Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter
Autoren: Roger Lee Vernon
Vom Netzwerk:
Stunde oder zwei dazu. Eigentlich dachte ich, wir hätten etwas Wichtiges hier zu besprechen.“
    „Roboter sind in Ihren Augen also unwichtig? Sehr interessant, dies von Ihnen zu hören, Mr. Lietz, da Sie doch für die Produktion verantwortlich sind.“ Zu Harrys Erleichterung ließ Bockerson das Thema fallen und blätterte wieder in seinen Papieren: „Mr. Talbert scheint abermals einen Auftrag zur Zufriedenheit ausgeführt zu haben“, fuhr Bockerson fort und blickte Dave herausfordernd an. Talbert saß ungerührt, ein Mann, den nichts und niemand, nicht einmal ein George Bockerson, erschüttern konnte.
    „Lassen Sie mich, bevor wir auf das eigentliche Thema kommen, die augenblickliche Lage noch einmal rückschauend zusammenfassen“, sagte Bockerson, sich in seinem Sessel zurücklehnend. „1945 hatten wir die erste primitive Atombombe, 1960 Langstreckenraketen, die Superatomköpfe auf Entfernungen bis zu siebentausend Meilen mit tödlicher Sicherheit ins Ziel brachten. Ein neuer Weltkrieg schien unvermeidlich, aber bevor er ausbrach, wurden von mehreren Großmächten zugleich die ersten Schutzglocken entwickelt. Der Nahostkrieg von 1967 – 68 war ein Krieg innerhalb enger Grenzen, ähnlich wie der Koreakrieg. Seitdem hat es keine kriegerische Auseinandersetzung gegeben, eben dank dieser Erfindung.
    Diese Schutzglocken, unsichtbare Energieschirme, wurden zuerst über wichtige Städte wie New York gelegt, später schirmten sie ganze Länder und Kontinente ab. Heute verfügen sowohl die asiatische als auch die amerikanische Allianz über derartige Verteidigungsanlagen. Weder Flugzeuge, noch Schiffe oder Truppen können durch diese Schirme dringen, Raketengeschosse werden abgelenkt, und selbst atomare Waffen verursachen höchstens eine leichte Erschütterung. Natürlich mußten ungeheure Mittel in diesen Anlagen investiert werden, aber sie zahlten sich aus, weil die Streitkräfte auf einen Bruchteil vermindert werden konnten. Selbst die den Allianzen nicht angehörenden neutralen Staaten Europas und Afrikas verfügen heute über diese Schutzglocken, die ihre Ländergrenzen garantieren. So war die Situation bis vor wenigen Monaten.“
    Bockerson machte eine Pause und grinste beim Anblick der gelangweilten Gesichter seiner Zuhörer. Nur Terry schien ganz Ohr zu sein, aber das lag in seiner Roboternatur.
    „Diese ganze Entwicklungsperiode war die große Zeit für die Spione aller Länder“, fuhr Bockerson fort, nachdem sein Grinsen erloschen war.
    „Was hat das alles mit uns zu tun?“ warf Lietz gelangweilt ein. „Ich dachte, wir würden hier etwas Neues erfahren, und statt dessen erzählen Sie uns …“
    „Warten Sie ab“, erwiderte Bockerson. „Sie kommen noch auf Ihre Kosten. Zuerst muß ich Ihnen sagen, daß mir außergewöhnliche Vollmachten übertragen worden sind. Vollmachten, die so weit gehen, daß es von mir abhängt, ob Sie, Mr. Lietz, morgen noch im Amt sind. Doch lassen Sie mich in meinen Ausführungen fortfahren. Ich sagte, daß die Erfindung der Schutzglocken eine Periode verstärkter Spionageversuche zur Folge hatte. Sie alle erinnern sich wohl, daß verschiedentlich Unternehmen gestartet wurden, um auch in unserem Lande die Stromquellen der Schutzglocken zu stören und damit ihre Wirkung aufzuheben. Aber die Versuche scheiterten, und der Weltfrieden wurde gewahrt. Nun gelang uns vor drei Wochen eine Erfindung, durch die die Welt aus den Angeln gehoben werden könnte. Wenn ich ,uns’ sage, so meine ich, genau genommen, Doktor Leslie Raybitz. Er entwickelte ein Gerät, das er ,Penetrator’ nannte. Was sich tatsächlich dahinter verbirgt, läßt sich mit einem Satz sagen: das Ende der Unverletzbarkeit aller nationalen Grenzen! Vor dem Penetrator verliert jede Schutzglocke ihre Wirksamkeit! Einzelne Personen, ferngesteuerte Raketen, Schlachtschiffe – sie alle können, mit dem Penetrator ausgerüstet, jede Schutzglocke durchdringen. Es war uns bekannt, daß die Asiatische Allianz ebenfalls an diesem Problem arbeitete. Sobald unser Versuch gelungen war, standen uns alle Wege offen, den Stand der Forschung bei unseren Gegnern zu erkunden.“
    Bockerson unterbrach sich, seine Blicke wanderten zu Dave Talbert, der mit völlig unbeteiligter Miene seine Fingernägel musterte.
    „Mr. Talbert“, so fuhr Bockerson fort, während er seine Rechte in die Tasche versenkte, „hat seinen Auftrag mit der ihm eigenen Gründlichkeit ausgeführt und dabei erheblichen Mut wie auch außerordentliche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher