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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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Als Prospektor?“
    Bert nickte. „Wo kommt der Treibstoff für die unzähligen Schiffe her? Von den Sternen. Wenn man ein gutes Lager entdeckt, ist man ein gemachter Mann.“
    Gardner lachte spöttisch. „Wenn es so wäre, würden jeden Tag Tausende zum Mars umsiedeln. Wollen Sie etwa behaupten, es sei so?“
    „Natürlich nicht. Es ist ein hartes Leben. Wochenlang in einem kleinen Schiff zu hausen, ist nicht jedermanns Sache. Hat man ein Lager gefunden, so heißt es, das Zeug zum Mars zu bringen, damit es verarbeitet werden kann. Dann geht es wieder hinaus. Aber man hat immer die Chance, auf Vorkommen zu stoßen, die so groß sind, daß man ausgesorgt hat. Es bleibt mir nichts weiter übrig, Lovell. Wenn McAllister mit seiner Klage durchkommt, bin ich für alle Zeiten erledigt. Auf dem Mars bin ich der Rechtsprechung der Erde entzogen. Komme ich mit genügend Geld zurück, brauche ich McAllister nicht mehr zu fürchten.“
    „Viel Glück, Bert“, sagte Gardner und streckte ihm die Hand entgegen. „Sie werden es gebrauchen können. Wir wissen alle, daß die Sache mit McAllister nicht ganz sauber ist. Vielleicht können Sie gleichziehen, wenn Ihr Vorhaben gelingt.“
     
    *
     
    3. Januar 2026.
    Bert wußte, daß seine Landung auf dem Mars nicht gerade erstklassig war. Der über seinem Kopf angebrachte Lautsprecher hatte es ihm bestätigt.
    „Zum Teufel, Mann, setzen Sie Ihren Schlitten endlich hin!“ hatte die Stimme geplärrt. „Oder halten Sie sich für einen Schmetterling, der ewig obenbleiben will?“
    Die „Fern“, Berts Schiff, hatte hart aufgesetzt, und die Aggregate waren automatisch verstummt.
    „Na, also“, erklang die Stimme aus dem Lautsprecher erneut. „Warum nicht gleich so. Hoffentlich vergessen Sie nicht, den Druckausgleich vorzunehmen, ehe Sie wie ein Korken aus Ihrem Schiff herausgeschleudert werden.“
    Bert hatte die notwendigen Vorbereitungen bereits getroffen. Er öffnete die Tür und stieg über die Leiter hinab. Es war kalt, und die Luft war dünn. Nach der Enge seines kleinen Schiffes erschien ihm das Landefeld von Sieben unendlich. Zwischen anderen Schiffen, die an den seitlichen Platzbegrenzungen Aufstellung genommen hatten, erkannte er eine verlassene braune Einöde, die sich bis an den Horizont zu erstrecken schien. Das war also die Marslandschaft. Nicht gerade sehr einladend. Der Himmel war von einem dunkleren Blau als auf der Erde, die Wolken waren vielfältiger gefärbt. Was die Schwerkraft anging, so fühlte er sich nicht unbehaglich; er war so lange im Weltraum gewesen, daß er die Fähigkeit verloren hatte, Vergleiche zu ziehen.
    Ein heulendes Pfeifen zu seiner Rechten ließ ihn herumfahren. Hoch am Himmel über Sieben brachen eben zwei Raumschiffe durch die Wolken. Zwischen ihnen spannte sich eine Kette von Gondeln. Bert wußte, daß kurz zuvor eines dieser Schiffe mit den Gondeln hinter sich seine Kreise um den Mars gezogen hatte. Das zweite Schiff war ihm entgegengeschickt worden, um beim Entladen der Gondeln zu helfen, die mit Uranerz gefüllt waren.
    Jenseits der Gebäude, die das Landefeld säumten, erkannte Bert andere braune Bauten, Schornsteine, helle Schächte und ein Netzwerk blitzender Rohre. Zwischen diesen Gebäuden würden die Schiffe landen, die Gondeln würden entladen werden, eines der Schiffe würde bald wieder starten und sich mit leeren Gondeln aus der Kreisbahn versehen.
    Das ist es also, sagte sich Bert. Darum hast du den „Himmelsreiter“, an dem du viele Jahre gearbeitet hast, verkauft und dafür die „Fern“ erstanden, dieses plumpe, aber stabil gebaute Arbeitsschiff. Dafür hast du Millionen von Meilen im Weltraum zurückgelegt. Bist du zufrieden, sind deine Erwartungen erfüllt?
    Mit einem Kopfschütteln gab er sich selbst die Antwort. Aber es half nichts, nun, da er hier war, mußte er versuchen, das Beste aus seiner Lage zu machen. Es hatte zehn Jahre gedauert, bis ihm derSieg (um den man ihn betrogen hatte) im „Rund um die Welt“-Rennen gelungen war. Zehn Jahre, eine verdammt lange Zeit. Vielleicht brauchte er hier oben weniger, um sein Ziel zu erreichen. Hier gab es keinen McAllister, der ihm Steine in den Weg rollen konnte.
    Als er zur Flugleitung ging, fühlte er, wie die Kälte durch seine Kleidung drang. Er zuckte die Achseln. Auch daran würde man sich gewöhnen.
    In dem kleinen Büro fand er zu seinem Erstaunen nur einen einzigen Mann, der inmitten zahlreicher quäkender und krächzender Lautsprecher saß und mit lässigen
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