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TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

TS 36: Die Waffenschmiede von Isher

Titel: TS 36: Die Waffenschmiede von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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nicht mit Wundern rechnen konnten.
    Das zweite Psychoprofil zeigte, daß Sie den Palast um ein Uhr vierzig verlassen würden, mit einem Unsicherheitsfaktor von plus minus fünf Minuten. Die Landung erfolgte daher um ein Uhr fünfunddreißig, und um ein Uhr neununddreißig stiegen Sie aus dem Lift. Ich denke, daß das Beweismaterial ausreicht.“
    Es war wie ein Alptraum! All die Jahre hatte in diesen PP-Computern eine tödliche Waffe gegen ihn geschlummert und darauf gewartet, ihn im ungünstigsten Augenblick zu vernichten. Plötzlich merkte er, daß einer der Ratsmitglieder, der Delegierte von Ganymed, zu sprechen begonnen hatte.
    „Angesichts der Tatsache, daß das hier keine Gerichtsverhandlung im üblichen Sinne ist, und angesichts ferner der großen Verdienste, die sich Mr. Hedrock um die Sache der Gilde erworben hat, denke ich, können wir ihm versichern, daß wir seine Befürchtungen bezüglich der Kaiserin durchaus ernst nehmen. Nur zu Ihrer Information, wir haben unsere Kräfte hier um das Fünffache verstärkt. Vielleicht ist Ihnen auch gar nicht aufgefallen, daß der Lift vom Ländeplatz auf dem Dach aus viel weiter fuhr als gewöhnlich, denn wir haben inzwischen sieben weitere Stockwerke des Hotels übernommen, und unsere Organisation befindet sich in dauernder Alarmbereitschaft. Unglücklicherweise muß ich jedoch Mr. Cadron zustimmen. Die Waffenläden müssen in Fällen wie dem Ihrigen mit grausamer und skrupelloser Brutalität handeln, und so muß ich mich der Meinung anschließen, daß der Tod das einzig mögliche Urteil ist.“
    Die anderen Senatoren nickten zustimmend, und ein Gemurmel erhob sich. „Ja, der Tod – anders nicht möglich – der Tod – “
    „Einen Augenblick!“ Hedrocks Stimme drang mühelos durch das Raunen der Versammelten. „Sagten Sie, daß dieser Raum sich in einem Teil des Hotels befindet, der früher nicht von der Asteroidengesellschaft eingenommen wurde?“
    Sie starrten ihn verständnislos an, als er, ohne auf eine Antwort zu warten, auf die Vertäfelung zu seiner Rechten zurannte. Es war viel einfacher, als er sich in seinen kühnsten Träumen erhofft hatte. Niemand hielt ihn auf, ja niemand zog auch nur eine Waffe. Er legte die vier Finger seiner rechten Hand auf die Vertäfelung, drehte, und der Ring glitt aus seinem Versteck auf den ausgestreckten Zeigefinger. In einer einzigen flüssigen Bewegung richtete er das grüne Feuer des Ringes auf den Schalter des Materiesenders und – trat hindurch.
    Hedrock verschwendete keine Zeit damit, sich in dem Raum umzusehen, in dem er sich fand. Er war ein Teil der unterirdischen Gewölbe, mehr als viertausend Kilometer von der Residenz entfernt und bis zum Rande mit leise summenden Maschinen und glitzernden Instrumenten gefüllt. Hedrocks Hand schloß sich um einen Schalter an der Wand und legte ihn um. Vor seinem geistigen Auge sah er, wie all die Ringe und sonstigen Apparaturen im Hotel Royal Ganeel sich auflösten. Sie hatten ihren Zweck erfüllt, denn mehr als einmal durfte er nicht hoffen, auf diese Weise der Macht der Gilde zu entfliehen.

 
2. Kapitel
     
    Jetzt gab es eine Menge zu tun, und Schnelligkeit war besonders wichtig, denn was er vorhatte, mußte geschehen, noch ehe der Exekutivrat der Gilde ihn von den Listen der privilegierten Mitglieder strich. Er legte schnell einen seiner Kampfanzüge an und trat durch den Transmitter.
    Er kam in einer seiner geheimen Wohnungen in der Residenzstadt an und stellte mit einem Blick auf die Uhr fest, daß seit seiner geglückten Flucht aus dem Hotel Royal Ganeel zehn Minuten vergangen waren. Er durfte also mit einiger Sicherheit annehmen, daß die Zehntausende von. Gildenmitgliedern noch nicht davon informiert waren, daß er jetzt als Verräter anzusehen war. Hedrock trat an ein Visifon und wählte die Nummer des Informationszentrums der Waffenläden.
    „Hier ist Hedrock“, sagte er, als eine Frauenstimme sich meldete. „Ich möchte die Akte von Derd Kershaw haben.“
    „Ja, Mr. Hedrock.“ Die Antwort kam schnell und klang höflich, also war seine Annahme sicherlich berechtigt, daß noch nichts bekannt war.
    Dann kam eine andere Frauenstimme. „Ich habe die Akte von Mr. Kershaw hier. Soll ich sie Ihnen schicken oder vorlesen?“
    „Halten Sie sie hoch, ich kopiere dann, was ich brauche.“
    Das Bild eines Aktenblattes erschien auf dem Schirm. Er notierte sich Kershaws letzte Adresse: Trellis Minor Gebäude, Zimmer 1874. Der Rest der Seite enthielt Aufzeichnungen
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