Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 34: Sie starben auf Ragnarok

TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok
Autoren: Tom Godwin
Vom Netzwerk:
ein. Fenrir blieb an ihrer Seite.
    Sechs überraschte Offiziere, von denen einer die Uniform eines Kommandanten trug, zogen ihre Blaster. Doch sie waren viel zu langsam, und fünf von ihnen lagen auf dem Boden, noch bevor sie ihre Waffen in Anschlag gebracht hatten.
    Der Kommandant stand jetzt allein, seine Waffe halb erhoben, Fenrir sprang ihn an, und Humbolt rief den schnellen Befehl: „Entwaffne ihn!“
    Was nun folgte, war etwas, was die Tigerwölfe bei ihrem Training gelernt hatten: Fenrir schnappte kurz nach der Hand, die den Blaster hielt, und mit einem Aufschrei ließ der Kommandant die Waffe fallen.
    Aus weitaufgerissenen, ungläubigen Augen starrte er auf die Eindringlinge.
    „Wie … wie brachtet ihr das fertig?“ stotterte er in schwer verständlichem Terranisch. „Nur zwei von euch …“
    „Sprechen Sie nicht eher, bis Sie gefragt werden“, sagte Lake.
    „Nur zwei von euch …“ Der Gedanke schien seinen Mut zu festigen. Er lächelte höhnisch, und sein Ton wurde drohend. „Ihr seid nur zwei, aber hier im Schiff befinden sich noch genug Soldaten, die mit euch kurzen Prozeß machen werden. Wenn ihr euch sofort ergebt, lasse ich euch frei …“
    Lake schlug ihm mit dem Handrücken auf den Mund.
    „Sprechen Sie nicht“, befahl er wieder. „Und lügen Sie uns nicht an!“
    Tip und Freckles saßen immer noch auf Humbolts Schultern. Das Klopfen ihrer Herzen war zu hören, und er streichelte sanft die zitternden Bockshörnchen und versicherte ihnen: „Es ist jetzt alles gut“
    Dann rief er Charley Craig: „Charley, hast du es geschafft?“
    „Zwei von uns und ein Tigerwolf konnten in den Maschinenraum eindringen“, antwortete Charley durch Tip. „Und wie ist es euch ergangen?“
    „Norman und ich halten den Kontrollraum besetzt. Schalte den Antrieb aus, um sicherzugehen. Sobald das Schiff sich völlig in unserer Hand befindet, werde ich es dich wissen lassen.“
    Humbolt trat an den Bildschirm und stellte fest, daß der Kampf draußen vorüber war. Die überlebenden Gerns wurden gerade entwaffnet und in die Gefangenschaft geführt.
    „Wir haben gewonnen“, sagte John zu Lake.
    Aber kein Siegesgefühl war in ihm, keine Begeisterung. Sigyn lag einsam und blutend im Korridor des fremden Schiffes. Sigyn, die Spielgefährtin, mit der er aufgewachsen war, die neben ihm gekämpft und ihr Leben für ihn gelassen hatte …
    „Ich möchte nach Sigyn sehen“, sagte er zu Lake.
    Fenrir ging mit ihm. Die Tigerwölfin war noch am Leben. Sie hob ihren Kopf und berührte seine Hand mit ihrer Zunge, als er die Wunde untersuchte.
    Die Verletzung war schlimm, aber sie schien nicht tödlich. Humbolt arbeitete schnell und behutsam, um das Bluten einzudämmen.
    Als er fertig war, streichelte er den Kopf des Tieres und sagte: „Schön stilliegen, Sigyn, bis wir zurückkommen und dich holen. Warte auf uns. Fenrir wird bei dir bleiben.“
    Die Tigerwölfin knurrte leise, and Humbolt ließ die beiden Tiere allein.
    Lake blickte ihn fragend an, als er wieder den Kontrollraum betrat. „Sie wird leben“, sagte Humbolt froh.
    Dann wandte er sich an den Gern-Kommandanten. „Zuerst möchte ich wissen, wie es mit dem Krieg zwischen der Erde und dem Gern-Imperium steht, der vor zweihundert Jahren begann?“
    „Ich …“ Der Kommandant blickte unsicher auf Lake.
    „Sagen Sie die Wahrheit“, forderte Lake, „dann haben Sie nichts zu befürchten.“
    „Alle terranischen Kolonialplaneten sind bereits in unserer Hand“, begann der Kommandant. „Und bald wird auch die Erde von uns erobert sein.“
    „Und was ist mit den Terranern, die damals nach Athena gebracht wurden?“
    „Ihre Kindeskinder arbeiten als unsere Sklaven.“
    Humbolt nickte. „Das haben wir uns gedacht. Und jetzt“, sagte er scharf, „werden Sie allen Ihren Leuten, die sich noch hier auf dem Schiff befinden, den Befehl geben, ihre Quartiere aufzusuchen. Sie haben ihre Waffen in dem Korridor zurückzulassen und keinem unserer Männer Widerstand zu leisten, wenn diese das Schiff besetzen.“
    Der Kommandant versuchte zu widersprechen: „Und wenn ich mich weigere?“
    Lake lächelte böse.
    „Wenn Sie sich weigern, werden Sie dafür büßen.“
    Der Kommandant zögerte. Schweißtropfen standen auf seiner Stirn. Dann streckte er seine Hand aus, betätigte den Schalter der Hauptsprechanlage und sagte laut: „Alles herhören! Jeder suche sofort sein Quartier auf. Die Waffen werden in den Korridoren abgelegt. Keiner hat den Eingeborenen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher