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TS 51: Das Mars-Monopol

TS 51: Das Mars-Monopol

Titel: TS 51: Das Mars-Monopol
Autoren: Jerry Sohl
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wurden. Zweiunddreißig, dachte er. In ihren Augen muß ich schrecklich alt sein. „Seien Sie so gut, Mr. Dean, das Schiff herüberzubringen, ja?“
    „Selbstverständlich, sofort.“ Die beiden gingen zur Tür. Eine schwache Brise trug den eigenartigen Geruch, der den Marsbewohnern anhaftete, durch das Fenster. Zeit, daß ich mich darum kümmere, dachte Bert.
    „Nochmals vielen Dank“, sagte Pamela und drehte sich lächelnd um.
    „Schon gut“, nickte Bert. „Übrigens, wer ist Ihr Vater? Ich muß es wissen, damit ich die Jacht nicht an einen Unberufenen aushändige.“
    „Er heißt McAllister“, sagte Pamela. „Thornton McAllister.“
    Bert fuhr herum und starrte das Mädchen ungläubig an.
    „Wer, sagten Sie? Habe ich recht gehört?“
    „McAllister. Thornton McAllister, Mr. Schaun.“ Sie schüttelte den Kopf, als sie sein verdutztes Gesicht sah, hob winkend die Hand und schob ihren Arm unter den des jungen Mannes.
    Bert sah ihnen nach. Thornton McAllisters Tochter mit dem Mann, der sie gerade geheiratet hatte, einem sympathischen jungen Burschen mit Namen Spencer Dean! Berts Gedanken begannen zu wirbeln. Er konnte es nicht fassen, daß der Zufall Thornton McAllisters Tochter seinen Weg hatte kreuzen lassen. Ereignisse, die über ein Jahr zurücklagen, wurden wieder lebendig.
    Damals hatte es zwei McAllister gegeben – Thornton und Roger.
    Zorn, den er lange begraben glaubte, wallte in ihm auf. Er war nahe daran, die beiden zurückzurufen, unterließ es aber.
    Wußte sie nicht Bescheid? War es möglich, daß sie ahnungslos war? Warum nicht? Sie war jung, sie brauchte nichts davon zu wissen. Aber er glaubte nicht an diese Möglichkeit. Vielleicht hatte sie nur seinen Namen vergessen. Für junge Menschen war ein Jahr eine kleine Ewigkeit.
    Ihm selbst schien es zuweilen, als lägen alle diese Dinge schon unendlich lange zurück.
    In Wirklichkeit war wenig mehr als ein Jahr vergangen.
    Genau am 4. September 2025 war es geschehen.

 
2.
     
    4. September 2025.
    Tag des klassischen Rennens „Rund um die Welt“. Sechsundfünfzig Raumschiffe standen, die spitzen Schnauzen in den Himmel gereckt, auf dem riesigen Startfeld, das im Flaggenschmuck glänzte. Das Rennen wurde zum siebenundzwanzigsten Male ausgetragen. Fernsehreporter und Kameramänner belagerten den „Himmelsreiter“, das Schiff mit der Nummer 129. Der Sprecher stand auf der Leiter zur Kanzel und reckte den Arm mit dem Mikrofon hoch.
    „Eine Frage noch. Zum wievielten Male nehmen Sie an diesem Rennen teil?“
    Bert Schaun, der Pilot des „Himmelsreiters“, überlegte kurz. „Wenn mich mein Gedächtnis nicht im Stich läßt, ist dies das zehnte Rennen“, rief er durch das Kanzelfenster herab.
    „Sie haben noch nie gewonnen?“
    „Ich war zweimal Zweiter, dreimal belegte ich den dritten Platz.“
    „Sie haben also genug Erfahrung, um dieses Jahr zu gewinnen, Mr. Schaun. Rechnen Sie sich eine Chance aus?“
    „Jeder hofft auf seine Chance. Die Konkurrenz ist groß. Mein Schiff ist vielleicht nicht das schönste, aber sehr schnell. Ich habe Umbau und Überholung selbst vorgenommen.“
    „Man hat uns gesagt, das beste Schiff im Rennen wäre das von McAllister.“
    Bert nickte grimmig. „Auf jeden Fall das teuerste. Was es taugt, wird sich während des Rennens herausstellen. Haben Sie schon mit McAllister gesprochen?“
    „Wir waren vor wenigen Minuten bei ihm. Sagen Sie uns, Mr. Schaun, was werden Sie mit den hunderttausend Dollar anfangen, falls Sie gewinnen?“
    „Eine Frage, die Sie mir jedes Jahr stellen. Meine Antwort ist die gleiche geblieben. Ich fange erst an, mir den Kopf zu zerbrechen, wenn ich das Geld in der Tasche habe.“
    „Vielen Dank, Mr. Schaun. Wir müssen weiter. Hals- und Beinbruch!“
    „Danke!“
    Bert atmete auf, als das Fernsehteam sich auf den nächsten Konkurrenten stürzte. Er schloß das Fenster, mit metallischem Laut schnappte die Verriegelung der Tür ein.
    Auf einer riesigen Tafel nahe der Rennleitung wurde der jeweilige Stand der Wetten verzeichnet. Favorit mit 2: 1 war danach Bert Schaun, gefolgt von McAllister, dessen Chancen 3: 1 beurteilt wurden. Letzter der Liste war Agnew mit 111: 1.
    Thornton McAllister wies sich bei dem Uniformierten, der den Eingang zur Rennleitung bewachte, aus und ging mit weitausholenden Schritten zum Büro des Starters. Mit einer wütenden Bewegung stieß er die Tür auf.
    „Es ist eine Schweinerei, Mr. Duggan!“ sagte er dröhnend. „Hat Roger Ihnen seinen Startplatz
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