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TS 50: Die Roboter und wir

TS 50: Die Roboter und wir

Titel: TS 50: Die Roboter und wir
Autoren: Martin (Hrsg.) Greenberg
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eine solche sein könntest. Verstanden?“
    Der Roboter begriff. Er starrte mich an.
    „Könntest du eine Waffe in meinen Arm einbauen, so daß ich viel schneller schießen könnte?“
    „Selbstverständlich. Gib mir deine Pistole …“
    Er wich mißtrauisch zurück. Dann sah er sich suchend um. fand eine zweite Waffe, entlud sie und reichte sie mir.
    Es war ein lausiger Job. denn die Zeit drängte, und ich schwitzte vor Angst. Das Werkzeug hätte besser sein können und außerdem fehlte mir eine nette, kleine Zeichnung. Aus dem Kopf zu arbeiten war nie mein Fall gewesen.
    Aber es gelang, ich baute den Lauf und das Schloß in seinen Arm ein und verband die entsprechenden Nerven so, daß die frühere Bewegung des Zeigefingers jetzt den Abzug betätigte.
    Der Roboter lud. Ich trat zurück, während Quinby den Untersatz erneut in die Höhe warf. Nie in meinem Leben sah ich einen schnelleren und besseren Schuß.
    „Nun?“ machte ich. „Wie war es?“
    Der Roboter hätte einfach sagen können: gut. Aber er ließ eine derartige Lobrede von Stapel, daß mir angst und bange wurde.
    Quinby wollte etwas sagen, aber ich ließ ihn nicht zu Wort kommen. Ich legte dem Roboter meine freie Hand auf die Schulter.
    „Wir können noch eine Verbesserung einbauen. Haben wir gleich …“
    Er wehrte sich nicht, als ich seinen Arm abmontierte und dann sagte:
    „So, und nun möchten wir hier raus!“
    Er zögerte überrascht. Dann griff er nach seiner anderen Waffe.
    „Aber, aber!“ warnte ich ihn. „Du sollst uns töten, aber erst dann, wenn der Befehl dazu erteilt wird. Allein kannst du dir den Arm nicht wieder anflicken, also wird man dich so demoliert vorfinden. Keinegroße Ehre für einen Soldaten. Bringe uns hinaus, dann werden wir dich umbauen, mit zwei Feuerarmen ausstatten und so zum schnellsten und besten Schützen der Robbie machen. Nun. was hältst du davon?“
    Er dachte ernsthaft nach, und die Erinnerung an seinen perfekten Schuß half uns. Hinzu kamen das Selbstbewußtsein und der Stolz. Beides aber bewirkte, daß die Androiden mit einer einmal erkannten Schwäche niemals zufrieden sein konnten.
    Er willigte ein.
     
    Von nun an wagten wir uns kaum noch aus der Fabrik heraus.
    Quinby arbeitete an einer neuen Erfindung, von der er uns keine Mitteilung machte. Tag und Nacht hielt er sich im Labor auf und ließ niemanden zu sich. Der zum Scharfschützen gewordene Android war seine Leibwache geworden. Crew würde den Diebstahl niemals anzeigen, denn er besaß kein Recht, derartige Roboter überhaupt zu besitzen.
    Das Werk stellte weiterhin Barkeeper, Köche und Rutengänger her, die auch ihren Absatz fanden. Aber Grew schlief nicht. Seine Agenten schafften es, stark verdünnte Gifte unter die Speisen und Getränke zu mischen, die von unseren Usoform-Robotern hergestellt wurden. Den Leuten wurde es schlecht, und sehr bald kursierte das unsinnige Gerücht, unsere Roboter verdürben die Lebensmittel bei der Zubereitung.
    Mike beschwerte sich eines Tages bei mir.
    „Es ist sinnlos geworden“, knurrte er wütend. „Zwei ganze Bestellungen in dieser Woche. Wenn das so weitergeht, können wir den Laden schließen.“
    „Den Teufel werden wir tun!“ fuhr ich ihn an.
    „Wenn du mich aufmuntern willst, muß das überzeugender geschehen. Ich gehe jetzt in die Bar und trinke drei Cocktails von der umwerfenden Sorte. Wenn Grew mich kidnappen will, soll er das ruhig tun.“
    In diesem Augenblick traf die Depesche des Senators ein.
    Sie lautete folgendermaßen:
    „Ich kann dem Druck der Öffentlichkeit nicht mehr länger widerstehen. Man verlangt die Rückgabe aller Rechte an Robinc. Wenn Quinby keinen Ausweg findet, ich kenne keinen.“
    Jetzt hatte ich aber genug.
    „Gehen wir zu Quinby Mike. Wenn er nicht aufmacht, schlagen wir die Tür ein.“
    Wir kamen nicht weit.
    Quinby trat gerade aus dem Labor, als wir es erreichten. Er warf einen flüchtigen Blick auf das Telegramm des Senators, zuckte die Achseln und sagte: „Geschafft! Ich habe es geschafft! Kommt mit und seht euch den größten aller Usoform-Roboter an, der entwickelt wurde. Ihr werdet staunen.“
    Das taten wir dann allerdings.
    Mit offenem Mund starrten wir auf den „größten aller Usoform-Roboter“, der in Wirklichkeit nichts anderes zu sein schien als ein ganz gewöhnlicher Android.
    Mike wandte sich wortlos um und ging zum Sunspot, um seine Drohung wahrzumachen. Ich selbst hielt Quinby für übergeschnappt. Aus diesem Grunde hörte ich auch nicht
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