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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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zu verdanken?“
    Patrick Duggan hob die Brauen. „Ich verstehe Sie nicht, Sir. Ihr Sohn hat sich den Startplatz selbst ausgesucht. Er hatte die Wahl und entschied sich für die Aufstellung in der Mitte des Feldes.“
    McAllister fuchtelte erregt mit den Händen. „Dann muß er von allen guten Geistern verlassen sein! Wie will er in dreißig Meilen Höhe in den Normalflug übergehen? Andere Schiffe werden wie die Trauben an ihm hängen. Er hätte sich einen Platz am Rande wählen sollen, nach Möglichkeit am Ostrand des Platzes. Warum haben Sie ihn nicht darauf aufmerksam gemacht, Mr. Duggan?“
    „Wenn er das Rennen als Sieger beendet, ist es gleich, von wo aus er gestartet ist, Sir“, erwiderte Duggan ruhig.
    „Wenn er …? Was wollen Sie damit sagen? Zweifeln Sie etwa daran, daß er gewinnt?“
    Patrick Duggan lächelte. „Natürlich nicht, Sir. Wir alle haben auf ihn gesetzt. Schließlich ist es ja nicht sein erstes Rennen.“
    McAllister nickte geschmeichelt. „Ja, Roger ist ein erstklassiger Pilot. Und er hat das beste Schiff. Beides zusammen sollte genügen.“
    Lanzer Murcheson, der Rennleiter, kam aus dem Nebenraum und winkte McAllister zu. „Thomton McAllister!“ rief er strahlend. „Ich hatte gehofft, daß Sie uns besuchen würden. Sie bleiben natürlich als unser Gast hier, nicht wahr? Auf dem großen Schirm läßt sich das Rennen am besten beobachten, und wir sind hier ganz unter uns.“
     
    *
     
    Eben herrschte noch lautlose Stille auf dem weiten Feld. Der Sekundenzeiger der großen Uhr rückte auf die Sechzig zu, in der Rennleitung klickte ein Relais. Im nächsten Augenblick erbebte die Erde unter dem Dröhnen und Donnern von sechsundfünfzig Düsenreaktoren, einem infernalischen Geräusch, das imstande war, jedes menschliche Gehirn innerhalb einer halben Meile zu zerstören. Niemand hielt sich in dieser Gefahrenzone auf. Die hunderttausend Menschen, die in Gebäuden und Bunkern um den Simmons-Flugplatz untergebracht waren, beobachteten den Start auf Fernsehschirmen oder durch Spezialfenster von Armesdicke.
    Die Raumschiffe erhoben sich fast zugleich, langsam zuerst, dann schneller, bis sie heulend und so blitzschnell, daß das Auge ihnen kaum zu folgen vermochte, in den wolkenlosen Himmel stiegen. Im Bruchteil von Sekunden waren sie den Blicken der Menschen entschwunden.
    Das klassische Rennen „Rund um die Welt“ hatte begonnen.
    Um zwölf Uhr waren die Schiffe gestartet, um 12 Uhr 07 erschien das Gesicht Frank Nielsens, des bekanntesten Sportreporters, auf dem Bildschirm und ersetzte die heulenden und fauchenden Ungetüme, die am Himmelszelt dahinjagten.
    „Es sieht ganz so aus, als sollte der diesjährige Wettbewerb das Rennen aller Rennen werden“, klang die sympathische Stimme Nielsens an die Ohren der Hörer. „Alle sechsundfünfzig Konkurrenten hatten bei dieser siebenundzwanzigsten Austragung des berühmten Rennens einen sehr schnellen Start, wobei sie ein günstiger Wind unterstützte, der sie noch vor dem Erreichen der Dreißigmeilenhöhe auf Ostkurs trieb. Ein wolkenloser Himmel erlaubte gute Beobachtung von der Erde aus; Millionen Menschen, mit Ferngläsern und anderen Hilfsmitteln bewaffnet, konnten den Start in allen Einzelheiten verfolgen.“
    „Zum Teufel mit ihm!“ knurrte Thornton McAllister und schmetterte die Rechte an die Armlehne des weichen Sessels, in dem er neben Murcheson Platz genommen hatte. „Wir wollen das Rennen sehen. Wo sind die Schiffe? Wie liegt mein Junge?“
    „Sie sind im Augenblick zu weit über dem Atlantik“, erklärte Murcheson beruhigend. „Der nächste Kontrollpunkt, von dem aus sie aufgenommen werden können, ist Madrid.“
    McAllister starrte ihn entgeistert an. „Wollen Sie damit sagen, daß keine Begleitschiffe da sind, durch die Bilder vom Rennen übertragen werden?“
    „Nicht für die Allgemeinheit“, erwiderte Murcheson. „Die von den Begleitschiffen gemachten Aufnahmen sind eine interne Angelegenheit der Rennleitung und sollen der Forschung und Weiterentwicklung dienen.“
    Das Gesicht auf dem Bildschirm verblaßte, langsam schälten sich die Umrisse einer Anzahl von Raumschiffen heraus, die wie verfrühte Sterne am späten Nachmittagshimmel über Spanien dahinjagten.
    „Nummer einhundertneunundzwanzig, ,Himmelsreiter’, das Schiff Bert Schauns, führt mit einem Vorsprung von zweihundert Meilen“, sagte die leidenschaftslose Stimme des Sprechers. „An zweiter Stelle liegt die Nummer zweiundsiebzig, der ,Blitz’, das
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