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TS 35: Die Waffenhändler von Isher

TS 35: Die Waffenhändler von Isher

Titel: TS 35: Die Waffenhändler von Isher
Autoren: A. E. van Vogt
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dahinter lag im Dämmerlicht.
    Fara hörte Bürgermeister Dale sagen: „Fara, machen Sie keine Dummheiten. Was wollen Sie tun, wenn Sie drin sind?“
    Zu seinem Erstaunen merkte Fara, daß er bereits auf der Türschwelle stand. Bestürzt drehte er sich um und starrte einen Augenblick lang unsicher zu den anderen Männern zurück, deren Gesichter sich verschwommen gegen den dunklen Nachthimmel abhoben.
    „Ja also“, begann er unschlüssig, dann hellte sich sein Gesicht auf. „Ich werde mir eine Waffe kaufen.“
    Er war sehr zufrieden mit dieser Antwort, die der Eingebung des Augenblicks entsprungen war, doch dieses Gefühl der Befriedigung verlor sich schnell, als er dann in dem matt erleuchteten Verkaufsraum des Waffengeschäfts stand und die Tür hinter ihm unwiderruflich wieder ins Schloß gefallen war.
     
    *
     
    Im Raum war es unnatürlich still. Kein Laut drang von draußen herein, und der dicke Teppich, mit dem der Boden bedeckt war, machte jeden seiner Schritte unhörbar. Schließlich hatten sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt, und mit wachsender Zuversicht schaute er sich um.
    Es war wirklich ein richtiger Laden. An den Wänden und hier und da mitten im Raum standen Vitrinen, in der Rückwand befand sich eine Tür, die offensichtlich in ein Hinterzimmer führte.
    Er versuchte diese Tür im Auge zu behalten, während er einige der in den Schaukästen ausgestellten Waffen betrachtete, wobei er fieberhaft überlegte, welche Chance er wohl hätte, eine davon an sich zu nehmen und mit ihr in dem Augenblick, in dem jemand kam, die betreffende Person nach draußen zu scheuchen, wo Jor den Mann verhaften konnte.
    Plötzlich sagte hinter ihm eine Stimme: „Sie möchten eine Waffe kaufen?“
    Fara zuckte erschrocken zusammen und drehte sich um, wütend, daß sein Plan durch das Hinzutreten des Verkäufers nun zunichte gemacht worden war. Aber sein Ärger verflog, als er sah, daß der Verkäufer ein vertrauenerweckend aussehender alter Mann mit Silberhaar war. Das brachte ihn etwas aus der Fassung. Fara hegte großen und fast instinktiven Respekt vor dem Alter. Seine Antwort klang deshalb etwas lahm.
    „Ja, ja, eine Waffe“, sagte er.
    „Zu welchem Zweck?“
    „Zum – zum Jagen.“ Nur mit Mühe brachte er es überhaupt fertig, zu antworten. „Ja, für die Jagd. Hier in der Nähe befindet sich ein See, und …“
    Verärgert über die Notlüge, zu der ihn die Frage des Verkäufers gezwungen hatte, unterbrach er sich selbst. „Für die Jagd“, wiederholte er kurz.
    Allmählich kehrte sein Selbstvertrauen zurück und mit ihm Haß auf den Mann, der ihn so völlig aus dem Konzept gebracht hatte. Mit finsterem Blick sah er zu, wie der alte Mann einen der Schaukästen öffnete und ein Gewehr aus grünlich glänzendem Material herausnahm, und er dachte dabei: Verdammt schlau, einen alten Mann als Aushängeschild zu benutzen. Er streckte seine Hand nach der Waffe aus, aber der Mann hielt sie außer Reichweite.
    „Bevor ich Ihnen Gelegenheit gebe, sie auszuprobieren“, sagte er, „muß ich erst sagen, unter welchen Bedingungen Sie überhaupt eine unserer Waffen erwerben können.“
    Sie besaßen dafür also eigens Richtlinien und Vorschriften. Welche psychologische Raffinesse, um die Leichtgläubigen von ihrer Harmlosigkeit zu überzeugen!
    „Wir Waffenhändler“, führte der Verkäufer aus, „haben Waffen entwickelt, die innerhalb der ihnen zugedachten Reichweite jedes Objekt vernichten können, das aus fester Materie besteht. Jeder, der eine unserer Waffen besitzt, ist den Soldaten der Kaiserin mehr als gewachsen. Jede unserer Waffen ist Mittelpunkt eines Energieschirms, der gegen jede andere Art von Energie vollkommenen Schutz gewährt. Gegen Keulen, Speere, Kugeln oder andere körperhafte Substanzen ist er wirkungslos, auf der anderen Seite ist eine kleine Atomkanone nötig, um ihn zu durchdringen.
    Sie werden deshalb verstehen, daß wir uns, bevor wir eine solche wirkungsvolle Waffe weggeben, zuerst vergewissern, daß sie nicht in unrechte Hände gerät. Ihre Verwendung zum Zwecke des Überfalls oder Mordes ist untersagt. Was Jagdgewehre betrifft, so dürfen damit nur bestimmte Tiere geschossen werden, wie sie von Zeit zu Zeit auf Listen in unseren Schaufenstern angeführt werden. Und schließlich darf ohne unsere Genehmigung keine einmal gekaufte Waffe weiter veräußert werden. Haben Sie das verstanden?“
    Fara nickte. Für den Augenblick hatte es ihm einfach die Sprache verschlagen. Wollte
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