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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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schnitten sich mit grellen Feuerstrahlen durch die Finsternis. Sie fielen langsam, aber in dem Malstrom vergrößerte sich die Geschwindigkeit. Als das erste Geschoß in das Energiefeld eintauchte, wurde der Schirm dunkel, und Pat duckte sich unwillkürlich.
    Keinerlei Wirkung wurde beobachtet. Es war, als hätte nie eine Bombe eingeschlagen. Das Feld stand unantastbar da und riß jetzt in jeder Sekunde Tonnen von aufgewühlter Erde und Regen durch den Transmitter.
    Die nächste Bombe! Sogar durch das Rasen des Tornados war es ein erstklassiges Zielschießen. Aber sobald sie den Rand des Feldes berührte, verschwand sie. Sie beachteten die Schirme nicht mehr, das Ergebnis war jedes Mal das gleiche. Dann gab die Armee auf.
    „Spaßig“, kommentierte ein Beobachter. „Kein Krachen, kein Blitz, wenn sie aufschlagen. Sie verschwinden einfach.“
    Pat schüttelte sich.
    „Ecthinbal wird überrascht sein. Sie bekommen den ganzen Segen auf ihren Planeten. Was werden sie tun?“
    „Ganz einfach“, meldete sich der Beobachter, „sie werden uns irgendwie andere Bomben zurückschicken.“ Er schrie heiser und deutete auf den Schirm, der die Richtigkeit seiner Bemerkung bewies. Am Rande des Feldes flammten drei Blitze auf. Das Feld arbeitete weiter, es war keinerlei Schaden an der Transmitteranlage festzustellen.
    Die Armeeleute starrten entgeistert auf die Schirme, und Vic rannte aus der Tür. Er warf sich hinter das Steuer des Wagens. Flavin und Pat holten ihn ein.
    „Wir müssen zum Benningtonbüro, schnell. Ich muß nach Ecthinbal. Sie sollen nicht denken, daß wir ihnen Schaden zufügen wollten.“
    „Ich gehe mit, Vic“, sagte Pat.
    Er schüttelte seinen Kopf.
    „Niemand von uns, außer mir, weiß etwas über Ecthinbal“, beharrte sie. „Wir müssen mit ihnen reden, wir brauchen Druckanzüge, weil wir die Luft von Ecthinbal nicht vertragen, und nur ich habe länger mit ihnen korrespondiert. Du wirst mich brauchen!“
    „Es genügt vollkommen, wenn einer von uns umkommt. Wenn ich versage, kann es Arnos versuchen oder Flavin. Wenn die beiden nichts ausrichten, kannst du gehen. Sie können mich dort umbringen oder weitere Bomben zurückschicken, es macht keinen Unterschied. Ich versuche es jedenfalls.“
    Sie schwieg und sah zu, wie er in einer öffentlichen Transmitterzelle verschwand und in Chicago wieder heraustrat, dem großen Transmitter gegenüber. Sie ging ihm nach und half ihm in den Druckanzug, den einer der Mannschaft heranschleppte.
    „Komm zurück, Vic“, sagte sie endlich.
    Er küßte sie flüchtig auf den Mund und bestieg die Kapsel. Die Dichtung schnappte zu, und Sauerstoff strömte in seinen Anzug. Er sah sie zum intergalaktischen Telephon gehen, die Laute drangen dumpf durch den Stoff, und dann wechselte das Licht. Ohne eine Sekunde Aufenthalt tauschte seine Kapsel den Platz. Er war auf Ecthinbal.
    Die Atmosphäre war dunkelgrün, und ein halber Zentner schien ihm auf der Brust zu liegen. Die größere Schwerkraft. Der Sender war der übliche Betz-Entwurf. aber die Kreatur, die Vic aus der Kapsel half, war etwas Neues.
    Sie sah aus wie eine grüne Flasche, mit weichem Pelz bekleidet und von bizarren Körperformen. Lange Füße, vielgliedrig und mit feinen Adern, die stark hervortraten, wurden von vier Kugeln überragt, deren jede mit einem Auge ausgestattet war. Doppelte Arme hingen an beiden Seiten des Rumpfes herunter, fast bis zur Erde.
    Vic hörte ein feines Klingeln, es war der Boden, der die Töne weiterleitete. Die Luft war zu dünn – nein, sie stellte ein fast vollkommenes Vakuum dar. Nach einem fremdartigen Sterilisationsprozeß öffnete das Wesen die Kapsel und pfiff galaktischen Kode. Vic nahm die Schwingungen über den Boden wahr.
    „Wir grüßen dich, Erdenmann. Unsere Häuser sind nicht wert, von deinem Fuß betreten zu werden. Verfüge über sie und unser Leben.“
    Die Rede endete mit einem scharfen Pfiff. „Es bedeutet, daß wir sterben.“
    Es deckte sich nicht ganz mit Vics Erwartungen, aber er glaubte, einen schwachen Hinweis entnehmen zu können.
    „Deswegen bin ich hier. Wo kann ich euren Herrscher finden?“
    Er hatte wenig Hoffnung, den Herrscher zu sehen, aber er konnte es versuchen. Der Ecthinbal war nicht erstaunt, er versprach, ihn sofort zum Herrscher zu bringen.
    „Wozu ist ein Herrscher sonst da, als für die, die ihn zu sprechen wünschen. Aber – ich nehme mir die Erlaubnis, dich weiter zu fragen. Was war das für ein grelles Licht, das aus eurem
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