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TS 75: Einzelgänger des Alls

TS 75: Einzelgänger des Alls

Titel: TS 75: Einzelgänger des Alls
Autoren: Fredric Brown
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eine kleine Party. Aber zuerst müssen wir noch einen Haufen Holz für ein Feuer sammeln. Im Raumschiff ist es ein bißchen eng.“
    „Aber warum ein Feuer?“ fragte Hauser. „Es ist nicht kühl.“
    „Wird es wahrscheinlich sein, wenn es dunkelt, und dann werden wir kein Holz mehr sammeln können. Außerdem – “ Crag deutete auf den Wald hinter dem Fluß, „– wir haben keine Ahnung, was uns die Dunkelheit von dort bescheren mag. Wenn Tiere in die Nähe kommen, möchte ich sie auch sehen können.“
    Hauser runzelte die Stirn. „Was bringt Sie auf den Gedanken, Crag, daß hier gefährliche Tiere hausen könnten? Nach dem, was Sie sagten, schuf dieses – dieses Wesen Cragon, um Ihnen zu gefallen. Warum sollte es diesen Planeten mit Gefahren ausstatten?“
    Crag sagte grimmig: „Weil es mich kennt und diese Welt so schuf, wie ich sie mir gewünscht haben würde. Und das wären nicht lauter Lämmer und keine Löwen gewesen. Hättest du sie so gewollt, Gardin?“
    Gardin grinste. „Vielleicht nicht, aber dann auch keine Welt voller Wasser und ohne Woji. Nun, wir haben uns ja noch nicht umgesehen. Vielleicht gibt es Ströme, die Woji mit sich führen. Also gut, suchen wir Holz.“
    Sie entdeckten eine seichte Stelle und überquerten den Fluß. Holz war leicht zu finden. Crag ließ Hauser, versehen mit einer Strahlpistole, als Wache zurück, während die anderen und er das Sammeln besorgten. Nach etwa einer halben Stunde – die Sonne ging gerade unter – hatten sie einen genügend großen Vorrat angehäuft, um ein Feuer die ganze Nacht hindurch brennen zu lassen.
    Sie tranken ein wenig, brachten dann Nahrungsmittel vom Schiff und aßen; hierauf begannen sie mit ihrer Sauferei.
    Das heißt, alle außer Crag. Eine Zeitlang nahm er Drink für Drink mit den anderen ein, aber dann entdeckte er, daß die Pausen dazwischen immer länger wurden und er dies auch gar nicht bedauerte. Er sagte sich, daß wenigstens einer von ihnen – und genauso gut konnte er derjenige sein – halbwegs nüchtern bleiben sollte, um das Feuer in Gang zu halten und die anderen eventuell beschützen zu können. Aber auch die Tatsache trug das ihre dazu bei, daß er mit jedem Drink ein geringeres Bedürfnis nach Alkohol verspürte.
    Nie hatte er den Geschmack von Alkohol geliebt; er pflegte nur um des Effektes willen zu trinken – als Ausflucht. Und jetzt …
    Um Mitternacht waren die Flaschen geleert und die anderen betrunken. Und es wurde unangenehm kalt. Crag half einem nach dem andern zurück ins Schiff und in die Kojen. Dann kehrte er Freie zurück, versah das Feuer mit neuer Nahrung und ließ sich davor nieder. Ganz allein. Er wagte nicht zu schlafen, also blieb er wach. Natürlich hätte er im Schiff, bei geschlossener Luke, schlafen können, aber er wollte nicht noch einmal ins Innere des Raumers, nicht einmal für wenige Stunden. Es war angenehmer, hier draußen zu verweilen, allein, selbst wenn er wach bleiben mußte. Und das konnte er tagelang, wenn es nötig war; schon oft hatte er dies bewiesen. Bei Tagesanbruch, nach dem schönsten Sonnenaufgang, den er je gesehen hatte – fühlte er sich ein wenig müde, aber noch immer wohler als die anderen, die auf sein Drängen hin aus dem Schiff schwankten. Gardin gab zu, einen fürchterlichen Kater zu haben, aber zeigte es nicht. Die anderen bekannten das gleiche und zeigten es auch.
    Während des Frühstücks brüteten sie vor sich hin.
    „Nun, Boß “,sagte Bea, „wie lauten unsere Aufträge für heute? Oder stimmen wir vielleicht darüber ab? Ist dies eine Demokratie, oder schaltest und waltest du allein?“
    „Wir können abstimmen, wenn du willst“, antwortete Crag. „Wahl hin Wahl her, es gibt aber gewisse Dinge, die zuerst in Angriff genommen werden müssen. Wir brauchen Behausungen. Das Schiff ist zu eng und bietet für fünf Leute zu wenig Abgeschiedenheit, um länger darin leben zu können. Wir müssen uns Hütten bauen – aus getrocknetem Ziegelstein. Für den Anfang werden kleinere genügen; später können wir ordentliche bauen.“
    „Was sind getrocknete Ziegelsteine?“ wollte Hauser wissen.
    „Lehm, der zu Ziegel geformt und in der Sonne zum Trocknen gelagert wird. Wenn wir uns beiderseitig dieses Flußes auf die Suche machen, werden wir bestimmt Lehm finden.“
    „Schlammhütten? Wir sollen in Schlammhütten leben?“ Gerty war schockiert.
    Crag warf ihr einen Blick zu. „Wenn du etwas Besseres weißt – außer dem Schiff als Unterkunft für fünf Leute
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