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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter
Autoren: Roger Lee Vernon
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Stumpf saß, durch eine Lederkappe gehalten, eine metallene Vorrichtung mit verschiedenen Einbuchtungen, die Gewinde aufwiesen. Dr. Baskin stieß einen Ruf der Überraschung aus. „Genau wie bei den Robotern!“ murmelte er verblüfft. „Zur Aufnahme von Werkzeugen bestimmt.“
    „Richtig“, nickte Bockerson. „Sogar von Harry Lietz angefertigt. Vielleicht wäre Ihnen dieser Gedanke auch gekommen, wenn Sie den Arm verloren hätten, sich aber für Ihr Leben gern mit technischen Arbeiten befassen. – Und nun zu Ihnen, Mr. Sinclaire! Sie haben meine Fragen nicht beantwortet. Wie hätte ich den Diebstahl ohne die erforderlichen Ortskenntnisse ausführen können?“
    „Sie hatten einen Komplizen!“ sagte Dave Talbert und sprang auf. „Warum sollte nicht ein anderer die Bombe am Modell befestigt und Ihnen den Weg zum Labor und zu den Plänen gewiesen haben! Mr. Bockerson, es sieht schlecht für Sie aus! In wenigen Minuten wird ein Psycho-Stuhl hier sein, und dann werden Sie Farbe bekennen, ob Sie wollen oder nicht!“
    Norma Cummings trat an die Seite Bockersons, ihre Augen funkelten. Als sie den Arm hob, blitzte der Lauf einer Pistole in ihrer Hand. „Nehmen Sie die Hände hoch, Mr. Sinclaire, Mr. Talbert und Dr. Baskin!“ befahl sie hart.
    Zögernd folgten die Männer dem unmißverständlichen Befehl. Bockerson lächelte, sein anerkennender Blick streifte das Mädchen. „Danke, Norma, Sie haben die Situation wieder einmal gerettet“, sagte er halblaut.
    Staunen, Verwirrung und Enttäuschung malten sich in Sinclaires Zügen. Sekundenlang kämpfte er mit sich, dann hatte der Verstand den Sieg über seine Gefühle davongetragen.
    „Terry, greif an!“ befahl er. „Beide – den Mann und das Mädchen!“
    Terry rührte sich nicht, er starrte mit leerem Gesicht an seinem Herrn vorbei.
    „Geben Sie sich keine Mühe, Russ. Ich habe Terry durch einen kleinen Eingriff außer Funktion gesetzt, während Sie Ihre romantische Geschichte zum Besten gaben“, sagte Norma Cummings. „Nehmen Sie ihnen die Waffen ab, Mr. Bockerson, damit wir diesen Raum ungefährdet verlassen können.“
    „Meine Männer sind auf dem Weg hierher“, sagte Sinclaire drohend. „Machen Sie keinen Unsinn, Bockerson. Sie können uns nicht mehr entkommen – Sie und Norma Cummings, Ihre Komplizin!“
    „Ihre Männer werden ein leeres Nest vorfinden, fürchte ich“, erwiderte Bockerson ruhig, während er die drei Männer um ihre Waffen erleichterte. „Bis sie hier sind, haben wir Sie in ein sicheres Versteck geschafft, und sie können das Haus durchsuchen, so oft und. so lange sie wollen.“
     
    *
     
    Der Raum im Keller des Hauses war feucht und fensterlos. Er maß knapp siebenmal zehn Fuß, und die mit raffinierten Schlössern gesicherte Tür widerstand allen Anstrengungen der drei Männer, die sich schließlich in ihr Schicksal ergeben hatten. Ein abgetretener grauer Teppich bedeckte den Boden, vier Sessel standen an den Wänden. In einer Ecke befand sich eine Waschgelegenheit, ein winziger Nebenraum war als Toilette vorgesehen.
    Mitternacht war längst vorüber, ohne daß die Männer aus Sinclaires Amt in Erscheinung getreten wären. Bockerson hatte es also geschafft, sie mit einer Ausrede abzuspeisen und wieder fortzuschicken. Dave Talbert hatte es sich auf dem Teppich bequem gemacht und schlief fest. Dr. Baskin lag neben ihm, Carpenter kauerte reglos in einem der Sessel. Nur Russ fand keine Ruhe. Mit geballten Fäusten durchquerte er immer wieder den Raum, eine steile Falte zwischen den Brauen, leise Verwünschungen vor sich hinmurmelnd.
    Es waren zwei Dinge, die er nicht zu fassen vermochte. Wie hatte er sich, endlich am Ziel, in letzter Minute noch überlisten lassen können? Jetzt wußte er, daß er mit einem letzten verzweifelten Versuch Bockersons, sich zu retten, hätte rechnen müssen. Nach dem Studium der Akten stand fest, daß nur Bockerson als Dieb in Betracht kam. Zu selbstsicher, zu überzeugt, den Sieg schon in der Tasche zu haben, war Russ in diese letzte Begegnung mit dem Gegner gegangen. Die Niederlage schmerzte sehr, aber sie traf nur seinen beruflichen Ehrgeiz, nicht sein Herz.
    Der Pfeil, den Norma Cummings hinterhältig auf ihn abgeschossen hatte, war tiefer gedrungen. Zum erstenmal in seinem Leben hatte Russ sich in Liebe zu einer Frau hingezogen gefühlt und seine Gefühle, wie er glaubte, erwidert gefunden. Und nun dies! Norma als Komplizin eines Verbrechers!
    Russ preßte die Hände gegen die dröhnenden
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