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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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Bürgermeisters.
    Der Bürgermeister schaltete den Sichtapparat ab und
lehnte sich zurück. „Was halten Sie davon,
Sutt?“
    „Mallow würde einen guten Schauspieler
abgeben“, meinte Sutt und runzelte nachdenklich die
Stirn.

 
2
     
    Als Hober Mallow Sutt verlassen hatte, hatte er noch eine
andere Verabredung gehabt. Er hatte seinem Gegenüber lange
zugehört, ohne ihn zu unterbrechen, und jetzt sagte er:
„Ja, ich habe schon von Ihren Bemühungen gehört,
den Händlern einen Sitz im Rat zu verschaffen. Aber was soll
ich dabei tun, Tinter?“
    Jaim Tinter, ein Mann, der jedem erzählte, der es wissen
wollte, daß er einer der ersten Ausländer gewesen war,
der in der Stiftung eine Laienausbildung erhalten hatte,
lächelte.
    „Ich weiß genau, was ich will“, sagte er.
„Erinnern Sie sich, wie wir uns vor einem Jahr das erste
Mal getroffen haben?“
    „Beim Händlerkongreß.“
    „Ja. Diese Versammlung hat doch praktisch nach Ihrer
Pfeife getanzt. Die Händler hören auf Sie, und die
Leute in der Stiftung mögen Sie auch. Sie sind genau das,
was die Leute wollen.“
    „Na schön“, meinte Mallow trocken,
„aber warum gerade jetzt?“
    „Weil jetzt unsere große Chance ist. Wissen Sie,
daß der Kultusminister zurückgetreten ist? Die
Aktionspartei hat gerade ihren Tiefpunkt erreicht, und wenn wir
jetzt Gleichberechtigung für die Händler verlangen,
dann geben wir ihr damit den Todesstoß.“
    Mallow flegelte sich in den weichen Sessel und blickte auf
seine Finger. „Nichts zu machen. Tut mir leid, Tinter, aber
ich muß nächste Woche geschäftlich verreisen. Sie
müssen sich schon einen anderen suchen.“
    Tinter starrte ihn ungläubig an.
„Geschäftlich? Was für ein Geschäft
denn?“
    „Staatsgeheimnis. Ich hatte gerade eine Unterredung mit
dem Sekretär des Bürgermeisters.“
    „Mit Schlange Sutt?“ Jaim Tinter war
plötzlich erregt. „Das ist nichts als ein Trick. Der
Hund will Sie loswerden! Mallow …“
    „Langsam!“ Mallow unterbrach den anderen.
„Regen Sie sich nicht auf. Wenn es ein Trick ist, dann
komme ich eines Tages zurück und rechne mit ihm ab. Wenn es
kein Trick ist, dann spielt Ihr Freund Sutt direkt in unsere
Hände. Hören Sie zu, es steht ums eine Seldon-Krise
bevor.“
    Mallow wartete auf eine Reaktion das anderen, aber sie kam
nicht. Tinter sah ihn nur verständnislos an, als warte er
auf eine Erklärung, und sagte dann: „Was ist denn eine
Seldon-Krise?“
    „Heilige Galaxis. Haben Sie denn während Ihrer
Schulzeit gefaulenzt? Was soll denn eine so dumme
Frage?“
    Der Ältere runzelte die Stirn. „Können Sie mir
nicht erklären …“
    Mallow gewann langsam seine Fassung wieder. „Muß
ich ja wohl. Also hören Sie zu: Als das Galaktische Imperium
zusammenzubrechen begann, und die Peripherie kurz vor dem Abfall
vom Reiche stand, gründeten Hari Seldon und seine
Psychologen eine Kolonie. Und diese Kolonie war unsere Stiftung,
genau inmitten der Peripherie. Die Absicht, die Seldon dabei
leitete, war die, hier ein Asyl für Wissenschaft, Kunst und
Technik zu schaffen, das dereinst den Kern eines zweiten Reiches
bilden könnte.“
    „Ach so, ja, natürlich …“
    „Ich bin noch nicht fertig“, sagte der
Händler kühl. „Der zukünftige Kurs der
Stiftung wurde gemäß der Psychohistorik festgelegt,
die damals in höchster Blüte stand, und die
äußeren Umstände wurden so eingerichtet,
daß uns eine Reihe von Krisen ohne unser weiteres Zutun
schnell auf den Weg zu einem künftigen galaktischen Imperium
führen würde. Jede dieser Krisen, jede Seldon-Krise, stellt einen neuen Abschnitt in unserer
Geschichte dar. Und jetzt nähern wir uns einer –
unserer dritten.“
    „Ja, natürlich, stimmt!“ Tinter zuckte die
Schultern. „Ich hätte mich daran erinnern müssen
– aber wissen Sie, ich bin schließlich auch nicht
mehr der Jüngste, und es ist lange her, daß ich die
Laienschule besucht habe, länger als bei Ihnen.“
    „Freilich, das hat ja auch nichts zu sagen. Worauf es
ankommt, ist, daß man mich mitten in diese neue, im
Entstehen begriffene Krise hineinschickt. Ich weiß nicht,
was sein wird, wenn ich zurückkomme, denn schließlich
ist jedes Jahr eine Ratswahl.“
    Tinter blickte auf. „Haben Sie schon eine
Spur?“
    „Nein.“
    „Haben Sie schon bestimmte Pläne?“
    „Keine.“
    „Aber …“
    „Kein aber. Hardin hat einmal gesagt: ‚Wenn man
Erfolg haben will, genügt es
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