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TS 65: Die Zeit-Agenten

TS 65: Die Zeit-Agenten

Titel: TS 65: Die Zeit-Agenten
Autoren: Sam Merwin jr.
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nützlich sein werden. Ich möchte daher Sie, meine Liebe, bitten, sorgfältig auf alle Anachronismen zu achten und aufzupassen, ob Ihnen irgend etwas dort unpassend oder nicht zeitgemäß erscheint.“
    „Ich verstehe“, nickte Elspeth. „Ich nehme an, daß meine erste Station Rom sein wird.“ Als Mr. Horelle nickte, fuhr sie fort. „Wo soll die Transition sein – auf dieser Seite des Ozeans?“
    Wieder lächelte Mr. Horelle. „Kaum“, sagte er, „es sei denn, Sie wollen hinüberpaddeln. Ich habe bereits alle Vorbereitungen für Ihren Flug nach Sizilien getroffen. Dort ist Ihr Transitionspunkt – etwa in der Mitte zwischen Messina und dem Ätna.“
    Elspeth nickte. Diese Transitionen zwischen den Welten waren äußerst delikat und manchmal sogar gefährlich. Wie hatte doch Mack Fraser einmal nüchtern erklärt: „Mich erinnert das jedesmal an eine Landung auf einem Flugzeugträger – ganz gleich, wie viele man davon macht, man gewöhnt sich nie daran.“
    Mr. Horelles Haus, das auf einer kleinen Insel in der Nähe von Kap Hatteras lag, war einer der Transitions-Schlüsselpunkte in der westlichen Hemisphäre. – Wichtige Ereignisse in der Geschichte der Menschheit ebenso wie die Kräfte der Natur, wirkten zusammen, um Transitionspunkte entstehen zu lassen.
    Mr. Horelle hatte das Elspeth und Mack Fraser folgendermaßen erklärt, als die beiden zum erstenmal nach Spindrift Key gebracht worden waren, um dort eine Reportage für die Picture Week zu schreiben: „… es bedarf viel größerer Kräfte, als ein einzelner ausüben kann, um das Raumzeitkontinuum, in dem unser Universum existiert, aufzusplittern.“
    „Eine Nova, die Zerstörung eines Planeten, all diese Vorgänge drücken dem Kontinuum ihren Stempel auf. Eine Weile nach solchen Vorkommnissen – die Zeitspanne ist verschieden, je nach dem Schock, den das Kontinuum erlitten hat – bleibt eine Berührungszone, durch die jene, die das Geheimnis des Schlüssels kennen, Transitionen zwischen den Welten durchführen können.“
    „Aber was ist denn hier passiert?“ hatte sich Mack Fraser respektlos erkundigt. „Auf diesem gottverlassenen Stückchen Erde?“
    Und Mr. Horelle hatte es ihnen erklärt. „Spindrift Key ist eine dreifache Berührungszone. Vor beinahe vier Jahrhunderten landete Sir Walter Raleigh auf der Rückreise nach England hier, nachdem er die Kolonie bei Roanoke gegründet hatte. Er entschied, daß diese Insel und das dahinter liegende Festland als Platz für seine Kolonie sicherer und günstiger sei. Er hatte die Absicht, sie nach hierher zu verlegen, ehe er nach England zurückkehrte.“
    „Und …?“ hatte Elspeth sich erkundigt.
    Und Mr. Horelles Antwort: „Auf einer unserer unmittelbar anliegenden Welten war es Raleigh gelungen, die Kolonie zu verlegen. Seine Kolonie überlebte, und die ganze Geschichte des Kontinents änderte sich. In der Welt, von der Sie kommen, lagen Umstände vor, die ihn daran hinderten, das zu tun. Die Roanoke Kolonie ging – sich selbst überlassen – zugrunde.“
    Er beugte sich vor. „Besonders wird Sie vielleicht die dritte Episode interessieren. In nicht allzu ferner Vergangenheit, als ein Bruderpaar namens Wilbur und Orville Wright in der Nähe von Kitty-hawk mit einer selbstgebauten Flugmaschine experimentierten, fertigten sie eine Anzahl ihrer wichtigsten Pläne in diesem Raum hier. Ich glaube, Sie können sich selbst denken, welche Bedeutung diese Entdeckung hatte.
    Jedenfalls“, schloß er, „ist Spindrift Key vielleicht der stärkste Berührungspunkt auf diesem Kontinent. Daß es außerdem noch ein jahreszeitenbedingtes Sturmzentrum ist, verstärkt diese Tendenz nur. So ist es tatsächlich ein mehrfaches Tor zu parallelen Welten …“
    Elspeth dachte an jenen Augenblick in diesem Zimmer zurück, der ihr weiteres Leben so verändert hatte. Seit sie ein Wächter geworden war, fand sie wenig Zeit, Gedichte zu schreiben oder Artikel für die Picture Week .Statt über aufregende Vorkommnisse zu schreiben, erlebte sie sie selbst – und doch schien keine jener anderen Welten, die Elspeth im Laufe ihrer Tätigkeit schon besucht hatte, ihr ein solches Maß von interessanten Dingen zu bieten wie dieser Planet Antik, der diesmal ihr Ziel war. Sie blickte zu Mr. Horelle auf und fragte: „Mit wem soll ich nach meiner Ankunft in Verbindung treten?“
    „Ich glaube, daß Sie den Lokal-Agenten kennen werden – aus der Geschichte natürlich“, erklärte der alte Mann. „Sein Name ist Plinius,
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