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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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Kleidung – Sie kommen nicht aus den nördlichen Farmprovinzen, oder?“
    McAllister schüttelte wortlos den Kopf. Er war nicht sehr zufrieden mit der Art, wie er dieser Situation gegenübertrat. Es war nicht zu ändern. Seine nervöse Anspannung wuchs, wurde mit jedem Augenblick unerträglicher, so als würde eine Feder in ihm überzogen und drohte zu brechen.
    „Und außerdem ist es erstaunlich, daß ein Polizist sich an der Tür versucht haben soll, ohne daß die Alarmanlage es gemeldet hat.“
    Ihre Hand bewegte sich. Etwas Metallisches blitzte auf. Nicht der leiseste Beiklang einer Entschuldigung war jetzt noch in ihrer Stimme, als sie sagte: „Bleiben Sie stehen und rühren Sie sich nicht von der Stelle, bis ich meinen Vater gerufen habe. In unserem Geschäft und mit unserer Verantwortung geht man keine Risiken ein. Etwas stimmt hier nicht.“
    Seltsamerweise war es in diesem Augenblick, daß McAllisters Verstand wieder zu funktionieren begann. Er hatte den gleichen Gedanken wie das Mädchen. Auf welche Weise war dieses merkwürdige Waffengeschäft so plötzlich in eine Straße des Jahres 1951 geraten? Etwas stimmte hier wirklich nicht.
    Es war die Waffe, die seine ganze Aufmerksamkeit auf sich zog. Sie war klein und erinnerte an eine Pistole, doch statt des Laufs ragten aus der Trommel drei in einem Halbkreis angeordnete Würfel hervor.
    „Gott im Himmel!“ flüsterte er. „Was ist das für ein Ding, das Sie da in der Hand haben? Tun Sie es weg und lassen Sie uns lieber versuchen herauszubekommen, worum es hier eigentlich geht.“
    Sie schien nicht zuzuhören. Er bemerkte, daß sie einen schnellen Blick auf einen Punkt der Wand warf, der sich etwas zu seiner Linken befand, und er folgte ihm gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie sieben weiße Lichtpünktchen dort aufflammten. Er blickte zurück zu dem Mädchen; zu seiner Überraschung steckte sie plötzlich die Waffe wieder weg. Sie mußte seinen erstaunten Blick bemerkt haben, denn sie sagte kühl: „Damit Sie nicht auf dumme Gedanken kommen, die Automatik ist jetzt auf Sie eingestellt. Für den Fall, daß wir uns über Sie geirrt haben, werden wir uns gern bei Ihnen entschuldigen. Inzwischen, falls Sie immer noch interessiert sind, eine Waffe zu erwerben, will ich Ihnen gern unsere Modelle zeigen.“
    Die Automatik war also auf ihn eingestellt. Das zu wissen, verschaffte ihm keine Erleichterung. Gleichgültig, was diese Automatik auch sein mochte, sie würde bestimmt nicht zu seinen Gunsten arbeiten. Daß das Mädchen trotz ihres Mißtrauens die Waffe wieder weggesteckt hatte, sprach Bände. Er mußte natürlich zusehen, daß er hier so schnell wie möglich wieder wegkam. Einstweilen schien das Mädchen anzunehmen, daß ein Mann, der ein Waffengeschäft betrat, unter gewöhnlichen Umständen auch wirklich eine Waffe zu kaufen beabsichtigte. Der plötzliche Gedanke kam ihm, daß er ja im Grunde auch nichts lieber täte, als wirklich einen Blick auf eine jener seltsamen Pistolen zu werfen. Ihr bloßes Aussehen ließ schon Unbegreifliches ahnen. Laut sagte er:
    „Ja, tun Sie das bitte.“ Ein neuer Gedanke kam ihm, und er fügte hinzu: „Ich bezweifle nicht, daß Ihr Vater sich irgendwo da hinten befindet und jede meiner Bewegungen beobachtet.“
    Die junge Frau machte keine Anstalten, ihm eine der Waffen hervorzuholen. Statt dessen starrte sie ihn betroffen an.
    „Es wird Sie vielleicht erstaunen“, sagte sie langsam, „aber Sie haben hier bereits mehr durcheinander gebracht, als Sie überhaupt ahnen. Die Automatik hätte sich in dem gleichen Augenblick einschalten müssen, in dem mein Vater den Knopf niederdrückte. Sie tat es aber nicht. Das ist unfaßbar, und doch, wenn Sie einer ihrer Männer wären, wie sind Sie dann durch die Tür gelangt? Ist es möglich, daß ihre Wissenschaftler jemand entdeckt haben, auf den unsere Sensitivenergien nicht ansprechen? Daß Sie vielleicht nur einer von vielen sind, die herausfinden sollen, ob ein Eindringen auf diese Weise möglich ist? Aber nein, das ist unlogisch. Wenn sie schon auf einen Erfolg hoffen, dann würden sie auf jeden Fall das Überraschungsmoment ausnützen wollen. In diesem Fall wären Sie also nur der Wegbereiter für einen Angriff auf breitester Front. Die Kaiserin ist scharfsinnig, sie ist rücksichtslos, und sie strebt nach unbeschränkter Macht.“
    Das Mädchen hielt inne und lächelte leicht. „Ich fürchte, das ist fast eine politische Rede geworden. Jedenfalls sehen Sie, daß wir
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