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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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Menschen, die ihm begegneten.
    Harnahan kaute nervös an seinen Fingernägeln, bis endlich Thor II erschien. Zusammen mit Van Damm eilten dann alle drei in den Keller, wo man den Zylinder zuletzt gesehen hatte.
    Van Damm beobachtete den Roboter sehr aufmerksam.
    „Er ist – eh – unterrichtet?“
    „Ja. Thor II, du weißt, was wir von dir wollen?“
    „Jawohl. Aber bevor ich das Gerät nicht gesehen habe, kann ich nichts darüber aussagen.“
    „Das verlangt auch niemand.“ Van Damm grunzte mißbilligend, als ein blondes Mädchen schreiend an ihnen vorbeilief. „Ich nehme an, hier ist es.“
    Er schritt voran. Niemand befand sich in dem verlassenen Raum, lediglich der Zylinder schwebte munter summend dicht unter der Decke. Thor II blieb dicht darunter stehen und betrachtete ihn mit schimmernden Linsen.
    „Lebt es?“ hauchte Harnahan kaum hörbar.
    „Nein.“
    „Der Zweck?“
    „Warte! Um ein Problem zu lösen, benötige ich die Antwort. Und auf diese Frage hier kann es nur eine einzige Antwort geben …“
    Thor II trat noch ein wenig vor. Der Zylinder drehte sich, als habe er einen Impuls erhalten. Die Linse zeigte nun genau auf den Roboter.
    Ein Instinkt warnte Harnahan. Er warf sich vor und prallte heftig gegen van Damm. Beide Männer fielen zu Boden und rollten hinter den Schreibtisch. Der Azetylenbrenner entglitt Van Damms Fingern und verursachte einige blaue Flecke auf Harnahans Bein.
    Der Chefingenieur fühlte keinen Schmerz, denn die Vorgänge fesselten seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Ein rosa Strahl kam aus der Linse des Zylinders und badete Thor II in seinem Licht. Das Summen wurde lauter, bösartiger und endete in einem schrillen Pfeifen. Dann blitzte es auf, eine Druckwelle hob die Platte des Schreibtisches ab und begrub die beiden Männer unter sich.
    Harnahan fühlte es kaum. Mit dem Rücken hob er die Platte an und wartete, bis Van Damm hervorkriechen konnte. Dann folgte er. Noch ehe er auf seinen Füßen stand, erblickte er Van Damm, den Brenner in der Hand. Eine weiß-blaue Flamme schoß daraus hervor und hüllte den Zylinder ein. der keine Anstalten zur Flucht machte. Tropfen flüssigen Kupfers fielen zu Boden, dann polterte der Rest, verformt und harmlos, herab.
    Van Damm schaltete den kleinen Flammenwerfer ab. Es war vollkommen still in dem Büro.
    „So ein gefährliches Biest“, knurrte er und sah Harnahan triumphierend an. „Wir kamen gerade zur rechten Zeit.“
    „Sehen Sie sich das an“, forderte Harnahan ihn auf und zeigte dorthin, wo Thor II gestanden hatte. Der neue Roboter bestand nur noch aus einem Haufen zerschmolzenen Metalls und erinnerte stark an seinen unglücklichen Vorgänger.
    Harnahan hielt die Hände schützend vor das Gesicht, als er näher trat und die noch glühenden Reste betrachtete. Ganz langsam überzog ein Grinsen sein ausgemergeltes Gesicht. Van Damm beobachtete die erstaunliche Veränderung mit Überraschung.
    „Was ist denn mit Ihnen …?“
    Harnahan begann zu lachen. Es war ein hysterisches, haltloses Lachen.
    „Es funktionierte!“ stieß er in einer mühsam eingelegten Pause hervor. „Der Zylinder erfüllte seinen Zweck – er funktionierte! Welcher Schock für die Gesellschaft …“
     
    Van Damm trat hinzu und packte den Chefingenieur bei den Schultern. Unsanft rüttelte er ihn. Harnahan ließ sich ernüchtern. Er lächelte jedoch immer noch sanft, als er sagte:
    „Ich – ich konnte es nicht verhindern. Van Damm. Es ist eben alles zu urkomisch.“
    „Was ist urkomisch?“ wunderte sich Van Damm wütend. „Ich sehe nichts, was komisch sein könnte.“
    Harnahan schluckte immer noch und schien Mühe zu haben, genügend Luft zu bekommen.
    „Wir haben den toten Punkt erreicht, Van Damm. Begreifen Sie immer noch nicht, wozu der Zylinder bestimmt war?“
    „Todesstrahlen!“
    „Na, und wenn schon! Denken Sie nach, was Thor II sagte. Er sagte, es gäbe nur einen Weg, Zweck und Sinn des Zylinders herauszufinden. Erinnern Sie sich?“
    „Na gut. Und?“
    Harnahan grinste immer noch. Ab und zu entrang sich seiner Kehle ein glucksendes Geräusch.
    „Logik! Wenden Sie Logik an, und Sie finden alle Fragen beantwortet. Damals, unsere ersten Roboter, wurden alle durch Sabotage vernichtet. Daraufhin entschlossen wir uns, unzerstörbare Roboter aus Duraloy herzustellen. Nun, der Sinn eines denkenden Roboters ist es, Probleme zu lösen. Es ist sein Lebenszweck, wenn ich so sagen darf. Und so ging alles gut, bis sie eben verrückt wurden.“
    „Das
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