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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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von diesen Waffenläden gehört. Es sind Stätten der Schande, gegen die unsere Regierung über kurz oder lang vorgehen wird. Sie werden in verborgenen Fabriken gebaut und dann über Nacht unter Mißachtung aller Besitzrechte aufgestellt. Der dort war vor einer Stunde noch nicht da.“ Sein Gesicht wurde hart, seine Stimme nahm einen scharfen Ton an, als er sagte: „Creel, du gehst besser nach Hause.“
    Er war etwas überrascht, als Creel nicht sofort Anstalten machte, seinem Wunsch zu entsprechen. Mit beunruhigten Augen blickte sie ihn an. „Fara, was hast du vor? Du willst doch nicht …“
    „Geh nach Hause“, sagte er. Ihre Besorgnis bestärkte ihn nur noch in seinem Entschluß. „Wir werden nicht zulassen, daß eine solche Ungeheuerlichkeit unser Dorf entweiht.“
    Ihre Antwort kam leise, aber der ängstliche Ton war daraus gewichen. „Handle nicht vorschnell, Fara. Denk daran; es ist nicht das erste neue Gebäude, das hier in letzter Zeit errichtet wurde.“
    Fara schwieg. Das war eine der Eigenschaften seiner Frau, die ihm nicht gefielen. Immer mußte sie ihn ungebeten und völlig überflüssig an gewisse Tatsachen erinnern, die ihm nicht gerade angenehm waren. Er wußte genau, worauf sie anspielte. Vor kurzem hatte sich – entgegen den Wünschen des Gemeinderats, aber unter dem Schutz der Staatsgesetze – das gigantische, viel verzweigte Unternehmen „ Automatische Reparatur GmbH “ im Dorfe etabliert, und es war ihrer Werkstätte bereits gelungen, die Hälfte von Faras Aufträgen an sich zu ziehen.
    „Das ist etwas anderes“, sagte er grollend. „Erstens werden die Leute bald genug entdecken, daß diese neumodischen automatischen Maschinen keine besonders gute Arbeit leisten, zweitens muß man immer mit Konkurrenz rechnen. Aber dieser Laden dort spricht jedem Gefühl von Anstand und Sitte Hohn. Schau dir doch nur diese scheinheiligen Worte an: Das Recht auf Waffen … ahh!“ Er brach ab und sagte dann: „Geh heim, Creel. Wir werden jedenfalls dafür sorgen, daß sie in unserem Ort keine ihrer Waffen losbringen.“
    Sie war schon halb über die Straße, als er ihr noch nachrief: „Und wenn du unseren Sohn zufällig sehen solltest, nimm ihn mit. Er hat sich so spät nicht mehr auf der Straße herumzutreiben.“
    Einen Augenblick schaute er ihr noch nach, dann wandte er sich um und ging mit schnellen Schritten die Straße hinunter auf denLaden zu. Mit jeder Minute wurde die Zahl der Neugierigen vor dem Gebäude größer, und ihre Stimmen sprachen aufgeregt durcheinander.
    Als Fara nähertrat, bemerkte er im Schaufenster ein zweites Schild.
     
    DIE BESTEN ENERGIEWAFFEN IM
    BEKANNTEN UNIVERSUM
     
    Die Sammlung der verschiedenartigsten Waffen in der Auslage war faszinierend. Fast wider seinen Willen trat er näher und betrachtete neugierig die einzelnen Waffen, angefangen von der winzigen Fingerpistole bis zur Expreßbüchse.
    Hinter ihm sagte jemand: „Steht genau auf Lan Harris Grundstück. Der alte Halunke wird schön schimpfen.“
    Einige der Männer kicherten schadenfroh. Fara schaute sich um. Der Mann hatte die Wahrheit gesprochen. Der Waffenladen stand mitten auf dem grünen gartenähnlichen Besitztum des alten Geizkragens Harris. Er rumzelte die Stirn. Geriebene Burschen, diese Waffenhändler, und ein schlauer Schachzug von ihnen, für ihren Laden ausgerechnet das Grundstück des unbeliebtesten Mannes im Dorfe mit Beschlag zu belegen. Nun, gerade das ließ es um so wichtiger erscheinen, daß sie hier mit ihren Absichten nicht durchkamen. Sein Gesicht war finster, als er die umstehenden Männer betrachtete. Plötzlich sah er Mel Dale, den Bürgermeister. Er drängte sich zu ihm durch, berührte respektvoll seinen Hut und sagte: „Wo ist Jor?“
    „Hier.“ Der Dorfpolizist trat auf die ‘beiden Männer zu. „Was machen wir nun?“
    „Da gibt es keine Frage“, erwiderte Fara. „Gehen Sie hinein und verhaften Sie die Kerle.“
    Bürgermeister und Polizist warfen sich einen Blick zu und schauten dann zu Boden. „Die Tür ist zu. Ich habe geklopft, aber niemand rührt sich dahinter. Ich wollte gerade vorschlagen, wir verschieben alles bis zum Morgen.“
    „Unsinn!“ sagte Fara ungeduldig. „Holen Sie eine Axt, und wir schlagen die Tür ein. Zögern ermutigt dieses Gesindel nur. Keine einzige Nacht dürfen wir diese Kerle in unserem Dorfe dulden. Oder nicht?“
    Jedermann in seiner Nähe nickte hastig. Zu hastig. Fara blickte sich um, aber die Männer wichen seinem Blick aus. Sie
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