Ja, wir wollen zur Venus. Ich würde alle Juwelen für den Treibstoff hergeben, den wir bis zur Venus brauchen.“
    „Du kannst sie behalten“, sagte Crag. „Der Tank ist bei weitem nicht leer; es ist noch genug Treibstoff für eure Reise vorhanden. Ich verstellte das Meßgerät, während ihr schlieft. Ich wollte Cragon eine faire Chance geben. Ich wollte, daß ihr hier mit dem Gedanken landen würdet, für immer zu bleiben. Nehmt das Schiff und verlaßt mich.“
    Beide Frauen sprangen augenblicklich auf. Hauser begann zu grinsen. Crag nickte. „Nehmt es. Laßt nur ein paar Vorräte zurück, die ihr nicht auf der Reise benötigen werdet. Und Werkzeuge, Waffen und Munition, außer einem Strahlgewehr für Gardin und Hauser. Und nehmt dies.“ Er reichte Gardin ein dickes Bündel Banknoten. Gardin nahm es. „Was ist denn das?“ fragte er. Crag sagte: „Ich habe es nie nachgezählt. Aber es ist nicht ganz eine halbe Million Dollar – oder Abfallpapier. Hier ist es letzteres, darum könnt ihr es ruhig haben. Jetzt aber fangt mit dem Abladen an, alle miteinander.“
    Gardin schien verwirrt und zögerte, aber die anderen arbeiteten schneller, als sie es wahrscheinlich je in ihrem Leben getan hatten; sie fürchteten wohl, Crag könnte sich eines anderen besinnen.
    Eine Stunde später, vor einem hohen Berg all dessen stehend, was im Schiff nicht unbedingt nötig war, verfolgte er das Aufsteigen des Raumers. Sein Inneres war erfüllt von einem Gefühl, das weder Glück noch Unglück war. So und nicht anders war es bestimmt gewesen. Dies hier war seine Welt; hier würde er bleiben, bis er starb oder getötet wurde. Er würde einsam sein, gewiß, aber daran hatte er sich gewöhnt. Das fremde Wesen hatte Zeit genug gehabt, während es in Crags Geist weilte, um zu wissen, wie die Welt beschaffen sein mußte, sollte sie Crag genügen.
    Es dämmerte, als er den winzigen Punkt des Schiffes in der Schwärze des Himmels untertauchen sah. Er begann auf den Holzhaufen zuzugehen, den die Frauen errichteten.
    Aber er war kaum einen Schritt gegangen, als die Stimme des Außerirdischen in seinem Geist erklang.
    „Du hast richtig gehandelt, Crag. Ich wußte, als ich zum erstenmal in ihre Gedanken drang, daß sie für diese Welt nicht geeignet waren.“
    „Ich hätte es selbst wissen müssen“, sagte Crag. „Nur Gardin – ich glaubte, er könnte es schaffen.“
    „Er kam den Anforderungen am nächsten. Wahrscheinlich wäre er geblieben, wenn er nicht die falsche Frau gehabt hätte.“
    Crag lachte. „Gibt es so etwas wie eine richtige Frau?“
    „Dein Unterbewußtsein weiß, daß es solch eine Frau gibt, Crag. Eine und nur eine einzige für dich.“
    Crag gab keine Antwort, und so fuhr die Stimme fort: „Erinnerst du dich, was mit Judeth geschah, Crag? Der Desintegrator, genau. Aber noch ehe dieser angewendet wurde, hatte ich ihren Geist und ihren Körper genau studiert; sie war die erste von euch dreien, auf die ich meine Aufmerksamkeit lenkte. Aber ich habe sie studiert und nicht einmal die exakte Lage eines einzigen Atoms oder Moleküls vergessen. Und diese Atome waren selbst nach der Auflösung des Körpers immer noch vorhanden. Es war für mich ein leichtes, sie aufzubewahren.“
    „Wofür?“ Crag schrie die Frage fast. „Sie ist tot!“
    „Das warst auch du, Crag. Was bedeutet ,Tod’? Du solltest es eigentlich wissen. Aber ich rettete sie – für dich. Bis du bereit warst hierherzukommen. Es war relativ einfach, das Leben in deinem Körper wiederzuerwecken, und relativ schwierig, ein jedes einzelne Atom in einem jeden Molekül einzuordnen …“
    „Das kannst du? Bist du sicher?“
    „Ich habe es bereits getan. Sie kommt gerade diesen Weg entlang; wenn du dich umdrehst, kannst du sie sehen.“
    Crag wirbelte herum – und stand bebend da, unfähig eines Gedankens, ganz zu schweigen einer Bewegung.
    „Du brauchst ihr nichts zu erklären, Crag. Ich versorgte sie mit dem nötigen
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