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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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Bewegungen einen großen Kontrolltisch bediente.
    Er hob die Hand und winkte Bert zu. „Willkommen auf dem Mars, Mr. Schaun! Mein Name ist Hotchkiss. In einer Minute habe ich Zeit für Sie.“ Er führte ein paar Handgriffe aus, sprach in verschiedene Mikrophone, wandte sich dann Bert zu.
    „Sie kommen früher, als wir Sie erwarteten.“
    „Ich habe mich beeilt, das ist alles.“
    „Müssen keine schlechte Fahrt gemacht haben. Wir erwarteten Sie erst in drei Tagen.“
    „Die ,Fern’ ist ein gutes Schiff“, nickte Bert und deutete nach draußen. „Natürlich habe ich ein bißchen auf die Tube gedrückt.“
    „Setzen Sie sich doch, dort ist ein Stuhl!“
    „Danke, ich bin froh, ein wenig stehen zu können“, sagte Bert.
    Hotchkiss nickte. „Verstehe. Ging mir früher genauso. Heute bin ich auf das verdammte Ding da angewiesen.“ Er deutete auf eine Krücke, die am Schalttisch lehnte.
    Bert sah erst jetzt, daß dem anderen das rechte Bein fehlte.
    „Knapp zwei Jahre her“, erklärte Hotchkiss. „Hatte einen tollen Fund gemacht und konnte es nicht erwarten, die erste Ladung loszuwerden. Bruchlandung, die mein Bein kostete.“
    „Wollen Sie damit sagen, daß Sie noch vor zwei Jahren Prospektor waren?“ fragte Bert erstaunt.
    „Genau das“, nickte Hotchkiss. „Genau auf den Tag vor zwei Jahren stand ich da, wo Sie jetzt stehen. Konnte es nicht erwarten, für die Sully Raffinerie zu arbeiten. Natürlich gab es damals dieses nette Gebäude noch nicht. War ein verdammt rauhes Leben. Aber es machte mir nichts aus. War verrückt danach, hinauszukommen und das große Lager zu entdecken. Wenn ich mich heute ansehe, ich hätte ebensogut zu Hause bleiben können. Nach der Bruchlandung war ich verschuldet bis über beide Ohren. Mußte froh sein, daß sie mir schließlich einen Posten in der Gesellschaft gaben. Aus der Traum vom großen Glück. Immer wieder wird von den wenigen erzählt, die es schafften. Von den anderen, den Tausenden, die nie ans Ziel kommen, spricht man nicht. Sie haben nicht das Geld, zur Erde zurückzukehren, also verschwinden sie in den Raffinerien. Da will nämlich niemand arbeiten. Es hat sich langsam bis zur Erde heruntergesprochen. Harte Arbeit, miserable Löhne, und die Lebensverhältnisse … nun, sprechen wir nicht darüber.“
    „Das klingt ja nicht gerade ermutigend“, sagte Bert düster.
    „Kommt darauf an“, erwiderte Hotchkiss. „Es ist schwer für den, der als freier Prospektor arbeiten will. Arbeiten Sie im Vertragsverhältnis für die Sully Raffinerie, wenn man Ihnen die Chance gibt. Dann passiert es Ihnen nicht, daß Sie eines Tages bankrott dastehen und irgendeinen Job annehmen müssen, um überhaupt leben zu können.“
    „Ich verstehe nicht, wie es dazu kommen konnte, daß Sie jetzt hier hocken. Sie hatten doch Ihr eigenes Schiff, nicht wahr? Konnte es denn nicht repariert werden?“
    „Dazu gehört Geld, und das hatte ich nicht. Außerdem hatte mir die Gesellschaft schon ein Darlehen vorgestreckt, für das ich das Schiff verpfändete. Dann kam eins zum anderen. Heute gehört das Schiff der Gesellschaft. Es ist nicht das einzige, das diesen Weg ging.“
    „Können Sie es nicht zurückkaufen?“
    Hotchkiss schüttelte den Kopf. „Die Gesellschaft verkauft nicht, was sie einmal erworben hat. Außerdem – Prospektoren gibt es wie Sand am Meer, aber keine Leute, die für die Gesellschaft arbeiten wollen, sei es als Arbeiter in der Raffinerie oder als Mechaniker in den Werkstätten. Der Mangel an Arbeitskräften ist katastrophal. Kein Wunder, daß die Gesellschaft zu jedem Mittel greift, um Leute zu bekommen.“
    „Danke für den Tip“, sagte Bert. „Ich werde mich in acht nehmen. Wenn ich recht gehört habe, soll ich mich bei einem Mann namens Lern Osborne melden. Wo finde ich ihn?“
    „Drüben im Hauptgebäude mit der Nummer eins. Aber Sie können jetzt noch nicht zu ihm. Zuerst müssen Sie sich bei Babcock melden.“
    „Babcock? Wer ist das?“
    „Der Mann, der alle Neuankömmlinge begrüßt. Er kommt jeweils von Vier herübergeflogen. In Vier hat die Schlenker-Kompanie ihren Sitz und Babcock sein Büro. Vergessen Sie nicht, daß Sie ein paar Tage zu früh eingetroffen sind, andernfalls hätte Babcock Sie hier erwartet. Ich habe ihm Ihre Ankunft gemeldet, er wird gleich hier ;ein.“
    „Was habe ich mit Babcock zu tun?“ fragte Bert unwillig.
    „Babcock ist für die Sicherheit auf dem Mars verantwortlich. Er verfügt über eine kleine Polizeistreitmacht.
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