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TS 24: Der galaktische General

TS 24: Der galaktische General

Titel: TS 24: Der galaktische General
Autoren: Isaac Asimov
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Die Strafe, die er verhängen wind, ist Gnade im
Vergleich zu dem, wozu Bradrig fähig ist.“
    „Aber sechs Monate! Sechs Monate im Hauptquartier der
Feinde ohne auch nur den Schimmer eines Erfolges!“ Devers
krampfte seine Hände zusammen, bis die Knöchel
weiß hervortraten. „Nichts!“
    „Warten Sie einmal. Sie erinnern mich …“
Barr suchte in seiner Tasche herum. „Vielleicht können
Sie das hier als Erfolg rechnen.“ Er warf die kleine
Metallkugel auf den Tisch.
    Devers griff danach. „Was ist das?“
    „Die Mitteilung. Die Kapsel, die Riose erhielt, gerade
bevor ich ihn niederschlug. Ist das gar nichts?“
    „Ich weiß nicht. Kommt darauf an, was
drinsteht!“ Devers setzte sich und drehte die Kugel langsam
hin und her.
    Als Barr aus der Duschkabine trat, saß Devers immer noch
an seinem Platz.
    Als er Barr kommen sah, sagte er: „Ich bekomme sie schon
noch auf.“
    „Können Sie das ohne Rioses
Gehirnwellenmuster?“ Die Stimme des Siwenniers klang
erstaunt.
    „Wenn ich das nicht kann, dann trete ich aus der Liga
aus und will für den Rest meines Lebens nicht mehr am Steuer
eines Schiffes sitzen. Ich habe jetzt eine dreifache
elektronische Analyse von der Kapsel gemacht. Außerdem habe
ich hier ein paar Apparate, von denen das Imperium noch nie etwas
gehört hat, und die besonders zum Aufbrechen solcher Kapseln
geeignet sind. Sie müssen wissen, ich war früher einmal
Einbrecher. Ein Händler muß ja schließlich von
jedem Beruf etwas verstehen.“
    Er beugte sich über die kleine Kugel, und ein flaches
Meßgerät, das er in der Hand hielt, blitzte bei jedem
Kontakt rot auf.
    Dann sagte er: „Diese Kapsel ist sowieso ziemlich
primitiv. Die Kaiserlichen verstehen anscheinend nicht viel von
Mikromechanik, das sieht man ja. Haben Sie schon einmal eine
Kapsel von der Stiftung gesehen? Sie ist nur halb so groß
wie das da, und man kann ihr mit Elektronen-Analyse nichts
anhaben.“
    Und dann verkrampften sich seine Muskeln plötzlich, sein
Werkzeug drückte vorsichtig – und er hatte die
blitzende Kugel in der Hand, und die Mitteilung rollte sich wie
eine Zunge aus Pergament um seine Hand.
    „Von Brodrig“, sagte er. Und dann
verächtlich. „Übrigens permanente Basis. Wenn es
eine Kapsel von der Stiftung wäre, dann wäre sie
innerhalb einer Minute nach dem öffnen zu Gas
oxydiert.“
    Aber Ducem Barr brachte ihn mit einer Handbewegung zum
Schweigen. Er las.
     
    ABSENDER: AMMEL BRODRIG, AUSSERORDENTLICHER GESANDTER SEINER
KAISERLICHEN MAJESTÄT, SEKRETÄR DES RATES UND PEER DES
IMPERIUMS.
    AN: BEL RIOSE, MILITÄRGOUVERNEUR VON SIWENNA, GENERAL DER
KAISERLICHEN STREITKRÄFTE UND PEER DES IMPERIUMS.
    PLANET No. 1120 LEISTET KEINEN WIDERSTAND MEHR. DIE OFFENSIVE
LÄUFT PLANMÄSSIG. DIE STREITKRÄFTE DES FEINDES
SIND SICHTLICH GESCHWÄCHT. DAS ENDZIEL LIEGT GREIFBAR
NAHE.
    Barr hob die Augen von dem fast mikroskopisch engen Druck und
schrie: „Dieser Schwachkopf! Dieser hirnverbrannte Idiot!
Das soll eine Mitteilung sein!“
    „Hm?“ machte Devers, auch er war
enttäuscht.
    „Das sagt doch überhaupt nichts“, keuchte
Barr. „Unser Höfling spielt jetzt General. Er ist
Befehlshaber, weil Riose gerade nicht an der Front ist und
gefällt sich darin, Berichte hinauszugeben, die gar nichts
besagen. ‚Planet soundso leistet keinen Widerstand mehr.
Offensive läuft planmäßig. Streitkräfte des
Feindes sind sichtlich geschwächt.’ Dieser
Dummkopf.“
    „Augenblick mal, warten Sie …“
    „Werfen Sie das Zeug doch weg.“ Der alte Mann
wandte sich ab. „Bei der ewigen Galaxis, ich habe nicht
erwartet, daß es etwas Weltbewegendes sein würde, aber
in Kriegszeiten sollte man annehmen, daß selbst eine ganz
routinemäßige Mitteilung, die ihren Empfänger
nicht erreicht, irgendwelche Komplikationen nach sich zieht. Und
deshalb habe ich das mitgenommen. Aber das da! Ich hätte es
besser liegen gelassen. Riose hätte eine Minute daran
verschwendet, die er jetzt besser verwenden kann.“
    Devers hatte sich erhoben. „Wollen Sie jetzt endlich
aufhören, solche langen Reden zu halten? Um Seldons Willen,
Mann!“
    Er hielt Barr den Zettel unter die Nase. „Lesen Sie das
noch einmal. Was meint er mit ‚Das Endziel liegt greifbar
nahe.’?“
    „Die Eroberung der Stiftung. Warum fragen
Sie?“
    „Wirklich? Und vielleicht meint er die Eroberung des
Imperiums. Sie wissen, daß er das für das
Endziel hält.“
    „Und wenn er das
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