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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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Meilen, und es hat den Anschein, als gewinne McAllister an den Führenden langsam Anschluß …“
     
    *
     
    Bert sah den Kontrollpunkt Melbourne dreißig Meilen unter sich, ein grünes Dreieck, das einer nächtlichen Sternengruppe glich. Ein rotes Licht flammte in regelmäßigen Abständen inmitten des grünen Dreiecks auf. Er lag also weiterhin in Führung. Er korrigierte die Flugrichtung und begann leise zu summen. Er würde siegen, wenn nichts Außergewöhnliches sich ereignete. Noch lag der lange Flug über den Pazifik vor ihm, und eine Kursabweichung von einem einzigen Grad konnte dazu führen, daß einer der winzigen Kontrollpunkte auf Fidschi, Samoa oder Hawaii verfehlt wurde. Der nächste größere Kontrollpunkt war erst wieder San Francisco. Es war 3 Uhr 50 morgens in Melbourne. Wann würde er das Tageslicht erblicken? Früh genug, um Fidschi zu erkennen? Kaum. Sicher aber, bevor er Hawaii erreichte.
    Er legte den Hebel um, der die Markierungsraketen abfeuerte. Man mußte den Millionen Menschen, die gebannt auf die Schirme starrten, ein kleines Schauspiel bieten. Er stellte den Rückblickschirm scharf ein. Wenn die Konkurrenten nicht allzuweit zurücklagen und ebenfalls ihre Markierungsraketen abfeuerten, würde er sie sehen.
    Da waren sie! Zwei weiße, flammende Striche auf dem Schirm! Verdammt, so nahe! Wer konnte es sein? Er blickte auf den Geschwindigkeitsanzeiger. Etwas über 5,4 war die Geschwindigkeit des „Himmelsreiters“. Wer immer ihm auf den Fersen saß, mußte diese Geschwindigkeit überschritten haben. Ein verdammt gefährliches Manöver! Nahe der 6 mußte die Nase des Schiffes angehoben werden, und ein einziges unregelmäßiges Arbeiten der Reaktoren konnte das Schiff über die Vierzigmeilenzone hinausbringen. Dort draußen war es kalt. Darum war das Rennen in die Zone zwischen dreißig und vierzig Meilen verlegt worden, wo es immer noch genügend Luftmoleküle gab, um das Schiff und seinen Piloten zu erwärmen. Wer die Grenze überschritt, würde von der Kälte gezwungen werden, die Rückstoßaggregate einzuschalten, um Höhe zu verlieren. Und damit gab er seine Chancen auf, das Rennen als Sieger zu beenden, denn der Geschwindigkeitsverlust war nicht wieder aufzuholen.
    Bert zuckte die Achseln. Wenn sein Konkurrent es darauf ankommen lassen wollte, so war das seine Sache. Er regulierte die Geschwindigkeit, bis die Nadel auf der 5,5-Marke zitterte. Er war fest entschlossen, nicht über diese Geschwindigkeit hinauszugehen, auch dann nicht, wenn der andere Pilot neben ihm auftauchen sollte.
    Jetzt erkannte er das verfolgende Schiff, einen dunklen Punkt im helleren Hof der Markierungsraketen. Der Punkt wuchs. Und dann sah Bert etwas, was ihm nicht gefiel. Die Farbe des Rückstrahls wechselte; sie war nicht mehr von sattem, gesundem Gelb, ein Schimmer grelles Weiß mischte sich darin.
    Er schüttelte den Kopf. So kann man nicht mit einem Düsenreaktor umgehen, dachte er. Aber der Pilot hinter ihm tat es!
    Als das Schiff die ganze Breite des Schirmes füllte, schaltete er das Gerät ab und schwang seinen Sitz herum, so daß er durch das Rückfenster blicken konnte.
    Da war der Verfolger! Langsam kam er näher, setzte zur Überholung an. Der Rückstrahl war von hellstem, grellem Weiß. Nur weiter, du Narr! dachte Bert. Steigere die Geschwindigkeit auf 6! Es kann mich nicht rühren. Aber du wirst nie das Ziel erreichen!
    Er schwang den Sessel wieder herum, als das Schiff durch das Rückfenster nicht mehr zu erkennen war. Er wandte den Kopf und sah den Verfolger, die Nase des Schiffes erdwärts gerichtet und ausÜberhöhung seitlich auf den „Himmelsreiter“ zustürzend. Es war die „Mac IV“, kein Zweifel. Sie war schon so nahe, daß Bert in die erleuchtete Kanzel blicken konnte. Er erkannte das Gesicht Rogers, sah, wie es sich vorreckte.
    Was war mit McAllister los? War ihm der Sieg nicht genug?
    Blitzschnell schaltete Bert die Rückstoßdüsen ein. Eine Verwünschung kam über seine Lippen. Er wußte, daß Roger McAllister mit dieser Reaktion gerechnet hatte. Der plötzliche Geschwindigkeitsverlust warf ihn vornüber, tief schnitten die Haltegurte in seine Schultern. Er reckte den Hals und sah die „Mac IV“ noch immer auf sich zukommen. Er biß die Zähne zusammen und hoffte, daß Roger ihn verfehlen würde.
    Metall kreischte, der „Himmelsreiter“ erbebte unter dem Zusammenprall. Die „Mac IV“ schnellte davon wie eine Kugel, die auf eine gewölbte Fläche trifft.
    ,Ruhe –
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