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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten
Autoren: Sam Merwin jr.
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zuckte wortlos die Achseln.
    Sie traten unter dem Felsüberhang hinaus, um sich zu orientieren. Elspeth stellte fest, daß sie sich auf einem kleinen Vorsprung befanden, der ein winzig kleines Plateau – vielleicht fünfzehn Meter breit und zehn Meter lang – überblickte.
    Als sie einen Blick auf den Krater warf, spürte sie, wie eine eisige Hand nach ihr griff. Eine weißglühende Flüssigkeit quoll über den Kraterrand und war so hell, daß die Sterne daneben blaß wirkten. Die Masse floß vor ihren Augen den Abhang hinunter. Sie schien geradewegs auf das kleine Plateau zuzufließen, auf dem sie und Mack standen.
    „Mack!“ rief sie und deutete darauf. „Wir müssen hier verschwinden.“
    Er wandte sich widerstrebend um und zog sie wortlos an den Rand des Plateaus. Er deutete nach unten. „Sieht so aus, als säßen wir in der Falle“, meinte er und mußte schreien, um sich über dem Rumoren des Berges verständlich zu machen.
    Er hatte recht. Ein zweiter Krater hatte sich unter der Wucht der Eruption geöffnet, und schon floß die Lava aus ihm, unmittelbar neben ihnen den Abhang hinunter. Sie waren abgeschnitten und konnten das Plateau nicht mehr verlassen.
    Sie setzten sich wieder unter den Felsüberhang und fanden in ihrer Gesellschaft Trost. Sprechen konnten sie nicht viel – dazu machte der Vulkan zu viel Lärm. Nach einer Weile gingen sie wieder hinaus, um zu sehen, was vorging. Als das Inferno um sie einmal nachließ, stellten sie fest, daß sie sich praktisch auf einer Insel befanden, völlig umgeben von den immer höher steigenden Lavafluten.
    „Sieht schlecht aus, nicht wahr?“ sagte Elspeth, bemüht, das Zittern ihrer Unterlippe nicht merken zu lassen. Was sie wirklich wollte, war, wie ein kleines Kind zu weinen.
    Mack gab keine Antwort. Er sah sie lange an, als sähe er sie zum erstenmal. Schließlich meinte er: „Weißt du Elly, ich habe mich irgendwie an dich gewöhnt – eigentlich bist du ein ganz hübsches Mädchen.“
    „Ach halt doch den Mund!“ fuhr sie ihn an und bereute die Worte im gleichen Augenblick.
    Mack sah sie noch einen Augenblick an, zuckte dann die Achseln und ließ seine Zigarette fallen. Er trat sie so sorgfältig aus, als hätte er Angst, einen Waldbrand zu verursachen. „Du kannst ja hier draußen bleiben, wenn du willst“, meinte er. „Ich werde mich unter den Felsen legen und sehen, ob ich ein wenig schlafen kann.“
    „Jemand sollte aber Wache halten“, erwiderte Elspeth.
    „Warum denn? Meinst du vielleicht, daß eine gute Fee kommt und uns mit ihrem Zauberstab befreit?“ Er ging.
    Als er verschwunden war, spürte sie einen Drang ihm nachzulaufen. So wie sie ihn kannte, war sie überzeugt, daß das, was er eben gesagt hatte, beinahe eine Liebeserklärung an sie gewesen war. Eigentlich bist du ein ganz hübsches Mädchen – Das war für ihn schon der Inbegriff von Leidenschaft und wahrscheinlich darauf berechnet, daß ein jedes Mädchen sich bei diesen Worten ihm an den Hals warf. Dann ärgerte sie sich wieder über ihre romantische Anwandlung.
    Während sie so dastand, stieg die Lava immer höher, und die Insel, auf der sie sich befanden, wurde dadurch immer kleiner. Die Explosionen waren seit einiger Zeit verstummt, und dicke Qualmwolken stiegen aus dem Krater auf.
    Und dann rissen die Wolken plötzlich auf, und Elspeth sah den blauen Himmel – und darin einen silbernen Flecken – einen Flugwagen mit flirrenden Rotoren. Sie rannte zu dem Felsen, um Mack zu holen, damit er ihr beim Signalisieren helfen konnte. Er schlief fest.
    Sie versuchte ihn aufzuwecken, gab es dann auf und rannte allein ins Freie hinaus, wo sie wie verrückt tanzte und winkte. Aber die Maschine schwebte unbeirrbar über den dunklen Wolken dahin, und die Lava stieg immer höher.
    „Was führst du dich denn so auf?“ sagte Mack, der plötzlich neben ihr aufgetaucht war. „Warum läßt du mich denn nicht schlafen?“
    „Idiot!“ schrie die Agentin ihn verzweifelt an. „Gerade ist eines unserer Flugzeuge über uns hinweggeflogen. Wenn du auch dagewesen wärst, hätten sie uns vielleicht gesehen – und – und uns hier weggeholt.“
    „Was?“ sagte Mack und blinzelte. Dann begann er zu verstehen. „Heiliger Strohsack! Dein Bote muß doch durchgekommen sein.“
    „Und Berenice muß de Mestres erreicht haben“, freute sich das Mädchen und begann zu verstehen, was der Flugwagen zu bedeuten hatte.
    „Und wir sind noch hier“, sagte Mack grimmig und zerstörte damit wieder ihre
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