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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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Arme.
    „Ihr erschient zu früh. Eure Kultur ist zu jung, um in der letzten Konsequenz mit uns Schritt halten zu können. Ihr könnt euch immer noch nicht mit dem Gedanken vertraut machen, höherentwickelte Kulturen neben euch zu haben. Die ersten Mißverständnisse werden eines Tages in blanken Haß umschlagen, dann wird man euch die Transmitter wieder nehmen.“
    Der Televisor, der sie mit dem Transmittergebäude verband, summte, und Arnos düsteres Gesicht erschien.
    „Sonderlieferung mit Vorrang. Ein Professor Douglas will eine Kapsel von Ionosphärenluft der Erde gegen eine mit Tiefraumvakuum von Ecthinbal verschiffen. Wir vertauschen praktisch leere Kapseln.“
    „Wir sollten nichts dafür berechnen“, warf Vic ein, und Pat nickte. Douglas war ein hohes Tier bei Caltech, und eine Unterstützung von ihm konnte nützlich sein. „Gestatten wir es“, sagte Vic, „ich möchte es gern beobachten.“
    „Douglas hat die Idee, daß er aus der Differenz der beiden Lufthüllen auf den Standort Ecthinbals schließen kann. Ich persönlich bezweifle es.“ Arnos wandte sich um.
    Eine massive Kapsel wurde von Lademaschinen auf ihren Platz gesetzt, und Lichter wechselten die Farbe. Eine schwach grünliche Kapsel ersetzte die irdische. Arnos signalisierte der Desinfektionsmannschaft, und der heiße Sprühregen traf den Zylinder, gefolgt von Ultraschall. Etwas begann zu knistern, und Arnos sprang aus dem Sichtbereich des Schirms. Die Kapsel zersprang in einer mächtigen Implosion und jagte das Glas in hundert Richtungen.
    „Man hätte es vermerken müssen, daß das Material keine Ultraschallbehandlung verträgt.“
    Vic wollte zum Transmitterbau hinüberlaufen, aber Pats Schrei hielt ihn auf der Stelle. Es kamen kreischende Laute über den Televisor – sie sahen Männer der Mannschaft, die sich mit aufgerissenen Augen an alles klammerten, das sie erreichen konnten. Bündel, die fertig zum Verladen waren, und die Männer wurden von einem mächtigen Sog in den Transmitter gezogen.
    Vic beobachtete, wie ein Mann auf den Rand des Transmitterfeldes aufschlug, sein Körper und sein Schrei wurden zerschnitten und verschwanden im Nichts. Ein großer Glasklotz hatte die Kontrolleinrichtung getroffen und blockierte sie. Der Sog riß zwei Sammelschienen los und legte sie quer über das Glas. Niemand konnte mehr an den Schalter heran und die Transmission abstellen.
    Luft mit einem Druck von fünfzehn Pfund auf den Quadratzoll strömte ein und wurde zu Ecthinbal verschifft – wo der Druck ungleich geringer war. Die armen Teufel in dem Transmitterhaus hatten keine Chance. Er schaltete den Televisor aus, und Pat wandte sich ab.
    „Die Anlage wird durch einen automatischen Atommotor betrieben, der gut seine zwanzig Jahre arbeitet. Man kann ihn nicht abstellen.“
    Vic fluchte und lief auf die Tür zu, Pat und Ptheela folgten ihm. Die Transmitteröffnung betrug etwa zweihundert Quadratfuß, was bedeutete, daß jede Sekunde etwa fünfhunderttausend Kubikfuß Luft verlorengingen und in die Unterdruckatmosphäre Ecthinbals schlugen. Ptheela nickte und deutete mit einem Arm auf das Gebäude.
    „Die Teleportsteuer wird, denke ich, nicht mehr viel bedeuten.“
    Purer Instinkt hatte Vic von dem Zentrum des Sogs weggetrieben, und er stemmte seine Hacken in den Boden, um nicht von dem zerrenden Rückenwind erfaßt zu werden. Ein Frauenkörper wurde weit von ihm erfaßt und wirbelte schreiend durch den äußersten Eingang. Der Sog, markiert durch hochgerissenen Staub und Erde, begann ein Muster zu bilden. Die Spiralen der Eingänge entfachten einen gigantischen Wirbel, eine Windhose. Hier zerrte der Wind nur, aber schon nach einigen zehn Metern war er tödlich. Vic drehte sich um und fing Pat auf, die von einem Arm Ptheelas gehalten wurde.
    Das Geräusch des Tornados erstickte jeden Laut. Im Windschatten eines kleinen Traktors, der von ihnen wegrollte, kämpften sie sich zurück. Menschen hasteten mit schreckensbleichen Gesichtern an ihnen vorbei. Sie kamen zu ihrem Büro zurück.
    „Verdammt seien die galaktischen Regeln. Dies ist eine akute Gefahr, und wir brauchen Hilfe. Was nun?“
    Ptheela machte eine unbeholfene Geste, und in ihrem Brustkasten öffnete sich eine Spalte.
    „Das ist ohne Präzedenzfall!“
    Der Satz wurde in Englisch gesprochen, nicht in Kode gepfiffen, und Pats Gesicht spiegelte ihr Erstaunen wider. Niemand wußte, daß die Plathgols überhaupt richtig sprechen konnten.
    „Du hast recht. Wenn ich aber spreche, werde
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