Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls
Autoren: Fredric Brown
Vom Netzwerk:
erwarten, sondern ein größeres Raumschiff oder sogar eine Atomkanone.“
    „Aber sie werden Schiff vom Raumhafen anfordern, Crag.“
    „Und wir werden längst im All sein, bevor sie auch nur eines starten können. Laß mich jetzt in Ruhe. Ich muß mich konzentrieren.“ Zwei Stunden später setzte er den Helikopter auf. Er wies im dämmrigen Licht des Phobos und Deimos auf eine vor ihnen liegende Sanddüne. „Darunter ist das Schiff“, sagte er. „Hauser, holen Sie diese Schaufeln aus dem Laderaum und …“
    „Schaufeln?“ Schrecken schwang in seiner Stimme mit. „Wir brauchen Monate, um den ganzen Sand wegzuschaufeln. Warum holen wir uns keine Sandratte?“
    „Das würde Stunden in Anspruch nehmen. Außerdem müssen wir ja nicht das ganze Schiff freilegen; wir brauchen nur einen Graben zur Luke schaufeln. Wenn ich einmal im Schiff bin, kann ich es mit Antigrav bewegen, und ein Großteil des Sandes wird von selbst herabrutschen.“
    Sie begannen zu schaufeln. Crag arbeitete ohne Unterbrechung und spornte Hauser ebenfalls dazu an, obwohl dieser nach einer Weile innehalten und sich ausruhen mußte. Wann immer dies der Fall war, arbeitete Crag mit der doppelten Anstrengung. Auch die beiden Frauen wechselten einander mit der dritten Schaufel ab; Crag hatte mit einer vierten Person nicht gerechnet.
    Selbst wenn drei von ihnen zur gleichen Zeit schaufelten, ging die Sache nur langsam vorwärts. Es war schwieriger, als es sich Crag vorgestellt hatte. Als sie endlich die Luke freilegten und öffneten, war die Dämmerung hereingebrochen.
    Der Flug nach Mars City verlief ereignislos. Als sie nur noch wenige Minuten davon entfernt waren, hieß Crag Bea Verbindung mit Gardin aufnehmen und ihm ausrichten, er solle sich an der Nordseite des Gebäudes bereithalten.
    Es verlief mit der Präzision eines Uhrwerkes. Infolge Crags Fertigkeit, das Schiff in die exakte Position zu steuern, war die tatsächliche Befreiung derart einfach, daß sie im Vergleich zu der langen und mühevollen Freilegung des Schiffes fast lächerlich erschien. Vom Boden, von den Fenstern und Dächern anderer Gebäude und von den in der Luft schwebenden Helikoptern aus sandte ihnen die Polizei aus jeder nur greifbaren Waffe Strahlfeuer entgegen. Aber dieses Feuer, das einen Helikopter innerhalb von Sekunden zerschmolzen hätte, wärmte kaum die dicke und isolierte Hülle eines Raumschiffes. Und im gleichen Augenblick, als Gardin in Sicherheit und die Luke geschlossen war, riß Crag das Schiff hoch, setzte die Kursdaten ein und blockierte die Kontrollen.
    „Geschafft“, sagte er. „Sie werden uns in wenigen Minuten mit Schiffen verfolgen, aber nicht fangen können.“
    „Bist du dir sicher?“
    „Ja. Wir können zwar nicht zurückschießen, weil dieses Baby keine Bewaffnung trägt, dafür aber ist es schneller als der beste und kampfkräftigste Zerstörer.“
    „Aber wohin fliegen wir?“ fragte Gardin. „Bestimmt werden sie unsere Bahn verfolgen; wir können auf Mars nicht landen, ohne daß sie es wissen. Zur Venus vielleicht?“
    „Zum Cragon“, sagte Crag.
    „Cragon! Nichts kann auf Cragon landen. Nicht einmal die ganze Raumflotte.“
    Crag grinste ihn an. „Deshalb werden wir dort auch sicher vor ihnen sein.“

 
11.
     
    Es gab Debatten, selbst nachdem er ihnen alles erklärt hatte. Aber alle, die beiden Männer und insbesondere die beiden Frauen, hielten Venus für eine bessere Idee.
    Ein neuer, rauher Planet, so meinten sie, hätte schließlich keine Zivilisation zu bieten. Auf der Venus würden sie alle reich sein. Gardin hatte eine Tasche voll Juwelen mitgebracht; Zeit genug war ihm ja während der Belagerung geblieben, sie auszusuchen. Ihr Wert war schwer abzuschätzen, aber konnte nicht unter einer Million Dollar liegen; und Gardin war gewillt, mit ihnen zu teilen – sie hatten schließlich ihr Leben für ihn aufs Spiel gesetzt.
    Natürlich wäre es riskant, auf der Venus zu landen; sie müßten das Schiff in einem abgelegenen Winkel des Planeten aufsetzen und dann verstecken, wie dies Crag auf dem Mars getan hatte. Aber wenn sie erst in eine Stadt gelangten und einige der Juwelen verkauften, würden sie recht sicher sein. Selbst wenn man sie identifizieren sollte, würden sie reich genug sein, um sich einer Auslieferung entziehen zu können – und noch immer genug haben.
    „Was sollen wir mit Juwelen auf Cragon anfangen?“ wollte Bea wissen. „Ihr könnt sie tragen“, sagte Crag. „Ihr werdet die bestgekleideten Frauen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher