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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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Ihre Fabriken mit neuen
Werkzeugmaschinen ausstatten.“
    „Eh? Wie geht das?“
    „Nun, nehmen wir einmal Ihre Stahlgießereien. Ich
habe nette, kleine Apparate, mit denen man in der
Stahlbearbeitung die Herstellungskosten um ein Wesentliches
senken könnte. Sie könnten dann die Preise um
fünfzig Prozent reduzieren und sich immer noch mit den
Fabrikanten die recht ansehnlichen Gewinne teilen. Ich will Ihnen
etwas sagen, ich kann Ihnen genau zeigen, was ich damit meine,
wenn Sie mir eine Vorführung meiner Apparate
ermöglichen. Haben Sie eine Gießerei in dieser Stadt?
Es dauert nicht lange.“
    „Das ließe sich machen, Mallow. Aber morgen,
morgen. Wollen Sie nicht heute mit uns zu Abend
speisen?“
    „Meine Männer …“ begann Mallow.
    „Die sollen ruhig alle kommen“, sagte der Kommdor
großzügig. „Sozusagen als ein Symbol der
Verbrüderung unserer Völker. Aber um eines bitte ich
Sie.“ Sein Gesicht wurde plötzlich wieder ernst.
„Kein Wort von Ihrer Religion! Glauben Sie ja nicht,
daß Sie jetzt Ihren Missionaren eine Bresche geschlagen
haben.“
    „Kommdor“, meinte Mallow trocken, „ich gebt
Ihnen mein Wort darauf, daß die Religion nur meinen Gewinn
schmälern würde.“
    „Das wäre dann soweit alles. Man wird Sie wieder zu
Ihrem Schiff zurückgeleiten.“

 
5
     
    Die Gießerei machte einen heruntergekommenen Eindruck.
Diesen Eindruck konnten auch die Reparaturen nicht beseitigen,
die man offenbar in letzter Minute vorgenommen hatte. Jetzt lag
sie ruhig da, und der Kommdor und sein Gefolge streiften durch
die leeren Hallen.
    Mallow hatte das Stahlblech auf zwei Böcke gelegt, dann
hatte er nach dem Instrument gegriffen, das Tinter ihm hinhielt
und den Ledergriff hinter seinem Bleischutz gepackt.
    „Dieses Instrument“, sagte er, „ist
gefährlich, aber das ist eine Kreissäge auch. Man
muß nur auf seine Finger aufpassen.“
    Während er das sagte, zog er das Gerät schnell
über das Blech, und es zerfiel in zwei Stücke.
    Den Zuschauern blieb vor Staunen dar Mund offen. Mallow
lachte. Er hob eine der beiden Hälften auf und stemmte sie
gegen sein Knie. „Man kann die Schneidelänge auf ein
Hundertstel Millimeter genau einstellen, und ein zweizeiliges
Blech läßt sich genauso leicht schneiden wie das da.
Wenn Sie seine Dicke genau kennen, können Sie eine
Stahlplatte auf einen Holztisch legen und schneiden, ohne das
Holz auch nur anzukratzen.“
    Bei jedem Satz zog er die Atomschere über das Blech, und
ein Stück Metall fiel zu Boden.
    „Und so kann man glätten“, sagte er –
„und zwar auch Stahl.“
    Er gab Tinter die Schere zurück. „Hier haben wir
einen Hobel. Wenn Sie eine Stahlplatte dünner machen,
Unregelmäßigkeiten ausgleichen oder eine
Korrosionsschicht beseitigen wollen? Sehen Sie!“
    Dünne Stahlspäne flogen in langen Streifen zu
Boden.
    „Oder Bohren? Es ist alles das gleiche
Prinzip.“
    Sie hatten sich jetzt alle eng um ihn geschart. Er glich einem
Zauberkünstler, der auf einem Volksfest oder an einer
Straßenecke seine Kunststückchen zum Besten gab.
Kommdor Asper Argo befühlte ein paar Stahlspäne
nachdenklich. Hohe Regierungsbeamte blickten einander über
die Schulter, und Mallow bohrte saubere, genau zentrisch
verlaufende Löcher in einzölliges Stahlblech.
    Dann blickte er triumphierend auf seine Zuhörerschaft. Er
stolperte über den ersten Satz, den er sagen wollte, und
hielt inne. Sein Magen krampfte sich vor Erregung zusammen.
    In der allgemeinen Aufregung hatte sich die Leibwache des
Kommdors in den Vordergrund gedrängt, und Mallow konnte zum
ersten Mal die seltsamen Handwaffen sehen, die an ihren
Gürteln hingen.
    Es waren Atomwaffen! Er konnte sich nicht irren. Eine
Projektilwaffe mit einem solchen Lauf gab es nicht. Aber darauf
kam es gar nicht an.
    Auf den Kolben dieser Waffen war das Emblem des Imperiums, das
Raumschiff mit der Sonne, eingraviert!
    Das Raumschiff mit der Sonne, das auf jedem Band der
Enzyklopädie aufgeprägt war, jener Enzyklopädie,
die die Stiftung begonnen hatte zu schreiben und bisher noch
nicht zu Ende geführt hatte. Das gleiche Raumschiff mit der
Sonne, das seit Jahrtausenden auf der Fahne des Galaktischen
Imperiums geprangt hatte.
    Mallow redete immer weiter, um seine Erregung zu verbergen.
„Genau zentrisch, Sie können es nachmessen
lassen.“
    Es bedurfte keiner weiteren Zauberkunststückchen. Er
hatte erreicht, was er wollte. Aber er hatte
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