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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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Material.“
    McAllister hatte ein Gefühl, als balanciere er auf einem Drahtseil. Er zwang sich zur Ruhe.
    „Fangen wir ganz von vorne an“, sagte er. „Woher wußten Sie und Ihr Vater, daß ich nicht in diese Zeit gehöre?“
    „Vater hat Sie fotografiert“, antwortete das Mädchen. „Den Inhalt Ihrer Taschen. Auf diese Weise fand er heraus, was an Ihnen nicht stimmte. Die Energie, mit der Sie geladen sind, hat die Sensitivenergie der Tür beeinflußt, und sie hat deshalb nicht angesprochen. Aus diesem Grunde wollte sich auch die Automatik nicht auf Sie einstellen, und …“
    „Energie? Geladen?“ sagte McAllister verständnislos.
    Das Mädchen starrte ihn an. „Verstehen Sie denn nicht?“ keuchte sie. „Sie sind über eine Zeitstrecke von siebentausend Jahren hierher gekommen, und von allen Arten der Energie im Universum ist die Zeit die mächtigste. Sie sind momentan mit Trillionen und aber Trillionen von Zeitenergie-Einheiten geladen. Sollten Sie diesen Laden verlassen, dann würden Sie eine Explosion verursachen, die die kaiserliche Residenz und viele Hunderte von Quadratkilometern des umliegenden Landes in Schutt und Asche verwandeln würde. Es wäre nicht einmal undenkbar“, beendete sie ihre Erklärung mit leicht schwankender Stimme, „daß Sie den ganzen Planeten zerstören könnten.“
     
    *
     
    Er hatte vorher den Spiegel noch nicht bemerkt. Das war merkwürdig, denn er war groß genug und hing direkt vor ihm; an einer Stelle der Wand übrigens, die – das hätte er beschwören können – bis vor einer Minute noch nur aus nacktem Metall bestanden hatte.
    „Schauen Sie sich nur an“, sagte das Mädchen ermunternd. „Nichts beruhigt mehr als das eigene Abbild. Tatsächlich tragen Sie den Schock sehr gut.“
    McAllister starrte auf sein Spiegelbild. Das hagere Gesicht, das ihm seinen Blick zurückgab, war bleich, aber das war, obwohl er eigentlich fest damit gerechnet hatte, am ganzen Körper zu zittern, das einzige äußere Anzeichen seiner innerlichen Erregung.
    Geraume Zeit verging, bis er sich wieder des Mädchens an seiner Seite bewußt wurde. Sie stand neben ihm und hielt einen Finger auf einen in der Wand eingelassenen Knopf gepreßt. Plötzlich fühlte er sich viel besser.
    „Danke“, sagte er leise. „Ich hatte eine Aufmunterung nötig. Es dreht sich also jetzt darum, wie wir diesem Isher Frauenzimmer ausweichen und mich wieder zurück ins Jahr 1951 schicken können, wie?“
    Sie lächelte ihm zu und nickte. „Vater sagt, daß das möglich sein wird. Aber jetzt passen Sie auf.“
    Es blieb ihm keine Zeit, erleichtert aufzuatmen. Sie drückte einen zweiten Knopf nieder, und der Spiegel löste sich in Nichts auf. Ein dritter Knopf klickte. Die Wand verschwand, und er blickte auf ein weites Parkgelände.
    Weiter hinten, den ganzen Horizont beherrschend, erhob sich ein riesiges Gebäude dunkel gegen den blauen Mittagshimmel. Es war wohl einen halben Kilometer entfernt und schien unglaublicherweise wenigstens genauso hoch und breit zu sein. Der Park wie das Gebäude selbst schienen völlig menschenleer.
    „Jetzt schauen Sie“, sagte das Mädchen.
    Sie drehte an einem der Knöpfe, und der Park war nicht mehr verlassen.
    Dutzende von Männern, die sich an seltsamen Maschinen zu schaffen machten, wimmelten dort draußen durcheinander. McAllister starrte fassungslos auf das Schauspiel, doch dann, während das Gefühl der Unwirklichkeit abklang und er sich der Drohung, die diese Männer dort draußen verkörperten, langsam bewußt wurde, verwandelte seine Fassungslosigkeit sich in Bestürzung.
    „Mein Gott“, sagte er endlich. „Diese Männer da, das sind ja Soldaten. Und diese Maschinen …“
    „Sind Energiegeschütze. Das war schon immer ihr Problem. Wie sie ihre Geschütze nahe genug an uns heranbringen könnten, um uns mit Erfolg zu beschießen. Was nicht heißen soll, daß ihre Geschütze nicht über große Entfernungen hinweg wirksam sind. Selbst die Gewehre, die wir verkaufen, vermögen ungeschütztes Leben über Entfernungen von mehreren Kilometern auszulöschen. Aber unsere Läden sind schwer befestigt, so schwer, daß sie, um uns schaden zu können, ihre Geschütze in Kernschußweite bringen müssen. Bis jetzt war ihnen das nie gelungen, weil das umliegende Gelände immer uns gehört und unser Alarmsystem einfach vollkommen ist. Doch auf diese neue Energie, die sie jetzt anwenden, scheinen unsere Warninstrumente nicht anzusprechen, und – was weitaus schlimmer ist
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