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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green
Autoren: Philip José Farmer
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Planeten nichts erhalten geblieben wäre? Warum dann hier? Diese Inseln stammen doch bestimmt noch von unseren Vorfahren.“
    „Richtig. Und nicht nur sie, sondern auch die Xurdimur selbst.“
    „Die Xurdimur?“
    „Ja. Ich bin überzeugt, daß dieser Planet einst als gigantischer Umschlaghafen und Landeplatz für Raumschiffe diente. Eine solche Ebene kann unmöglich natürlich entstanden sein, Maschinen müssen sie geglättet haben. Und danach wurde sie mit einem besonders für diesen Zweck gezüchteten Gras bepflanzt, das den Boden zusammenhielt und jede Erosion verhinderte. Und die Inseln hielten alles in gutem Schuß.
    Was für ein Verkehr muß auf diesem Planeten geherrscht haben, daß ein solches Landefeld nötig war. Zehntausend Meilen breit! Ob wir wohl je erfahren werden, welche Katastrophe den Schlußpunkt hinter all das setzte?“
    Grizquetr wußte darauf noch weniger eine Antwort als Green. Beide verfielen in Schweigen und schrien dann wie aus einem Munde auf, als die weißen Türme, die Estorya umgaben, am Horizont aufblitzten.
    „Wäre die Insel noch auf Automatik geschaltet, müßten wir jetzt einen weiten Umweg nehmen“, sagte Green. „Aber so können uns die Türme nichts mehr anhaben.“
    „Wirf sie um!“ forderte Grizquetr ihn auf.
    „Das werde ich auch. Aber nicht gleich. Laß uns nachdenken. Wie hoch können wir wohl steigen? Eigentlich gibt es darauf nur eine Antwort. Hinauf, bis wir es wissen.“
    Er zog einen Hebel zurück, und die Insel begann zu steigen, ohne dabei allerdings ihre horizontale Lage zu verändern.
    Er blickte intensiv auf den Fernsehschirm, der ihm Ebene und Stadt zeigte, die unter ihnen schnell zurückblieben.
    „Tu mir einen Gefallen, Grizquetr. Lauf zum Ausgang und schau nach, ob die Mauern eingestürzt sind. Und mach auf dem Rückweg die Tür zu. Die Luft wird schnell dünner werden und die Temperatur sinken. Ich nehme aber an, daß der Raum eine Klimaanlage besitzt.“
    Nach wenigen Minuten kam der Junge atemlos zurück. „Die Mauern sind eingestürzt“, berichtete er. „Aber die Fischgöttin ist ebenfalls umgekippt, und ihr Kopf versperrt fast den ganzen Höhleneingang. Ich habe mich vorbeigedrückt. Aber du wirst wohl auch noch durchkommen.“
    Inzwischen konnte Green das ganze Gebiet von Estorya mit einem einzigen Blick überschauen. Und der Himmel wurde zusehends dunkler.
    „So, das reicht, wir sind hoch genug“, sagte er und stoppte die Insel. „Und ich hatte recht. Der Raum hat eine Klimaanlage, die uns mit Wärme und Sauerstoff versorgt. Ganz gemütlich hier. Ich wünsche nur, es wäre auch etwas zu essen da.“
    „Warum gehst du nicht wieder so weit herunter, daß ich in die Garnisonsküche laufen kann?“ sagte Grizquetr.
    Green hielt den Gedanken für ausgezeichnet. Er hatte einen Bärenhunger, denn er mußte stets für zwei essen: für sich und den Symbionten. Dafür, daß er ihm zusätzlich Stärke und Ausdauer verlieh, verlangte er auch zusätzliche Nahrung. Bekam er sie nicht, hielt er sich an Greens Körpergewebe schadlos. Ein Symbiont hatte also auch seine Nachteile.
    Er ging mit der Insel auf fünfhundert Meter herunter und schickte dann Grizquetr los auf Nahrungssuche. Binnen kurzem kehrte der Junge mit einem Korb Lebensmitteln und einigen Flaschen Wein zurück.
    Green machte sich heißhungrig darüber her und weihte zwischendurch Grizquetr in seine weiteren Pläne ein.
    „Sobald wir unsere Mahlzeit beendet haben“, erklärte er ihm, „schreibe ich eine Mitteilung für den König, in der ich ihn auffordere, seine Gefangenen vor den Windfang zu bringen und dort freizulassen. Diesen Zettel wirst du über den Palaststufen abwerfen. Ich werde genügend tief hinuntergehen, damit du sie auch nicht verfehlst. Sollte der König sich weigern, demolieren wir den Tempel der Fischgöttin samt ihrem edelsteingeschmückten Standbild. Hat er dann immer noch nicht Vernunft angenommen, zerstören wir seinen Palast und werfen außerdem sämtliche Raumschiff türme um. Mit einigen werden wir das jetzt gleich tun, damit er ja nicht glaubt, wir meinten es etwa nicht ernst.“
    Grizquetrs Augen leuchteten. „Kann die Insel ein so großes Gebäude wirklich zerstören?“
    „Oh, bestimmt. Allein schon durch ihr Gewicht. Aber es gibt noch eine andere Möglichkeit. Sie kann es niederbrennen, oder vielmehr zerstrahlen. Ich habe mir Gedanken gemacht, wie wohl die Insel das Gras schneidet, und ich denke, sie benutzt dazu eine Art atomaren Zerstrahler, ein
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