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TS 62: Das Rätsel der Venus

TS 62: Das Rätsel der Venus

Titel: TS 62: Das Rätsel der Venus
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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muß …
    „Führe diese Wesen von der Tür weg. Führe sie an der Stadt vorbei und zu dem Feuer im Berg, wo sie den Tod finden werden.“
    Sie werden mich anbeten. Das ist besser als in einem Netz zu sterben. Ja, ich verspreche es.
    Lundy stand auf und trat an den Altar. Seine Hände zitterten, als er den Verschluß des Netzes löste. Der Schweiß rann ihm in die Augen. SIE brauchte ihr Versprechen nicht zu halten. Er konnte SIE nicht zwingen …
    Das Netz fiel herunter. SIE stand auf. Langsam, wie ein Nebelstreif unter dem Hauch einer Brise bewegte sie sich. SIE warf den Kopf in den Nacken und lächelte. Ihr Mund war rot und voll, und ihre Zähne schimmerten weißer als Schnee. Ihre gesenkten Lider trugen blaue Schatten.
    Und dann begann SIE zu wachsen, wie eine Wolke, die der Sonne zustrebt. Lundy starrte SIE an wie ein Wunder aus einer fernen Welt. Der Glanz ihrer Haut, die vollendete Linie ihrer Schultern, ihre Hüften …
    Du betest mich auch an.
    Lundy trat zurück, zwei zögernde Schritte. „Ich bete dich an“, flüsterte er. „Laß mich deine Augen sehen.“
    SIE lächelte und wandte den Kopf ab. Dann trat SIE von dem Altarblock und schwebte an ihm vorbei durch das schwarze Wasser. Eine Traumgestalt ohne Körper und Substanz, und doch begehrenswerter als alle Frauen, die Lundy in seinem ganzen Leben, in all seinen Träumen je gesehen hatte.
    Er folgte ihr, versuchte SIE zu erhaschen. „Mache deine Augen auf. Bitte, öffne sie.“
    SIE schwebte durch die Türfuge hinaus. Er blieb stehen und sah zu. wie sie ihre überschatteten Lider hob.
    Und dann schrie er auf und sank nach vorne auf den schwarzen Steinboden.
    Er wußte später nicht, wie lange er dort gelegen hatte. Lange konnte es nicht gewesen sein, denn er hatte immer noch gerade genug Sauerstoff, um die Küste zu erreichen. Als er wieder zu sich kam. waren die Anderen verschwunden.
    Aber für Lundy war diese Zeit wie eine Ewigkeit – eine Ewigkeit, die ihm weißes Haar und tiefe Linien um den Mund eintrug.
    Er hatte seinen Traum nur eine kurze Weile geträumt. Einige wenige Augenblicke, schon unter dem Schatten des Todes. Er war müde und abgekämpft gewesen, und er hatte alles nicht so klar gesehen, wie er es mit wachen Sinnen getan hätte. Das war es, was ihn gerettet hatte.
    Aber er wußte jetzt, was Jackie Smits gesehen hatte, ehe er ertrunken war. Er wußte, warum Männer gestorben waren oder den Verstand verloren hatten, wenn sie ihrem Traum in die Augen gesehen und ihn damit zerstört hatten.
    Denn hinter diesen überschatteten Lidern war – NICHTS.
     
    – ENDE –

 
    Als TERRA-SONDERBAND 63 erscheint ein neues Werk des unseren Lesern bereits durch BÜRGER DER GALAXIS (TERRA-SONDERBAND 39) bekannten britischen Autors John Brunner:
     
    Planet zum Verschenken
    (THE WORLD SWAPPERS)
     
    Wer verdient es am ehesten, die Milchstraße zu beherrschen?
    Ist es Counce, der geniale Wissenschaftler, der eine Entdeckung von größter Tragweite gemacht hat …?
    Oder ist es Bassett, der galaktische Händler und Finanzmagnat, dessen Raumschiffe die Güter fremder Welten zur Erde bringen …?
    Counce und Bassett – jeder ein Gigant auf seinem Gebiet!
    Doch die beiden Anwärter auf die ultimate Macht haben nicht mit den Fremden gerechnet, deren Raumschiff bereits die Galaxis durchstreifen – auf der Suche nach Welten, die sich erobern lassen …
    Der Rezensent des berühmten amerikanischen SF-Magazins AMAZING sagt u. a. über diesen Roman:
    „… Mr. Brunner hat sich thematisch eine sehr schwierige Aufgabe gestellt, die er jedoch glänzend bewältigt. Das Resultat ist nicht etwa nur eine akademische ,tour de force’, sondern auch ein packender Roman … Die vielen Möglichkeiten, die eine solche weitverzweigte Story darbietet, sind ausgezeichnet ausgeschöpft und verknüpft. Dieser Roman läßt sich wärmstem empfehlen als Musterbeispiel dafür, daß in der SF auch bedeutende Ideen dargelegt werden können, ohne daß dabei Spannung und Abenteuerlichkeit des Geschehens zu kurz kommen würden.“
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