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TS 32: Stunde der Roboter

TS 32: Stunde der Roboter

Titel: TS 32: Stunde der Roboter
Autoren: Roger Lee Vernon
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Dave“, stieß er hervor. „Bei dieser Dunkelheit können sie sich hinter jedem Hausvorsprung verbergen, ohne daß wir sie sehen.“
    Ein Hubschrauber erschien über ihnen und warf neue Leuchtschirme, die die Nacht zum Tage machten. Ein Maschinengewehr bellte, zwei Schatten lösten sich ein Stück weiter die Straße hinauf aus einem Hauseingang und jagten davon. Beim zweiten Anflug des Jägers spritzte Leuchtspurmunition zwischen die beiden Männer und warf sie zu Boden.
    „Verdammt, sie bringen sie um!“ schrie Dave grollend und stürmte weiter. Er erreichte die reglosen Gestalten, sein Blick glitt über die beiden Männer, die noch Lebenszeichen von sich gaben. Der eine war klein und hager, dunkles Haar hing ihm wirr ins Gesicht. Der andere war der Mann, den Dave suchte – der Dicke mit den beringten Fingern. Er lag auf dem Rücken in einer großen Blutlache und war bewußtlos. Dave beugte sich über ihn und untersuchte ihn mit geschickten Griffen.
    „Schwer verletzt, aber er wird am Leben bleiben“, hörte Russ ihn murmeln. „Er muß am Leben bleiben, um uns alles sagen zu können, was er weiß.“
    Dave stand auf und winkte einen Hubschrauber, der dicht über ihnen kreiste, herab. Er wartete, bis die beiden Verwundeten untergebracht waren, dann nickte er und ging wortlos davon.
    Erst eine volle Stunde später fand Fred Zilkman die angezapfte Leitung, und es wurde drei Uhr morgens, bis die Stadt wieder in hellem Licht erstrahlte. Sanitätswagen und Reparaturtrupps rasten durch die Straßen. Sie beseitigten die Trümmer abgestürzter Lufttaxis und bargen die zahlreichen Toten und Verletzten. Sobald die Verkehrseinrichtungen wieder einwandfrei arbeiteten, flogen Russ, Norma, Dave und Terry in einem Lufttaxi zu dem Laborgelände, um Dr. Raybitz einen erneuten Besuch abzustatten.
    Norma und Russ saßen dicht beieinander, und Sinclaire unterhielt sich leise mit dem Mädchen.
    „Ich hoffe, daß es in den Labors kein Unglück gegeben hat“, sagte er nachdenklich. „Noch wissen wir nicht, ob der Gegner nicht dort auch einen Überraschungsschlag vorhatte. Wenn man sich vorstellt, daß in den entscheidenden Stunden alle Schutzglocken New Yorks nicht arbeiteten …“
    „Nicht bei uns“, sagte Norma. „Ich dachte, Sie wüßten, daß wir einen eigenen Atommeiler zur Krafterzeugung haben. Was in der Stadt geschah, hatte keinen Einfluß auf das Laborgelände.“
    „Natürlich, ich hatte es vergessen“, erwiderte Russ aufatmend. „Es gab ja damals eine heftige Diskussion wegen der Sonderwünsche, die Dr. Raybitz hatte. Heute wird er triumphieren, aber Bockerson ist anderer Ansicht. Er steht nach wie vor auf dem Standpunkt, daß ich mich mehr um die Vorgänge in den Laboratorien hätte kümmern müssen.“
    „Es hat nie Beanstandungen gegeben, bis zu dem Tag, an dem die Pläne verschwanden“, wandte Norma ein. „Oder wollen Sie Dr. Raybitz mit Harry Lietz vergleichen, dessen Nachlässigkeit und Gewissenlosigkeit im Grunde die Ursache für den Umsturzversuch war?“
    „Natürlich nicht“, wehrte Russ ab. „Aber die Pläne sind fort, und das ist im Grunde ein noch schlimmerer Schlag. Ein Geheimnis, an dem beide Seiten jahrelang arbeiteten, in den Händen unserer Gegner, die sich nicht mit der Eroberung der Stadt New York begnügen werden.“
    Norma schüttelte den Kopf, ihre Stirn krauste sich. „Und was werden Sie mit dem Penetrator beginnen, wenn die Pläne wieder in Ihren Händen sind?“
    „Der Regierung zur Verfügung stellen, was sonst?“ antwortete Russ ohne Zögern.
    „Und wozu wird die Regierung die Erfindung verwenden?“
    „Ich verstehe Sie nicht. Was soll die Frage?“
    „Ich möchte wissen, ob man die Erfindung Doktor Raybitz’ dazu benutzen wird, die Asiatische Allianz zu vernichten.“
    „Wahrscheinlich! Sie sind unsere Feinde, eine ständige Bedrohung unserer Zivilisation, unserer Freiheit.“
    „Und das nennen Sie eine Lösung? Ein triumphierendes Amerika, das dem geschlagenen Gegner seine Friedensbedingungen diktiert?“
    „Nicht unbedingt“, erwiderte Russ unbehaglich. „Betrachten wir die Sache andersherum. Was würden die Asiaten tun, wenn sie den Penetrator besäßen?“
    „Sie würden versuchen, uns zu vernichten. Ich zweifle nicht daran. Behaupten wir aber nicht immer, wir seien besser und zivilisierter als sie? Haben wir denn ein Recht, weiterzuleben, wenn die anderen untergehen?“
    „Recht oder Unrecht, immer werden die Mächte versuchen, einander zu unterjochen. Das
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