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TS 34: Sie starben auf Ragnarok

TS 34: Sie starben auf Ragnarok

Titel: TS 34: Sie starben auf Ragnarok
Autoren: Tom Godwin
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war inzwischen in Dunkelheit übergegangen, und Humbolt rief wieder Chiara. „Jede Minute werden sie ihre Scheinwerfer einschalten und die Stadt in größte Helligkeit tauchen. Wenn du sie verdunkeln kannst, denke ich, haben wir gewonnen.“
    „Sie werden verdunkelt werden“, antwortete Chiara grimmig.
    Dann rief der Ragnarok-Führer Lake und Craig, die bereits ihre Stellungen bezogen hatten. Sie machten ihm Meldung, daß sie bereitstünden und nur auf den Angriffsbefehl warteten.
    „Aber wir haben Mühe, die Einhörner in Schach zu halten“, sagte Craig. „Sie sind unruhig und können es nicht erwarten, loszubrechen.“
    Humbolt drückte den Schalter des erbeuteten Kommunikators, aber er war tot, wie er es erwartet hatte. Die Gerns, denen das Mißgeschick der Vorausabteilung nicht verborgen geblieben war, hatten eine andere Wellenlänge gewählt, so daß er nicht ihre Befehle abhören konnte.
    Fenrir und Sigyn standen immer noch gehorsam im Innern des Hauses. Humbolt sprach ruhig mit ihnen und versuchte klare Gedankenbilder in seinem Gehirn zu fassen.
    Er setzte Tip auf Sigyns Schulter und sagte: „Sigy, es gibt jetzt eine Aufgabe für dich und Tip – eine gefährliche Aufgabe. Hört beide gut zu …“
    Während er ihnen den Plan mitteilte, blickten Sigyns gelbe Augen und die dunklen des kleinen Bockshörnchens ernst und aufmerksam in die seinen.
    „Sigyn, schleiche dich mit Tip zu den Nicht-Menschen. Setze ihn im Gras in der Nähe der Schiffsschleuse ab. Tip, du verbirgst dich dort. Wenn die Gerns herauskommen, belausche sie und übermittle uns, was sie sprechen.
    Habt ihr beide verstanden?“
    Sigyn stieß ein Knurren aus, das Zustimmung bedeutete. Aber Tip klammerte sich mit seinen kleinen Pfoten an Humbolts Handgelenk und wimmerte: „Nein! Angst, Angst …“
    „Du mußt es tun, Tip“, redete Humbolt ruhig auf das Tier ein. „Sigyn wird ganz in deiner Nähe bleiben und über dich wachen.“ Dann wandte er sich wieder an Sigyn. „Wenn das Hornsignal ertönt, läufst du mit Tip zu mir zurück.“
    Wieder gab Sigyn den Laut des Verstehens von sich, und Humbolt berührte sanft die beiden Tiere und hoffte von ganzem Herzen, daß dies kein endgültiger Abschied sein möge.
    „In Ordnung, Sigyn, geh jetzt.“ Die Tigerwölfin verschwand mit dem Bockshörnchen in der aufziehenden Nacht. Fenrir stand mit gesträubtem Fell an seinem Platz, sah seiner Gefährtin nach und beobachtete dann die Rampe, auf der die Gerns auftauchen würden.
    „Wo ist Freckles?“ fragte John Humbolt.
    „Hier“, meldete sich jemand und kam mit Tips Gefährtin heran.
    Humbolt nahm das Bockshörnchen und setzte es auf seine Schulter. Der erste Scheinwerfer strahlte auf und tauchte die Umgebung in ein hartes, weißes Licht. In diesem Augenblick war Sigyn mit dem kleinen Tip unter der Rampe verschwunden.
    Zwei weitere Scheinwerfer blitzten auf und erleuchteten die Stadt. Dann kamen die Gerns.
    Sie drängten aus der Luftschleuse und formierten sich am Fuß der Rampe zu einer Marschkolonne, die sich sofort auf die Stadt zu in Bewegung setzte.
    Fast. hatte die Spitze der Kolonne den halben Weg bis zum Wall zurückgelegt, als der Schiffskommandant in der Schleuse erschien.
    Da übermittelte Tip durch Freckles die erste Meldung, die der Gern-Kommandant durch seinen Kommunikator empfing: „Unsere Strafexpedition nähert sich der Stadt, Kommandant.“
    Der Kommandant bestätigte die Meldung und sagte: „Die Störimpulse des Hauptintegrators sind auf die Schlüsselzahlen der erbeuteten Blaster eingestellt worden. Wenn die Eingeborenen versuchen sollten, die Waffen abzufeuern, werden wir kaum viele Gefangene machen …“
    Humbolt horchte auf. Demnach konnten also die Gerns durch gelenkte Impulse die Ladungen der erbeuteten Blaster zum Explodieren bringen, sobald auf den Feuerknopf gedrückt wurde. Vor 200 Jahren hatten die Gerns noch keine solche Vorrichtung …
    Humbolt rief schnell Chiara und die anderen Gruppen, um ihnen von dem, was er soeben vernommen hatte, zu berichten. „Wir müssen andere Blaster erbeuten, deren Schlüsselzahlen ihnen unbekannt sind“, endete er.
    Dann nahm er den Blaster aus seinem Gürtel und legte ihn auf den Boden. Die Vorderreihen der Gerns waren inzwischen fast bis zum Wall vorgedrungen.
    Blasterstrahlen zuckten aus den Geschütztürmen und begannen ihr Vernichtungswerk.
    Als die Gerns nach wenigen Augenblicken den Beschuß wieder einstellten, war der Wall auf dreihundert Fuß Breite zerstört. Riesige
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