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TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green

Titel: TS 57: Die Irrfahrten des Mr. Green
Autoren: Philip José Farmer
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verlassen?“
    „Das hängt von Dingen ab, über die ich momentan noch nicht genug weiß“, gab er etwas steif zurück.
    Der Mann von der Erde schleppte sich herein. Er war groß und breitschultrig, aber ausgemergelt, und sein Gesicht verschwand fast unter einem buschigen Bart.
    „Captain Waltzer vom Nachrichtendienst der Terrestrischen Interstellaren Flotte“, stellte er sich mit schwacher Stimme vor.
    „Alan Green, Spezialist für Meeresnahrung. Wir haben uns bestimmt viel zu erzählen, aber das muß noch warten. Ich wüßte gern, ob Sie das Schiff steuern können und ob es startfähig ist. Andernfalls verziehen wir uns lieber von hier.“
    „Ja, ich bin der Pilot. Hassan war der Navigator und Funker. Er starb einen qualvollen Tod.“
    „Ich weiß, wie Ihnen zumute sein muß, aber auch dafür bleibt uns keine Zeit. Ist das Schiff startbereit?“
    Waltzer setzte sich und ließ seinen Kopf erschöpft zur Seite fallen. Grizquetr bot ihm Wein an. Er nahm zwei lange Züge, bevor er Greens Frage beantwortete.
    „Ja, das Schiff ist startklar. Wir befanden uns auf einer Geheimmission – mehr kann ich nicht sagen: die Vorschriften, Sie verstehen – und waren auf der Heimreise, als wir auf dieses System stießen. Da es zu unseren Aufgaben gehört, jeden Planeten vom T-Typ näher in Augenschein zu nehmen, falls unsere Zeit es erlaubt, beschlossen wir zu landen und uns ein wenig die Beine zu vertreten. Wir entschieden uns für eine Landung in der Nähe dieser Stadt, weil sie uns durch ihre zentrale Lage inmitten dieser unglaublichen Ebene auffiel. Und als wir erkannten, daß sie von einem Ring aus Raumschiffen umgeben schien, wurden wir natürlich erst recht neugierig. Wir wurden auch freundlich begrüßt, bis unsere Vorsicht eingeschläfert war, und dann wurden wir überwältigt. Den Rest der Geschichte kennen Sie.“
    Green nickte und sagte: „So, wir sind angelangt. Wir stehen genau über dem Schiff.“
    Er erhob sich von seinem Stuhl und wandte sein Gesicht der kleinen Gruppe zu. „Bevor wir allerdings landen, möchte ich etwas klären, das Amra und mich schon die ganze Zeit bedrückt hat. Sagen Sie, Waltzer, bietet das Schiff genügend Platz für Amra, Paxi, Soon, Grizquetr, mich selbst und eventuell auch noch Inzax?“
    Waltzers Augen weiteten sich. „Aber nein, keinesfalls. Der Platz reicht für Sie selbst kaum, geschweige denn noch für andere Passagiere.“
    Green streckte die Hand aus und blickte Amra an. „Du hast es jetzt selbst gehört. Ich habe es die ganze Zeit befürchtet. Ich werde ohne dich fliegen müssen.“
    Er machte eine Pause, schluckte und fuhr dann fort: „Aber ich werde wiederkommen. Das schwöre ich dir. Ich werde das Interstellare Archäologische Institut für diesen Planeten interessieren. Wenn ich dort von der Xurdimur, den raketenförmigen Türmen und den Inseln mit Anti-Schwerkraft-Antrieb erzähle, wird man sich keinen Augenblick lang besinnen, eine Expedition auszurüsten. Und ich werde die Expedition begleiten. Ich werde diesen Planeten zu meinem Lebenswerk machen. Ich habe in Meeresbiologie promoviert und bekomme bestimmt eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Daran besteht kein Zweifel.“
    Amra fiel ihm weinend in die Arme und schluchzte, sie hätte stets gewußt, daß er sie nicht verlassen könnte.
    Sie lächelte unter Tränen und sagte: „Aber, Alan, ich werde so lange allein sein müssen. Wird es nicht mindestens zwei Jahre dauern?“
    „Ja, mindestens. Aber das läßt sich nicht ändern. Ich werde mir Sorgen um dich machen, während ich weg bin. Oder vielmehr, ich würde es tun, wenn ich nicht wüßte, wie gut du auf eigenen Füßen stehen kannst.“
    „Ich kann lernen, wie man die Insel lenkt“, erwiderte sie halb schluchzend, halb lächelnd: „Bis du wiederkommst, bin ich wahrscheinlich Königin über die Xurdimur. Ich könnte mich mit den Ving zusammentun, und gemeinsam könnten wir uns die ganze Ebene und alle umliegenden Städte unterwerfen. Und dann …“
    „Genau das habe ich mir gedacht“, unterbrach er sie lachend. Dann. sich an Waltzer wendend, fuhr er fort: „Hören Sie, Sie sind noch viel zu schwach, um gleich wieder losfliegen zu können. Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie setzen sich jetzt in Ihr Schiff und folgen uns, bis wir genügend weit von hier weg sind – sagen wir, tausend Meilen in nördlicher Richtung. Dort landen wir und bleiben so lange auf der Insel bis Sie wieder bei Kräften sind. In der Zwischenzeit kann ich dann
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