Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
Vom Netzwerk:
ein genau beschriebenes Schiff mit zwei
ebenso genau beschriebenen Mördern zu verfolgen.
    „Jetzt passen Sie gut auf“, sagte Devers, und
schaltete zweitausend Meilen über der Oberfläche des
Planeten auf den Hyperantrieb. Der Sprung in so großer
Nähe einer planetarischen Masse ließ Barr
bewußtlos werden. Aber als sie Lichtjahre von Trantor
entfernt wieder in den gewöhnlichen Raum tauchten, war weit
und breit keine Spur mehr von ihren Verfolgern zu sehen.
    Devers meinte stolz: „Es gibt kein Schiff im ganzen
Imperium, das es mit meinem aufnimmt. Aber wohin sollen wir
fliehen? Was sollen wir tun?“
    Barr wälzte sich auf seiner Pritsche. Die Wirkung des
Sprunges hatte noch nicht ganz nachgelassen, und jeder einzelne
Muskel tat ihm weh. Er sagte: „Wir brauchen gar nichts zu
tun. Alles ist vorbei. Hier!“
    Er gab Devers die Reichsnachrichten. Die Schlagzeilen
genügten dem Händler.
    „Zurückgerufen und verhaftet – Riose und
Brodrig“, murmelte Devers. Er sah Barr fassungslos an.
„Warum?“
    „Das steht nicht da, aber was macht das aus? Der Krieg
mit der Stiftung ist vorbei, und in diesem Augenblick beginnt die
Revolte auf Siwenna. Lesen Sie nur. Wir werden in irgend einer
Provinz haltmachen und uns um Einzelheiten kümmern. Und
jetzt werde ich schlafen gehen, wenn es Ihnen nichts
ausmacht.“
    Und das Handelsschiff kehrte mit immer länger werdenden
Sprüngen quer durch die Galaxis zur Stiftung
zurück.

 
9
     
    Lathan Devers fühlte sich nicht recht wohl. Er hatte
einen Orden bekommen und hatte mit stoischer Ruhe die Rede des
Bürgermeisters über sich ergehen lassen. Damit war sein
Anteil an dem Zeremoniell erledigt, aber er mußte
natürlich noch bleiben. Und genau dieses Zeremoniell war es
– ein Zeremoniell, bei dem man nicht laut gähnen
durfte und bei dem man nicht gemütlich die Beine auf den
Tisch legen durfte – das ihn dazu bewogen hatte, sein Leben
dem Weltraum zu verschreiben.
    Die siwennische Delegation, mit Ducem Barr an der Spitze,
unterschrieb die Konvention, und Siwenna war als erste Provinz
direkt aus der politischen Herrschaft des Imperiums in die
wirtschaftliche der Stiftung übergegangen.
    Fünf Linienschiffe des Imperiums – gekapert, als
Siwenna hinter den Linien der Grenzflotte des Imperiums
rebellierte – zogen am Himmel vorbei und schossen eine
Salve Ehrensalut, als sie die Stadt überflogen.
    Und jetzt gab es nur mehr Trinksprüche, Etikette und
Reden, nichts als Reden.
    Eine Stimme rief ihn. Es war Forell, der Mann, der – wie
Devers sich gerade gedacht hatte – zwanzig Leute wie ihn
mit den Gewinnen eines einzigen Tages kaufen konnte – aber
jetzt winkte er Devers freundlich zu.
    Er trat auf den Balkon in die kühle Nachtluft hinaus und
verbeugte sich formvollendet. Auch Barr war da. Er lächelte
und sagte: „Devers, Sie müssen mir helfen. Man
behauptet, ich sei zu bescheiden.“
    „Devers“, Forell nahm die dicke Zigarre aus dem
Mund, „Lord Barr behauptet, Ihr Flug zur Hauptstadt des
Reiches hätte mit der Ablösung General Rioses gar
nichts zu tun gehabt.“
    „Das stimmt, Sir“, meinte Devers. „Wir haben
den Kaiser überhaupt nicht zu Gesicht bekommen. Die Berichte
über das Gerichtsverfahren, die wir auf der Heimreise
aufschnappten, bewiesen, daß das Ganze nichts anderes als
ein abgekartetes Spiel war. Es wurde bei Gericht behauptet,
daß der General umstürzlerische Absichten gehabt
habe.“
    „Und er war unschuldig?“
    „Riose?“ unterbrach Barr. „Ja, bei der
ewigen Galaxis, er war unschuldig. Brodrig war zwar im
allgemeinen ein Verräter, aber an den Verbrechen, die man
ihm bei ‘der Verhandlung in die Schuhe schob, traf ihn
keine Schuld. Das Ganze war ein klarer Fall von Rechtsbeugung,
aber eine notwendige und unvermeidbare Rechtsbeugung.“
    „Und zwar psychohistorisch notwendig, nehme ich
an.“ Forell ließ das Wort förmlich auf der Zunge
zergehen.
    „Genau das.“ Barr wurde wieder ernst. „Ich
bin vorher nie darauf gekommen. Aber als alles vorüber war
und ich die Lösung sozusagen im Buch nachsehen konnte, Wurde
mir alles klar. Jetzt können wir sehen, daß der
soziale Hintergrund des Reiches jede Art von Eroberungskriegen
seitens des Reiches unmöglich macht. Unter schwachen Kaisern
wird es von ehrgeizigen Generalen zerrissen, die sich um den in
Wirklichkeit wertlosen und für sie todbringenden Thron
streiten. Unter starken Kaisern aber befindet sich das
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher