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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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vorzudringen.“
    „Ja, aber …“ Der Kommissar zuckte wortlos
die Achseln.
    „Es ist natürlich ein Risiko“, gab Barr zu.
„Und jedes Risiko ist sein Geld wert. Sie haben uns mit
Ihrer Freundlichkeit schon sehr zu Dank verpflichtet. Dürfen
wir Ihre Großzügigkeit weiter in Anspruch nehmen, und
Sie bitten, ein kleines Zeichen unserer Dankbarkeit
entgegenzunehmen …“
    Devers schnitt eine Grimasse. Er hatte diese Rede mit
verschiedenen Variationen im Laufe des letzten Monats schon
zwanzigmal gehört, und sie hatte immer gleich geendet: ein
paar Geldscheine hatten den Besitzer gewechselt. Aber diesmal war
es anders. Gewöhnlich waren die Scheine sofort verschwunden,
aber hier blieben sie sichtbar und der Kommissar zählte sie
sorgfältig nach und sah jedesmal Vorder- und Rückseite
genau an.
    Dann änderte sich sein Tonfall. „Geld des
Privatsekretärs des Kaisers, wie? Gutes Geld!“
    „Um wieder zur Sache zu kommen …“
drängte Barr.
    „Nein, warten Sie“, unterbrach ihn der Beamte.
„Wir wollen uns dabei etwas Zeit lassen. Ich möchte
wirklich wissen, was Sie für ein Anliegen haben. Dieses Geld
ist frisch und neu, und Sie müssen ziemlich viel davon
haben; denn wenn ich es mir so überlege, dann müssen
Sie vor mir schon eine ganze Anzahl anderer Beamter gesehen
haben. Also, was ist los?“
    Barr sagte: „Ich weiß nicht, worauf Sie
hinauswollen.“
    „Nun, sehen Sie mal, man könnte, zum Beispiel,
beweisen, daß Sie den Planeten illegal betreten haben; denn
die Papiere Ihres schweigsamen Freundes hier sind
gefälscht.“
    „Das leugne ich ganz entschieden.“
    „Das ist Ihre Sache“, sagte der Kommissar ruhig.
„Der Beamte, der die Papiere für hundert Kredite
ausgestellt hat, ist geständig und wir wissen mehr von Ihnen
als Sie denken.“
    „Wenn Sie damit sagen wollen, Herr, daß die Summe,
die wir Sie anzunehmen gebeten haben, in Anbetracht des
großen Risikos zu gering ist …“
    Der Kommissar lächelte. „Im Gegenteil, sie ist mehr
als ausreichend.“ Er warf die Scheine zur Seite. „Um
zur Sache zurückzukommen, der Kaiser selbst hat sich
für Ihren Fall interessiert. Stimmt es, daß Sie vor
nicht allzulanger Zeit Gäste General Rioses waren? Stimmt
es, daß Sie vor nicht allzulanger Zeit mit bemerkenswerter
Leichtigkeit aus der Mitte seiner Armee entwichen sind? Stimmt
es, daß Sie ein kleines Vermögen in Geldscheinen Lord
Brodrigs besitzen? Mir kurzen Worten, stimmt es, daß Sie
Spione und Mörder sind, die hierher gesandt wurden, um
– nun, Sie werden uns selbst sagen, in wessen Sold Sie
stehen und was Sie vorhaben.“
    „Ich will Ihnen einmal etwas sagen“, knurrte Barr
wütend, „ich spreche einem Kommissar wie Ihnen das
Recht ab, uns solcher Verbrechen zu beschuldigen. Wir
gehen.“
    „Das werden Sie hübsch bleiben lassen.“ Der
Kommissar stand auf, und sein Blick war plötzlich nicht mehr
kurzsichtig. „Sie brauchen jetzt keine Fragen zu
beantworten, das kommt erst später. Übrigens bin ich
auch nicht Kommissar. Ich bin Leutnant der kaiserlichen Polizei.
Sie sind verhaftet.“
    Urplötzlich hielt er eine kleine Atompistole in der Hand
und lächelte. „Wir haben heute noch ganz andere Leute
als Sie verhaftet. Wir räumen ein Hornissennest
aus.“
    Devers griff langsam nach seiner eigenen Waffe. Der Leutnant
lächelte immer noch und drückte ab. Der Atomstrahl traf
Devers genau auf die Brust – und prallte wirkungslos von
seinem Kraftfeld ab.
    Dann schoß Devers, und der Leutnant brach im Feuer der
Atome zusammen.
    Sie verließen das Büro durch den Hinterausgang.
    Devers sagte: „Schnell zum Schiff. Es wird gleich Alarm
geben. Wieder ein Plan schiefgegangen. Ich möchte wetten,
daß der Raumteufel selbst gegen uns ist.“
    Draußen umstand eine riesige Menschenmenge den
Fernsehschirm, aber sie hatten keine Zeit, auf ihn zu achten.
Daher schnappte sich Barr nur eine Zeitung, bevor er in den
riesigen Hangar eilte. Das Schiff startete in Sekundenschnelle
durch ein Loch im Dach, das der Bugstrahler hindurchgeschmolzen
hatte.
    „Schaffen wir es noch?“ fragte Barr besorgt.
    Zehn Schiffe von der Verkehrspolizei verfolgten wütend
das kleine Schiff, das zuerst in Mißachtung jeglicher
Verkehrsvorschrift ohne Startfreigabe aufgestiegen war und dann
jede Geschwindigkeitsvorschrift im ganzen Imperium durchbrochen
hatte. Weiter hinten stiegen ein paar schlanke Streifenboote des
Geheimdienstes auf, um
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