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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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ruhte auf dem Kiesweg, während sie
gemächlich weitergingen; die Hände hatte er hinter dem
Rücken verschränkt.
    Mallow fuhr fort: „Bis jetzt litt der Handel zwischen
unseren Nationen darunter, daß unsere Händler durch
Ihre Regierung etwas behindert wurden. Sicherlich haben auch Sie
schon lange festgestellt, daß unbeschränkter Handel
…“
    „Freier Handel“, murmelte der Kommdor.
    „Also gut, freier Handel. Sie müssen doch einsehen,
daß er zu unserem beiderseitigen Nutzen wäre. Es gibt
Dinge, die Sie haben und die wir gerne hätten und umgekehrt.
Es bedarf also nur des Austausches dieser Güter, um den
beiderseitigen Wohlstand zu heben. Ein aufgeklärter
Herrscher wie Sie, ein Freund das Volkes – ja, ich
möchte sagen ein Angehöriger des Volkes –
braucht wohl keine weiteren Erklärungen über diesen
Punkt. Ich möchte Sie nicht dadurch beleidigen, daß
ich eine solche Erklärung versuche.“
    „Natürlich! Das weiß ich schon lange. Aber
was wollen Sie?“ Seine Stimme klang fast weinerlich.
„Ihre Landsleute waren immer so vernünftig. Ich
befürworte jede Art das Handels, den sich unsere
Wirtschaftsform leisten kann, aber nicht zu Ihren Bedingungen.
Ich bin hier nicht Alleinherrscher.“ Seine Stimme erhob
sich. „Ich bin nur ein Diener der öffentlichen
Meinung. Mein Volk will keinen Handel, der mit Purpur und Gold
verbrämt ist.“
    Mallow sah den anderen fragend an. „Eine aufgezwungene
Religion?“
    „Darauf lief es bisher immer hinaus. Sie erinnern sich
sicherlich an den Fall Askone vor zwanzig Jahren. Zuerst
verkauften Sie den Leuten ein paar von Ihren Waren, und dann
verlangten Ihre Leute völlige Freiheit der Missionierung,
damit man die Waren richtig anwenden konnte, und
schließlich forderten Sie die Einrichtung von
Gesundheitstempeln. Dann folgte der Bau religiöser Schulen,
gewisse Rechte für die Religionsführer – und was
war das Ergebnis? Askone ist nun ein integrierter Bestandteil des
Wirtschaftssystems der Stiftung. Nein! Die Würde meines
unabhängigen Volkes würde eine solche Schmach nie
ertragen.“
    „Aber ich will nichts von alledem anbieten“,
unterbrach ihn Mallow.
    „Nichts davon?“
    „Nein. Ich bin Handelsmeister. Das Geld ist meine
Religion. Die ganze Mystik und der ganze Hokuspokus der
Missionare ist mir verhaßt, und es freut mich, daß
Sie sich weigern, das zu unterstützen. Sie sind ein Mann
nach meinem Herzen.“
    Der Kommdor lachte nervös. „Wohl gesprochen! Die
Stiftung hätte schon früher einen Mann von Ihrem
Kaliber schicken sollen.“
    Er legte die Hand auf Mallows breite Schulter. „Aber,
Mann, bisher haben Sie mir nur gesagt, was der Haken nicht ist. Jetzt sagen Sie mir doch, was er ist.“
    „Der einzige Haken, Kommdor, ist, daß Sie mit
einer ungeheuren Menge von Reichtümern überhäuft
werden sollen.“
    „Tatsächlich? Aber was soll ich mit
Reichtümern? Der wahre Wohlstand ist die Liebe meines
Volkes. Und die besitze ich schon.“
    „Sie können beides haben, denn es ist möglich,
mit einer Hand Gold zu sammeln und mit der anderen die Liebe
Ihres Volkes.“
    „Nun, mein lieber junger Mann, das wäre wirklich
interessant zu wissen, wie Sie sich das vorstellen. Wie
würden Sie so etwas anstellen?“
    „Oh, da gibt es verschiedene Methoden. Die Schwierigkeit
ist nur, welche davon man anwenden soll. Wir wollen einmal sehen.
Nun, zum Beispiel Luxusgegenstände, wie das hier.“
    Mallow zog eine metallene Gliederkette aus einer Tasche seines
Rockes.
    „Was ist das?“
    „Das muß ich vorführen. Können Sie ein
Mädchen kommen lassen? Und einen hohen Spiegel.“
    „Hm, mm – – – ja. Gehen wir
hinein.“
     
    *
     
    Der Kommdor bezeichnete seine Wohnstätte als Haus. Die
Bevölkerung nannte es sicherlich Palast. Für Mallows
Augen sah es mehr wie eine Festung aus. Es stand auf einer
Anhöhe, die die Stadt beherrschte. Seine Wände waren
dick, und die Umfriedungsmauern hatten Zinnen, hinter denen
bewaffnete Posten standen. Gerade die richtige Behausung für
Asper den Beliebten, dachte Mallow.
    Ein junges Mädchen trat ein. Sie verbeugte sich tief vor
dem Kommdor, der sich zu Mallow wandte und sagte: „Das ist
eines von den Mädchen der Kommdora. Können Sie es an
ihr demonstrieren?“
    „Selbstverständlich!“
    Der Kommdor sah mißtrauisch zu, wie Mallow die Kette um
die Hüfte des Mädchens legte und dann
zurücktrat.
    „Nun, ist das alles?“
    „Würden
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