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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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zurückgeben.“
    „Den Stinkern? Habe von ihnen gehört.“
    „Wer hat das nicht? Jeder will sie sehen, sobald er gelandet ist. Keiner ahnt, wie selten sie geworden sind, seit wir den Mars übernommen haben. Ich selbst habe nur einen einzigen gesehen, aber den Gestank werde ich mein Leben lang nicht vergessen.“
    „Wie sehen sie aus?“ wollte Bert wissen. „Natürlich kenne ich Zeichnungen und Bilder von ihnen, aber danach kann man sich kein Urteil bilden.“
    „Wenn es nicht allzu hell ist, erkennen Sie keinen großen Unterschied zwischen den Stinkern und uns“, sagte Sam. „Abgesehen davon, daß sie kleiner als die Menschen sind. Der eine, den ich sah, wurde in Sieben gefangengenommen und getötet …“
    Bert runzelte die Stirn. „Ich finde, das war nicht sehr anständig“, sagte er unwillig. „Warum mußten sie ihn in die Stadt schleppen und umbringen?“
    Sam hob die Schultern. „Sie fragen mich zuviel. Vielleicht liegt es daran, daß auf dem Mars nicht gerade die besten Menschen leben.“ Er gab Emma einen Wink, sein Glas nachzufüllen. „Noch ein Jahr, dann habe ich’s hinter mir. Mann, dann nichts wie rein in den nächsten Frachter und nach Hause. Bin schon viel zu lange hier oben gewesen.“
    „Denken alle anderen so wie Sie?“
    „Die meisten. Die Arbeitsverhältnisse sind zu verschieden von denen auf der Erde. Immer hockt man in der Nähe seines Arbeitsplatzes, und die Bezahlung könnte auch besser sein. Allmählich stumpft man ab. Was übrigbleibt, ist das hier – Alkohol. Die meisten vertrinken ihren ganzen Lohn. So kommt das Geld wieder zu den Raffinerien zurück, die natürlich an allen Lokalen beteiligt sind, weil sie den Nachschub heranschaffen. Was soll man sonst machen als trinken? Immer dieselben Gesichter, keine Frauen, von den wenigen Prospektorfrauen abgesehen.“
    Er beugte sich näher. „Emma gehörte dazu. Ihr Mann wurde vor sechs Monaten getötet. Ich begreife nicht, warum die hier weiterarbeitet, anstatt zur Erde zurückzukehren.“
    „Sie arbeitet nur hier? Die Bar gehört ihr nicht?“
    „Hier oben gehört alles den Raffinerien. Niemand hat Geld genug, etwas anzufangen, die erfolgreichen Prospektoren ausgenommen. Und die können, wenn sie genug haben, nicht schnell genug auf die Erde kommen.“
    Er wartete, bis Emma sich entfernt hatte, und fuhr leiser fort:
    „Komische Sache mit Emma. Jeder weiß, daß sie Geld genug hat. Ihr Mann gehörte zu den Glücklichen, der ein gutes Lager entdeckte, bevor er starb. Ein zu gutes Lager vielleicht. Man sagt, es habe der Raffinerie nicht gefallen, und sie fanden einen Dreh, es ihm abzujagen.“
    „Ein Gerücht, nicht wahr? Oder mehr?“
    Sam hob die Schultern. „Warten Sie ab, was Sie zu hören bekommen. Sie reden immer wieder darüber. Nach allem, was ich weiß, wollte Klein drei Monate draußen bleiben – eineinhalb Monate für die Hinfahrt, ebensolange für den Rückweg. Niemand sah ihn wieder. Es heißt, Sullys Leute enterten draußen sein Schiff, beschädigten die Steuerung und schickten das Schiff auf den Weg in die Unendlichkeit. Er schwirrt also noch immer durch den Weltraum. Ist natürlich längst tot.“
    „Beweise?“ fragte Bert mit schmalen Lippen.
    „Wie wollen Sie so etwas beweisen? Sprechen wir uns in einigen Monaten wieder. Dann werden Sie nicht mehr daran zweifeln.“ Streeper blickte auf, als fiele ihm plötzlich etwas ein. „Sagten Sie nicht, Ihr Name sei Schaun? Hieß so nicht einer der Teilnehmer am diesjährigen ,Rund um die Welt’-Rennen?“
    Bert nickte.
    „Waren Sie das zufällig?“
    „Nein, mein Großvater. Vergessen Sie es.“
    Sam stand langsam auf. „Verstehe, verstehe. Muß gehen. Wir sehen uns wieder, Schaun.“ Er zahlte und ging. Bert schob Emma das leere Glas hin. Sie füllte es.
    „Das dritte, wenn ich richtig gezählt habe.“
    „Stimmt. Ich hätte gern mit Ihnen gesprochen.“
    „Sie sprechen doch mit mir.“
    „Nicht so. Unter vier Augen“, sagte Bert. „Ich heiße Bert Schaun.“
    „Worüber wollen Sie mit mir sprechen?“
    „Ich bin noch nicht ganz klar darüber.“
    Ihre Blicke gingen über seine Schulter hinweg. „Da ist gerade jemand gekommen, der mit Ihnen sprechen will, Mr. Schaun.“
    Bert wandte sich um und musterte den breitschultrigen blonden Mann, der eben zur Tür hereingekommen war.
    „Das ist Steve Babcock“, sagte Emma Klein.
    Babcock kam mit langen Schritten an die Bar. „Sie müssen Bert Schaun sein“, sagte er. „Sie sind der einzige Unbekannte
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