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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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weiß ich auch inzwischen“, meinte Van Damm ungeduldig. „Was hat das mit dem Zylinder zu tun?“
    „Und zwar wurden sie deshalb verrückt“, fuhr Harnahan ungerührt fort, „weil sie auf ein Problem stießen, das unlösbar für sie sein mußte. Thor wurde vor das gleiche Problem gestellt, aber er löste es.“
    Auf Van Damms Gesicht dämmerte das langsame Begreifen.
    „Die Unzerstörbarkeit …“, hauchte er kaum hörbar.
    „Genau!“ nickte Harnahan. „Früher oder später mußte sich jeder Roboter die Frage stellen, ob es eine Möglichkeit gäbe, sich selbst zu vernichten. Sie sind ja so konstruiert, daß sie gewillt sind, auf jede Frage die Antwort zu finden. Und da es für diese Frage keine theoretische Antwort geben kann, muß die Praxis einspringen, jene Robots, die draußen in ihren Zementsärgen ruhen, standen vor dem gleichen Problem. Sie lösten es nicht und wurden verrückt. Thor war klüger ab sie. Aber es gab nur eine Möglichkeit, die Richtigkeit dieser Antwort zu prüfen: den Selbstmord.“
    „Aber – Thor II …“
    „Genau das gleiche. Er wußte, daß der Zylinder bei Thor I erfolgreich funktioniert hatte, aber er wußte damit noch lange nicht, ob er es auch bei ihm tun würde. Roboter sind eiskalt und logisch und kennen keinen Selbsterhaltungstrieb. Und so probierte Thor II den Zylinder an sich selbst, um die Antwort auf die Frage zu finden, ob auch er zerstörbar sei. Nun, er erhielt die Antwort.“
    Van Damm starrte lange gegen die leere Decke.
    „Was sollen wir Twill sagen?“ wunderte er sich.
    „Die Wahrheit, – was sonst? Wir sind auf einem toten Punkt angelangt. Alle unzerstörbaren Duraloy-Roboter werden sich eines Tages fragen, ob sie wirklich unzerstörbar sind, und dann werden sie entweder verrückt oder sie begehen Selbstmord, um es endlich zu wissen. Für sie gibt es keine andere Möglichkeit, sicher zu sein. Die ultimate Frage kennt nur eine ultimate Antwort: die Selbstvernichtung. Wem wir ihre Intelligenz herabsetzen, sind sie wertlos. Stellen wir sie nicht aus Duraloy her, kann Luxingham wie früher Sabotage betreiben. Roboter sind eine herrliche Sache, Van Damm, aber ihre kalte Logik treibt sie zum Selbstmord. Ich fürchte, wir werden Twill mitteilen müssen, daß wir in eine Sackgasse geraten sind.“
    Van Damm stöhnte auf.
    „Und Sie glauben, der Zylinder besaß keinen anderen Zweck?“
    „Kaum“, nickte Harnahan und schritt zur Tür. Mit einem Bedauern betrachtete er dabei die traurigen Überreste von Thor II. „Wir hätten diesen neuen Typ nicht Thor nennen dürfen“, stellte er fest und schüttelte den Kopf. „Irgendwie meine ich. Achill hätte besser gepaßt …“

 
    Die Weltregierung ermöglichte der Robinc das Monopol für die Herstellung der Androiden. Aber Quinby war der Auffassung, daß nicht die äußere Form, sondern allein die Zweckmäßigkeit beim Bau der Roboter entscheidend sein sollte. Und, so begann der Kampf zwischen den beiden Gesellschaften, der von den Robotern selbst entschieden werden sollte.
     
Die Androiden der Robinc
    ROBINC
von H. H. Holmes
     
    Vielleicht glauben Sie, der Entschluß des Senats hätte uns den Weg geebnet und ein für allemal die Konkurrenz der Androiden ausgeschaltet. Dugg Quinby jedenfalls glaubte es, aber der Gute war stets zu optimistisch gewesen.
    Ich entsinne mich noch sehr gut jenes Vormittags, da der Senator uns aufsuchte, um die glückliche Botschaft zu überbringen.
    „Der Antrag ist angenommen“, verkündete er zufrieden, was Quinby ein frohes Lächeln entlockte, während ich skeptisch blieb. „Die Produktion der Gebrauchsform-Roboter kann verstärkt anlaufen Besten Dank auch für den Mixer – er ist mein größter Schatz.“
    „Sie werden dem Senat sicher erklärt haben, weiche Vorteile es hat, wenn unsere Roboter die spezielle Form ihres Aufgabenbereiches besitzen und …“
    „Unsinn!“ zerstörte der Senator die Hoffnungen des Chefs. „Der Antrag wurde nur deshalb angenommen, weil ich ihn unterstützte. Das hat nichts mit Korruption zu tun, meine Herren, aber Politik ist schon immer ein zwiespältiges Geschäft gewesen. Nur mit dem Unterschied, daß wir heute unsere Unterstützung den Kräften leihen, die das Wohl der Menschheit wünschen.“
    Ich hörte nicht aufmerksam zu. denn das Wohl der Menschheit war nicht gerade mein Hobby. Quinby und der Senator waren für die Gebrauchsform-Roboter – kurz Usoforms genannt –. weil sie einen Aufschwung der Zivilisation versprachen. Ich war
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