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TS 56: Sternenstaub

TS 56: Sternenstaub

Titel: TS 56: Sternenstaub
Autoren: Donald A. (Hrsg.) Wollheim
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defekten Sender kam?“
    Vic sah den Transmitter lange an und machte sich bereit. Jetzt fiel die Entscheidung.
    „Es waren unsere Bomben.“
    Der Ecthinbal nickte.
    „Es ist schmeichelhaft, zu wissen, daß meine Ahnung richtig war. Ich dachte, daß sie detonieren würden, sobald sie das Feld freigab. Ich hüllte sie in einen Energieschild und brachte sie innerhalb dieses Feldes zur Explosion. Es freut uns, daß du gekommen bist. Und jetzt – wenn du meine Schulter durch die Berührung deiner Hand ehren willst, so daß meine transportable Einheit uns beide wegbringen kann …“
    Vic faßte den Ecthinbal an, und die Szene wurde verändert. War es ein Trick, oder hatten diese Wesen die Begabung, sich ohne Teleport zu versetzen ? Er wollte jetzt nicht fragen.
    In einem kleinen Raum öffnete sich eine andere Tür, und eine andere Kreatur erschien. Sie sah der ersten nicht sehr ähnlich. Sie pfiff zu Vic hin, und er erfaßte die Botschaft.
    „Ich bin gerufen worden. Alles, was mir gehört, ist dein Eigentum und alles, was ich besitze, ist nichts gegen deine Güte. Darf der Herrscher sich dir unterordnen?“
    Es war das phantastischste Stück von Tiefstapelei oder die würdigste Art von natürlicher Höflichkeit. Vic verzog die Lippen. Er schluckte und begann die allgemeine Lage zu schildern, die auf der Erde herrschte.
    Höflich unterbrach der Herrscher von Ecthinbal.
    „Das wissen wir alles. Wir sterben auch. Wir sind ein Planet der dünnen Luft und des Chlors. Nun kommt von einem Transmitter ein Strom von giftigem Sauerstoff. Die Häuser in seinem Umkreis sind verbrannt und die Pflanzen sterben. Wir sind gezwungen, uns hermetisch von der Außenwelt abzuschließen. Wir können, wie ihr auch, nichts tun. Der Sturm übersteigt unsere Kräfte.“
    „Aber eure Wissenschaft …“
    „… steht über eurer, das ist wahr. Aber wir sind zu bequem gegenüber eurer Betriebsamkeit.“
    „Aber die Bomben?“
    Ein phantastischer Reigen anmutiger Bewegungen wechselte zwischen den Wesen, dann wandte sich der Herrscher wieder Vic zu.
    „Wir verloren allerdings einige Tausend Leute, die gute und beliebte Untertanen waren. Aber wir wissen, daß ihr uns nicht schaden wolltet. Es gefällt uns, daß sich eure Höflichkeit bis zu uns erstreckt – möge euer Tod gut vorübergehen.“
    Vic lächelte. Das war in all dem Ärger eine gute Unterbrechung der Situation.
    „Und ihr habt keine Ahnung, was man dagegen unternehmen könnte?“
    Einen Augenblick erstarrten die Kreaturen in ihren Bewegungen, dann blitzte etwas Scharfes, Vibrierendes in einer Hand des Herrschers auf. Vic sprang zur Seite, ein Kältestrahl lähmte ihn, und er sank zusammen. Eine Eiswelle kroch sein Rückgrat entlang, bis sie das Hirn erreichte. Er verlor das Bewußtsein, als sich die beiden Wesen auf ihn zu bewegten.
    Er fand sich wieder, auf einem Lager ausgestreckt, müde und schläfrig – und neben sich Pat. Verdammt. Warum mußte sie auch nachkommen? Nun hatten die Wesen auch sie gefangen.
    „Ich bin froh, daß ich rechtzeitig kam und neue Sauerstoffflaschen brachte. Wie hast du es angestellt, sie zu beleidigen?“
    Er machte sich Gedanken, während sie die Flaschen auswechselte.
    „Ich fragte nur, ob sie nicht einen Wegwüßten, um die Störung zu beseitigen.“
    „Das bedeutete, daß du den Verdacht hegtest, sie hätten nicht schon alles getan, was sie konnten. Du hättest mich wirklich gleich mitnehmen sollen. Du kanntest den Moralkodex nicht.“
    „Sie scheinen tatsächlich weit über uns zu stehen. Aber es macht mir nichts aus.“
    „Flavin würde sich anstrengen, das Gegenteil zu beweisen.“
    „Sicher – aber wie kommen wir hier heraus?“
    Sie öffnete die Tür, und sie gingen zurück zu dem Gemach des Herrschers. Er machte keine Anspielung auf den vorangegangenen Vorfall, pfiff aber bewundernd, als er Vic wieder frisch und kräftig vor sich sah. Er ging gleich auf den geschäftlichen Teil über.
    „Wir haben eine Lösung gefunden, Erdenmann. Wir sterben langsam, aber wir werden tun, was wir können. Zuerst werden wir einen Sender aufstellen, der dauernd sendet. Er bringt euch, angeschlossen an einen eurer Transmitter, die hereinströmende Luft wieder zurück. Wir werden das Gleichgewicht zwischen den beiden Polen herstellen. Die neuen Stürme können euer Wetter durcheinanderbringen, aber das ist auch alles. Das, was dem Herrscher gehört, ist euer Eigentum – eine befriedigende Lösung?“
    Zum Abschied berührte er ihre Schultern.
    Bald
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