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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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…“, begann Flavin, aber eine schroffe Bewegung Vics schnitt die Rede ab. Er war sich klar, daß es nichts nützen würde. Auch die Bomben würden verschwinden, oder zu weit entfernt krepieren. So oder so – es war glatter Unsinn. Das Feld war eine Spannung des Raumes, ihm war nicht mit irdischen Waffen beizukommen. Selbst wenn es gelang, den Transmitter zu zerstören, blieb immer noch das Wellenmuster übrig. Nur durch dieses konnte die Maschine gestoppt werden.
    Sie verließen das Büro, um den ankommenden Experten entgegenzugehen. Immer noch stand die drohende Trombe über dem Gebiet und schluckte in ihrem Zentrum die Atmosphäre.
     
    Am nächsten Morgen saß Vic in seinem Wagen und beobachtete die rotierende schwarze Wolke. Seine Augen waren gerötet und sein Gesicht grau vor Müdigkeit. Pat sah fast genauso müde aus, obwohl sie etwas geschlafen hatte. Sie goß heißen Kaffee aus einer Thermosflasche und reichte ihm die Tasse. Dann schlang sie ihren Arm um seinen Nacken und streichelte sein Haar.
    Ptheela schnurrte anerkennend, und Vic fand Pats Aufmerksamkeit beruhigend. Er suchte immer noch nach einer rettenden Idee. Er hatte heute nacht aus Ptheela alles herausgeholt, was sie an Wissen über Transmitter besaß. Auch mit den Experten hatte er stundenlang referiert, um schließlich herauszufinden, wie wenig sie ihm nutzen konnten.
    Er war ihnen selbst weit voraus, sein Geist war wendiger und nicht in den Fesseln der Mathematik gefangen. Dazu kam noch die Sorge – weil die Zeit unerbittlich drängte.
    Er zog sich im Sitz hoch und betrachtete die Mannschaft, die mit den modernsten Geräten einen Tunnel grub und in der Minute um einige dreißig Meter vorwärtskam. Er hatte sie nicht von der Nutzlosigkeit der Sache überzeugen können. Selbst die Diamantbohrer konnten dem Material der Betz-Ingenieure nichts anhaben. Aber es half der allgemeinen Moral, zu sehen, daß etwas getan wurde. Die Waffe, die er auf ausdrücklichen Wunsch Flavins trug, drückte ihn, und er schaltete den Televisor ein.
    „Ich hörte noch nichts über die Sache mit der Asiatischen Union.“
    „Meine Informationen sind nicht die besten. Sie haben sich auf eine Wartezeit von drei Tagen geeinigt. Nachher werden wahrscheinlich wir die Bomben werfen.“
    Flavin rümpfte wieder die Nase über den Geruch Ptheelas. Er öffnete die Tür, und die Vier gingen in das Büro. Vic sah den Besucher erst, als er um den Schreibtisch herumging.
    Der Gesandte, lässig und in teuren Tweed gekleidet, zeigte ein schwaches Lächeln. Er stand auf und schüttelte ihnen die Hände.
    „Ich hörte, du hättest hier die Leitung. Ich habe dich lange nicht gesehen, aber auch nicht aus den Augen gelassen. Ich war bei deiner Auswahl zu den Störungssuchern behilflich, ohne daß du es wußtest.“
    „Und …“
    „Ich kam vorbei, um dir mitzuteilen, daß der galaktische Rat deine Arbeit mit Anerkennung bemerkt. Ich habe es bereits dem Präsidenten mitgeteilt.“
    „Warum gerade ich?“
    „Du hast von allen diesen Leuten die meiste und größte Erfahrung. Du bist der beste Mann.“
    „Mir gefiele einer eurer Experten – einer, der wirklich Rat weiß – bedeutend besser auf diesem Posten.“
    „Wir haben gefunden, daß die Rasse, die für die Störung verantwortlich ist, sie auch beseitigen soll. Es war übrigens kein Unfall – sondern Sabotage.“
    „Sabotage?“ echote Vic.
    „Wer würde so dumm und bösartig sein?“ fragte Pat.
    „Eure Regierung und der Sicherheitsdienst prüfen die Verzweigungen des Komplotts. Es kam von innen.“
    „Wer?“ fragte Vic.
    Der Gesandte zuckte höflich mit den Schultern.
    „Die Verschwörer haben vergessen, daß die Transmitter nicht ohne Arbeiter des Rates entfernt werden können. Wenn der Rat die Aufnahme widerruft, ist die Arbeit dreier Generationen vollständig umsonst. Zum Glück ist euer Präsident für den Fortschritt und der Sicherheitsdienst tüchtig. Wenn du die Maschine einmal abgestellt hast, dürfte sich die Sabotagegruppe als unwichtig herausstellen. Viel Glück!“
    Flavins Gesicht wurde finster, als der Gesandte gegangen war.
    „Zur Hölle mit den Leuten, die höflich verkünden, daß sie sich auf keinen Fall einmischen werden.“
    „Uns ist dasselbe zweimal passiert. Wir lösten die Probleme, und nachher ging es uns besser.“ Ptheela sprach vor sich hin.
    Vic hörte den Lärm der Truppen, die das Gebiet evakuierten. Es würde gut sein, wenn jemand etwas von der Last wegnahm, die auf seinen Schultern
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