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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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Sie bitte den Vorhang zuziehen, Kommdor.
Kleines Fräulein, direkt an der Schließe ist ein
Knopf. Würden Sie ihn bitte nach oben schieben. Tun
Sie’s nur, es passiert Ihnen bestimmt nichts.“
    Das Mädchen gehorchte und erstarrte vor Staunen.
„Oh – oh!“
    Sie war von der Hüfte aufwärts in einen blassen
Schimmer ständig wechselnder Farben gehüllt. Es war,
als hätte jemand das Nordlicht vom Himmel geholt und aus ihm
einen Umhang gemacht.
    Das Mädchen trat zum Spiegel und betrachtete sich
fasziniert.
    „Hier, nehmen Sie das auch noch.“ Mallow reichte
ihr eine Halskette, aus unscheinbaren Steinen. „Legen Sie
sie um den Hals.“
    Das Mädchen gehorchte wieder, und jeder Stein wurde zu
einer Flamme, die in Purpur und Gold erstrahlte.
    „Wie gefällt es Ihnen?“ fragte Mallow. Das
Mädchen gab keine Antwort, aber aus ihren Augen sprach die
Bewunderung. Der Kommdor winkte ungeduldig. Sie schob
zögernd den Knopf wieder nach unten, und der Glanz
verblaßte. Dann ging sie – aber sie nahm eine
Erinnerung mit, die sie Zeit ihres Lebens nicht mehr verlassen
würde.
    „Es gehört Ihnen, Kommdor“, sagte Mallow,
„für die Kommdora. Betrachten Sie es als ein kleines
Geschenk der Stiftung.“
    „Hm – m – m.“ Der Kommdor drehte den
Gürtel und die Halskette in der Hand, als schätze er
ihr Gewicht. „Wie funktioniert das?“
    Mallow zuckte die Achseln. „Das ist eine Frage, die Sie
unseren Technikern stellen müssen. Aber jedenfalls
funktioniert es auch ohne priesterliche Hilfe.“
    „Nun, es ist schließlich nur Tand für Frauen.
Was kann man damit anfangen? Wie kann man damit Geld
verdienen?“
    „Sie haben Bälle, Empfänge, Banketts, nehme
ich an?“
    „Ja.“
    „Können Sie sich vorstellen, was eine Frau für
so etwas bezahlen würde? Mindestens zehntausend
Kredite.“
    Der Kommdor brachte kein Wort mehr heraus, aber seine Augen
leuchteten gierig.
    „Und da die Energiequelle dieser Stücke nur sechs
Monate lang hält, werden Sie Nachschub benötigen. Wir
können Ihnen diese Dinger in beliebiger Menge liefern. Der
Preis ist der Gegenwert von tausend Krediten pro Stück in
bearbeitetem Eisen. Das macht 900 Prozent Profit für
Sie.“
    Der Kommdor zupfte an seinem Bart und rechnete fieberhaft.
„Ewige Milchstraße, meine Höflinge werden sich
darum reißen. Ich werde das Angebot klein halten und zu
Höchstpreisen verkaufen. Natürlich darf niemand
erfahren, daß ich persönlich …“
    „Wenn Sie Wert darauf legen sollten, erkläre ich
Ihnen, was man mit Aktien für Kunststückchen machen
kann, z. B. wie man als Aktionär im Verborgenen bleiben kann
und doch seine Dividenden kassiert. Und wenn Sie dann noch etwas
anderes hinzunehmen wollen, gäbe es da noch unsere
Haushaltgeräte. Wir haben Öfen, mit denen Sie jede Art
von Fleisch innerhalb von zwei Minuten garkochen können. Wir
haben Messer, die nie geschärft werden müssen. Wir
haben eine komplette Waschanstalt, die man in einen
mittelgroßen Schrank packen kann und die vollautomatisch
arbeitet. Ebensolche Geschirrspülmaschinen. Ebensolche
Möbelreiniger, Bodenpflegemaschinen – nun, alles, was
Sie wollen. Überlagen Sie sich, wie Ihre Beliebtheit noch
steigen wird, wenn Sie Ihrem Volk solche Dinge zugänglich
machen. Denken Sie daran, welchen Zuwachs an – äh
– weltlichen Gütern Sie bekommen werden, wenn all
diese Dinge nur unter Regierungsmonopol mit einem Profit von 900
Prozent erhältlich sein werden. Für die Abnehmer ist es
das Geld wert, das sie dafür bezahlen, und niemand braucht
zu erfahren, um welchen Preis wir an Sie liefern. Und, ich
wiederhole noch einmal, kein einziger dieser Apparate braucht von
Priestern bedient zu werden. Jeder Beteiligte bekommt also, was
er will.“
    „Außer Ihnen, scheint mir. Was bekommen
Sie?“
    „Genau das gleiche, was jeder Händler der Stiftung
nach dem Gesetz zu bekommen hat. Meine Männer und ich
bekommen die Hälfte aller Profite, die wir erzielen. Sie
brauchen nur alles zu kaufen, was ich Ihnen anbiete, und wir
werden uns beide recht gut stellen. Wirklich recht
gut.“
    Der Kommdor schien dieser Gedanke sehr zu behagen. „Was
sagten Sie, wollten Sie als Bezahlung haben? Eisen?“
    „Ja, und Kohle und Bauxit. Auch Tabak, Pfeffer,
Magnesium, Hartholz. Alles Dinge, von denen Sie genug
haben.“
    „Das klingt nicht übel.“
    „Das finde ich auch. Oh, da wäre noch etwas, was
mir gerade einfällt. Ich könnte
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