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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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weiterleiten. Der spitze Metallpfahl würde von einem Magneten gelöst und in die Erde gestoßen werden. Alles war ganz einfach.
    Dann aber erfolgte die Explosion.
    Als ich die Augen öffnete und durch die herabregnenden Trümmer zu blicken vermochte, war auf dem Feld nichts anderes als ein riesiger Krater. Der Rutengänger war verschwunden.
    Quinby wußte sofort, was geschehen war.
    „Jemand muß den Pfahl mit einer Sprengladung versehen haben“, murmelte er kaum hörbar. „Sabotage.“
    Sanford Grew nickte und erhob sich.
    „Sehr logisch, junger Mann. Aber ich fürchte, man wird allgemein der Auffassung sein, daß die Usoform-Roboter nicht sehr viel taugen. Auf Wiedersehen.“
    Mit einem freundlichen Lächeln zog er sich zurück.
    Ich konnte Mike nur zurückhalten, indem ich den Drei-Planeten-Cocktail in seinen Hals schüttete. Das machte ihn für eine Zeit kampfunfähig.
    „Du hast ihn also überzeugt?“ fuhr ich Quinby wütend an. „Konstruiere einen Umformer, rate ich dir, der Androiden in Usoform-Roboter umzuformen versteht.“
    Die Q. U. R. erreichte in dieser Woche ihren Tiefstand. Aber ich wußte nicht, daß gerade meine oben angeführte Bemerkung für das Schicksal unserer Firma von entscheidender Bedeutung werden sollte.
    Doch heute ahnte das noch niemand.
    Die Explosion des Rutengängers brachte uns einen harten Rückschlag, wenn wir auch erklärten, es handele sich um Sabotage. Der Senator half uns, wo er nur konnte, aber zwei von den drei TV-Ansagern schwenkten um zu Robinc. Niemand wollte mehr Usoform kaufen, weil jeder befürchtete, sie könnten damit in die Luft fliegen.
    Da brachte uns erst einmal Guzub auf einen guten Gedanken.
    „Was immer auch geschieht. Freunde, in die Bar kommt ihr immer gelaufen. Was geht daraus hervor? Der Mensch muß trinken und essen und …“
    Quinby sah auf.
    „Mit der dritten Möglichkeit läßt sich im Augenblick nicht viel anfangen, aber essen und trinken … Guzub, du hast doch viele Freunde unter den anderen Barkeepern der Stadt?“
    Der Marsianer rollte mit den Augen, was soviel wie eine Bejahung sein sollte.
    „Dann höre genau zu, was ich meine …“
    So begann unsere Kampagne, die schließlich dafür sorgte, daß Grew die Nerven verlor. Dabei war alles so einfach. Innerhalb von vierzehn Tagen befand sich in jeder fünften Bar ein Usoform-Mixer, während der dazugehörige Marsianer die Bestellungen der Kunden entgegennahm. Er erklärte die Funktionsweise des Roboters und überreichte den zufriedenen Gästen die Drinks. Dabei betonte er, daß der Usoform sabotiert worden sei, als er explodierte. Man bestellte mehr Drinks und bewunderte den Arbeitsvorgang des Roboters, dessen Körper den eigentlichen Mixer darstellte.
    Mittlerweile reisten Vertreter mit Usoform-Köchen durch die Stadt und boten kostenlos natürlich bereitete Speisen an. Es gab nämlich keine Familie, in der nicht der Mann wenigstens einmal in der Woche verlangte, ein richtiges Steak zu essen. Man zitierte die guten alten Zeiten und die grandiosen Kochkünste der Mutter. Und das hört keine Frau sehr gern. Also nahm man lieber einen Usoform in Kauf, als weiter von dem Gemurmel unzufriedener Ehegatten belästigt zu werden.
    Es ging wieder bergauf mit der Firma, bis ich eines Tages Sunspot betrat und feststellte, daß wir Besuch hatten. Sanford Grew lächelte mir entgegen und sagte zu Guzub:
    „Brandy – aber den ältesten.“
    Quinby schien auf mich gewartet zu haben.
    „Nun?“ machte er und sah Grew erwartungsvoll an.
    „Gentlemen“, antwortete der alte Fuchs mit den silbernen Haaren, „ich bin gekommen, um einen letzten Appell an Sie zu richten.“
    „Sie können Ihren Appell behalten und sich …“, begann ich, wurde aber von Quinby unterbrochen.
    „Still, lasse mich das machen! Ja. Sir?“
    „Ich möchte einen Appell an Ihr Gewissen richten“, fuhr Grew fort. „An Ihr Gewissen als Bürger des Irdischen Empires.“
    „Wir haben ein gutes Gewissen“, eröffnete ihm Quinby.
    „So?“ bezweifelte Grew das stark. „Trotz des etwas schiefliegenden Antrages beim Senat? Der Entschluß des Senates beraubt mich meines Monopols, zugegeben. Aber: Sie vergessen, meine Herren, daß dieses Monopol ein für allemal verhinderte, daß Roboter einem Menschen ein Leid zufügten. Sie haben diese wirksame Kontrolle vereitelt.“
    Quinby lachte höhnisch auf.
    „Das ist alles? Machen Sie sich keine Sorgen, Sir, auch die Usoform-Roboter besitzen einen Sicherheitsfaktor, der sie davon
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